6. Kapitel

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Gähnend stieg ich die Treppe zu meinem Zimmer hoch und ließ mich in mein Bett fallen. Ich schreckte hoch, da war ein Geräuch gewesen, war ich wieder eingeschlafen, es klingelte noch einmal. Nur die klingel.
Die Treppe nahm ich je zwei stufen auf einmal und öffnete die Tür.
Aber wie erwartet Gabriel zu sehen, der mich wieder mit unserem deutschaufsatz nerven würde, stand dort ein großer Mann in Uniform.
"Guten Tag, Jane Miller?"
"Ja?, wie kann ich ihnen helfen?"
"Pieter Ford" leierte er herunter und zeigte mir seine Polizeimarke.
Ich schaute nach draußen, aber es war sonst niemand da.
"Kommen sie doch rein" ich ging zur Seite und zeigte ihm den weg ins Wohnzimmer.
Er ließ sich auf den Sessel nieder. Es sah merkwürdig aus, ein großer Mann eingequetscht in den Sessel. "wollen sie etwas zu trinken?"
"oh Nein danke sagte er und lächelte, ich wollte ihnen mitteilen, dass wir den Serienmörder ihrer Eltern, vorgestern gefasst haben".
"wie sie haben ihn gefasst, damals hat man mir gesagt er wäre gestorben"
"Aber die Morde hatten nach ein paar Monaten wieder angefangen"
Ich war jetzt echt verärgert, "warum hat man mir davon nichts erzählt?"
Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich, "sie waren doch erst 9 Jahre alt gewesen, wir wollte sie nicht wieder damit konfrontieren"
Ich Verstand ihn dennoch hätte ich es mir anders gewünscht.
"Wollen sie ihn sehen?"


Ich wusste nicht ob ich ihn sehen wollte, meine Gefühle hatte ich die letzten Jahre, gelernt zu verdrängen. So würde ich alles wieder aufwirbeln. Dennoch.
"ja ich komme mit ihnen, ich würde ihm gern ein Paar Fragen stellen"
"in Ordnung, packen sie sich eine Tasche, Morgen bringe ich sie wieder zurück"
Er wartete draußen im Wagen, während ich mir alles wichtige in die Tasche stopfte. Ich schaute noch mal nach ob ich auch alles ausgeschaltet hatte, danach schloss ich die Tür hinter mir ab und stieg ins Auto ein.
"haben sie alles?"
"Ja es kann losgehen"

Später im Hotel:
Von auspacken hielt ich nicht viel, ich duschte mich nur ausgiebig um den Reisetag von mir zu wachen.
Eine Stunde später ging ich mit Ford ins Gefängniss. Wir legten alles ab und liefen durch einen kahlen leeren Gang.
Als wir um die Ecke Bogen, stand dort ein junger Mann.
Er musste in meinem Alter sein. Er hatte dunkel blonde Haare, die etwas länger waren. Er war einen Kopf großer als ich.
Sobald ich vor ihm stand gab er mir die Hand.
"Josey, Hallo"
Er sah sehr müde aus, wie bei mir, hatte er dunkle Ringen unter den Augen und schien aufgebracht zu sein.
"Jane"
Pieter meldete sich zu Wort,
"Jane, seine Eltern wurden auch umgebracht"
Er schaute mich nun auch forschend an. In dem wissen das uns etwas Verband.
"seit ihr so weit?"
Ich nickte und so gingen wir durch eine weiter Tür, sobald, ertönte lautes Gerede und Geschrei.
Es war furchtbar, durch diesen Gang zu laufen, wie auf eine servierteller.
"er sitzt in Einzelhaft" sagte Ford und führte uns noch ein Stück weiter.
Wir hielten vor der Tür an und ich schaute Josey in die Augen, er erwiederte meinen Blick und nahm meine Hand in seine und drückte sie.
Es tat gut und ich drückte, um zu zeigen, dass ich bereit war.
Die Tür wurde aufgesperrt und wir traten in ein Zimmer.
Eine Gitter wand trennte den Raum in zwei Teile.
Hinter der Glasscheibe, saß der Mann, der meine Eltern kaltblütig ermordet hatte, er war alt, ich schätzte ihn auf 70. Weise Haare, die wie sein Bart wild von seinem Kopf ab standen.
Als sich unsere blicke trafen, war ich wie erstarrt. Seine eiskalten blauen Augen, schienen mich zu durchdringen. Als könnte er in meine Seele sehen.
Josey drückte meine Hand.

„Sollen wir?“ flüsterte er zu mir runter.

Ich sah ihn an, auch er schien zu zweifeln ob das ganze hier gut war.

„Ja wir können“

Drei Stühle waren für uns bereit gestellt worden und wir ließen uns darauf nieder.

Josey neben mir immer noch meine Hand in seiner.

Ihr müsst dort hinein Sprechen sagte Pieter und zeigte auf ein Kreis, der in das Glas eingelassen war.

Wir nickten und er ging ein paar Schritte zurück, um uns Platz zu lassen.

Nun saßen wir hier und niemand redete ein Wort, wir starten uns nur gegenseitig an.

„Warum habe sie das getan?“

Ich starrte den Mörder meiner Eltern an und wartete auf eine Antwort.

„Warum sollte ich nicht?“

Er zeigte ein bösartiges Lächeln und fuhr mit seiner Zunge über seine Gelben Zähne.

„Wie warum nicht?, haben sie eine Ahnung was sie uns angetan haben?“

ich war aufgesprungen und hatte schreiend gegen das Glas geschlagen,

„Jane, komm er ist es nicht wert“

Joseys arme umschlangen meinen Bauch und er zog mich zu sich.

Meine Tränen liefen einfach und ich grub mich an seine Brust.

Ich bekam es nicht wirklich mit als er mich hin auszog.

Er saß neben mir im Auto, wir waren auf dem Rückweg ins Hotelzimmer, morgen würde ich wieder zu hause sein.

Am liebsten hätte ich einfach nur geschrien, meine Brust tat weh, als würde etwas auf mir liegen.

Mehrmals atmete ich tief ein um das Gefühl loszuwerden.

„Okay ihr zwei ich hohle euch morgen um 12 Uhr hier wieder ab, seit pünktlich“

Josey hatte im selben Hotel eingeschenkt wie ich,

„Willst du noch was essen?“

„Nein ich glaube nicht“

hatte ich das gerade gesagt?

Aber mein Magen tat weh, könnte ich dem Mann doch nur die Schmerzen bereiten, die er mir angetan hat.

Er brachte mich an mein Zimmer, doch als er sich umdrehte um zu gehen, schlich sie wieder diese leer in mich.

„Bleib noch hier“

er kam wieder auf mich zu und nahm mich in den Arm während er mit dem Fuß die Tür zufallen lies.

So saßen wir den Abend lang im Zimmer und redeten kein Wort, das brauchten wir auch nicht, es war alles gesagt.



Josey hatte die Nacht bei mir geschlafen, wir aßen noch zusammen und brachten unsere Sachen schon einmal nach unten.

„Kann ich deine Nummer haben?“

Ich war verwirrt, aber ich würde wohl jemanden brauchen, mit dem ich reden konnte, der das hier alles verstand.

„Nathürlich“ wir tauschen unsere Nummern und schon fuhr Pieter mit dem Streifenwagen vor.

„Dan los ihr zwei“



Später am Abend:

Ich war wieder zu hause und wirklich froh darüber.

Ich aß schnell was, zog mich schnell um und stieg sofort in mein Bett.

Der Tag war hart gewesen.

Meine Arme um meine Beine geschlungen segelte ich in einen Tiefen traumlosen Schlaf.

(K)Eine LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt