Kapitel 11 - Chase -

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Ciao adios - Anne - Marie

Ich wachte am nächsten Morgen schon mit so einem komischen Gefühl auf, dass irgendwas nicht stimmt. Das wurde auch prompt bestätigt als plötzlich Anna in das Zimmer stürmte.

,,Sie ist weg! Chase steh auf! Sie ist weg!!!"

,,Wer ist weg?" Ich war noch ganz schläfrig, der Tag gestern war ziemlich heftig. Schlaftrunken setzte ich mich auf. Ich schlief auf der Couch - freiwillig - John hatte ziemliche Schmerzen mit seinem Oberschenkel da wollte ich ihm nicht auch noch die ungemütliche Couch zumuten. Was bin ich nicht für ein Gentleman? Man betone bitte die Silbe ,Nicht'.

,,Eloisa!" Ich brauchte erstmal eine Minute bis der Name so langsam in mein Hirn gelangte. Doch dann verstand ich es. Und ich war wütend. Sehr, sehr, sehr wütend. Dieses Miststück! Weiß sie denn nicht wie gefährlich das ist?! Nervös fuhr ich mir mit der Hand durch meine Haare.

,,Fuck. Fuck. Fuck. Seit wann ist sie weg?" Ich stand auf und packte Anna an den Schultern, nicht zu grob aber dennoch bestimmend. Ich blickte ihr in die glasblauen Augen und sagte: ,,Bitte. Erzähle mir alles was du weißt. Sie ist in Gefahr. Noah West ist da draußen und er wird nicht zögern ihr die Kehle durchzuschneiden." Anna sah ziemlich erschrocken aus.

,,Ich... Also... Ähm.. Ich weiß nur dass sie weg aus England will. Gestern als ihr nachhause gekommen seid, war sie ziemlich wütend und verletzt. Sie sagte nur, dass ich ihrem Bruder und ihrem Vater einen Brief überreichen soll. Der Brief lag übrigens heute morgen auf meinem Nachttisch, also schätze ich mal, dass sie gestern Abend noch gegangen ist."

Anna schaute mich ängstlich und neugierig an. Sie berechnete meine Stimmung. Verständlich. Ich kann schnell ausrasten.

Okay Chase. Tief durchatmen. ,,Gut. Danke Anna." Ich lächelte sie an. Es wirkte zwar ein bisschen gezwungen aber ich wollte sie nicht erschrecken.

,,Was zum heiligen Fuck ist denn hier schon los?" John humpelte aus dem Schlafzimmer, rieb sich die Augen, starrte zuerst mich und dann Anna an.

,,John. Oh mein Gott, geht es dir gut?" Anna checkte besorgt John von oben bis unten und blieb schließlich an dem Verband an seinem Oberschenkel hängen. Sie kniff beide Augen zu Schlitzen zusammen und sagte dann mit gezwungener ruhiger Stimme: ,,Was hast du gemacht?"

John errötete leicht erklärte ihr dann aber, dass das nur eine kleine Fleischwunde ist und sie sich keine Sorgen zu machen braucht. Anna beleidigte ihn als gottlosen Idioten - es gibt das Wort gottlos? Definitiv ein Gespräch unter Gläubigen - und umarmte ihn stürmisch. Danach knutschten die mindestens - ich übertreibe nicht - fünf fucking Minuten. Irgendwann seufzte ich genervt ob sie nun endlich fertig sind mit ihrem Geknutsche. John ist noch röter geworden. Himmel so kenne ich meinen Freund gar nicht.

Ich schlurfte Richtung Dusche, drehte das Wasser auf Minus 30 Grad stellte mich drunter und schwitze. Danach machte ich mir einen Kaffee mit Rum. Ja, Rum. Bitte kein hate ich muss eine verschwundene Prinzessin finden die mir den letzten Nerv inklusive mein Herz geraubt hat.

John und Anna holten sich Kaffee. John klappte ebenfalls seinen Laptop auf und begann seine Quellen anzuzapfen.

Anna räumte ein bisschen auf, ging einkaufen und kochte dann Spaghetti für uns. Es hat lecker geschmeckt doch ich bekam keinen Bissen runter.

,,Anna, darf ich den Brief mal lesen?" Fragte ich.

,,Tut mir leid Chase aber ich habe ihn vorhin, beim Einkaufen schon bei der Post abgegeben." Sie zuckte mit den Schultern und lächelte entschuldigend.

Plötzlich klopfte jemand an die Tür. Ich schnappte mir meine Glock und schlich an die braune Holztür. Vorsichtig öffnete ich die Tür, meine Glock lag kühl in meiner rechten Hand, ich war jederzeit bereit sie zu benutzen. Vor mir stand ein Mann Mitte 50, mit einem schwarzen Pullover hellen Jeans und schwarzen Haaren mit ein paar grauen Strähnen dazwischen.

,,James Wells." Sagte ich kühl.

,,Chase Wells." Sagte er ebenfalls kühl.

Dann lachten wir beide los und umarmten uns.

,,Warum bist du gekommen?" Fragte ich.

,,Ich habe gehört, dass ihr Ella sucht."

,,Woher weißt du das?" Ich runzelte die Stirn. Irgendwas hier ist faul.

,,Von Anna. Ich sollte doch mal auf sie aufpassen. Sie erzählte mir, dass sie eine Freundin, beziehungsweise eine Angestellte von Prinzessin Eloisa ist. Daraufhin erzählte ich ihr dass ich für 15 Jahre Ellas Bodyguard war. Ich gab Anna meine Handynummer und vor ungefähr einer Stunde kam eine SMS mit der Nachricht Ella sei verschwunden. Ich will euch meine Hilfe anbieten." Er grinste schief.

,,Du warst mal ihr Bodyguard?! Warum weiß ich davon nichts?"

,,Junge, ich habe dich ewig nicht mehr gesehen, und es ist einfach nicht so eine Geschichte die ich mal eben so beim Mittagessen erzählen kann." Er verdrehte die Augen.

,,Nagut. Kann sie wegen dir so gut schießen?" Ich zog eine Augenbraue hoch und fuhr mir durch meine Haare.

,,Jep. Die Kleine hat's ganz schön drauf, stimmt's?"

,,Oh ja. Und dabei ist sie mega sexy." Ich grinste auch.

,,Junge ich will nicht wissen was du in deiner Freizeit machst." James schüttelte lachend den Kopf und klopfte mir auf die Schulter.

In den nächsten Stunden recherchierten wir mit James weiter.

,,Also, mögliche Orte an denen sich die kleine Prinzessin aufhalten könnte: Miami, Detroit, Cleveland oder Columbus." Zählte ich auf.

,,Wie kommst du auf Miami?" Fragte John und sah dabei aus als hätte ich gerade behauptet Ella wäre auf dem Himalaya.

,,Ich habe mir Ella in 'nem Bikini am Strand vorgestellt." Ich grinste.

,,Alter du bist echt krank!" John schüttelte den Kopf, konnte aber nicht verhindern dass sein Mundwinkel verräterisch zuckte. ,,Anna, Süße... die heiße Sonne von Miami, tiefblaues Wasser, goldener Strand, ich ohne Shirt, du in einem Bikini, Beachvolleyball, du in einem Bikini... Hab ich schon dich in einem Bikini erwähnt?"

Ich verdrehte demonstrativ die Augen. ,,Du bist krankER!" Wir lachten uns beide zu Tode.

,,Ey Jungs jetzt ist aber Schluss. So wie ich Eloisa kenne, ist sie wahrscheinlich in Detroit. Ich habe ihr oft von Detroit erzählt, weil ich dort aufgewachsen bin. Sie wollte schon immer mal da hin, also sind wir an ihrem 13. Geburtstag da hin geflogen. Ella kennt sich da einigermaßen gut aus, weshalb dieser Ort am logischsten ist.

,,Okay. Dann auf nach Detroit." John klappte seinen Laptop zu und zog sich seine Jacke über.

Doch nach Detroit würden und sollten wir es nie schaffen.

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