Kapitel 3

661 12 0
                                    


Erleichtert ließ ich mich auf mein Kissen fallen. Ich hatte einfach den perfekten Jungen. Ich konnte einfach mit Stolz sagen, das ist meiner. Ich entschloss mich dazu, in die Küche zu gehen um etwas zu essen. Meine Mama hat mir Spaghetti gekocht. Ich nahm mir ein Teller und fühlte dieses randvoll an. Danach begab ich mich zum Tisch, wo ich diese große Portion genüsslich aufaß. „Und Larissa, bist du noch mit diesem Octa zusammen?" Toll, was soll ich jetzt sagen? „Ja." Sie verdrehte die Augen und erzählte mir: „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass Ausländer nicht zu uns in die Familie passen." Ich schüttelte den Kopf. „Octa ist ganz anders Mama. Er ist nicht so ein Schlägertyp wie du immer glaubst. Er hat ein Herz aus Gold." Ich wurde bisschen lauter. „Ja rede es dir ein. Irgendwann wirst du bestimmt sein wahres Gesicht erkennen." „Hör auf so über ihn zu reden." Ich stand auf, lief in mein Zimmer, schnappte mir alles was ich für morgen brauchte und lief zur Bushaltestelle. Auch wenn es zu Fuß nur 15 Minuten wären, nahm ich den Bus. Ich hatte einfach Angst diesen Weg alleine zu gehen, wenn es schon dunkel ist. Also fuhr ich zwei Stationen mit dem Bus und stieg bei der Ackermannstaße aus. Ein paar Schritte, und ich stand vor dem Haus, welches hellbraun gestrichen ist. Ich läutete an der Haustüre. Endlich machte Sonja auf. Ich nahm sie ganz fest in die Arme. „Was ist los Liz? Octa hat nichts gesagt, dass du vorbei kommst." „Ich wollte auch zu dir." Eine Träne kullerte über meine Wange. Sie nahm ihre Hand und wischte die Träne weg. Ich lächelte leicht. „Komm rein." Lud sie mich ein. Ich betrat das vertraute Haus. Wir gingen in ihr Zimmer und ich setzte mich auf ihr Bett. „Was ist los Baby?" „Meine Mama." „Wieder etwas wegen Octa?" Ich nickte. „Sie will einfach nicht, dass ich mit ihm zusammen bin." „Weil wir Ausländer sind?" Wieder nickte ich. „Aber weißt du, ich liebe euch beide so sehr. Ich kenn dich schon seit dem Kindergarten. Und keiner würde uns zwei auseinander bringen." „Aber über unsere Freundschaft hat sie doch auch nie etwas gesagt." „Sie hat doch nur Angst, dass ich mit Octa auf Familienfeiern auftauchen würde." Sonja schüttelte den Kopf. Sie nahm mich ganz fest in die Arme. „Heute schläfst du bei uns." „Danke Süße."

„Wie war es heute eigentlich noch mit Jace?" fragte ich neugierig. „Wir waren noch bisschen spazieren. Und ja." „Seid ihr jetzt zusammen?" „Ich weiß nicht." Ich verdrehte die Augen und lächelte sie an. „Also ich glaube schon." Gab ich ihr als Antwort. „Außerdem passt ihr zwei so gut zusammen." Fügte ich noch hinzu. Sie lachte und umarmte mich ganz fest. „Dann könnten wir ja einmal etwas zu viert machen." Schlug Sonja vor. Ich stimmte sofort ein. Plötzlich klopfte es an ihre Zimmertür. „Ja?" sprach Sonja. Plötzlich betrat der Mann meiner Träume das Zimmer. „Ich wusste ich habe deine Stimme gehört." Er kam zu mir und gab mir einen Kuss. „Ich dachte du gehst jetzt nicht mehr außer Haus?" fragte er provokant. Ich setzte ein falsches Lächeln auf, doch die Tränen haben mich verraten, die die Wange runter kullern. Er kniete sich sofort vor mich, wischte meine Träne weg und fragte mich vorsichtig was los ist. „Meine Mama." Sprach ich verzweifelt. Er schüttelte nur den Kopf und nahm mich ganz fest in die Arme. Es tat so gut die Person in den Armen zu halten, die du liebst. Langsam lösten wir uns und er gab mir einen Kuss. „Nicht einmal deine Mutter könnte uns zwei trennen." Meine Mama schätzt Octavian einfach ganz falsch ein. Wir sind jetzt über sechs Monate zusammen und kennen tu ich ihn schon seit ich im Kindergarten war. Er ist einfach ganz anders. Meine Mama ist Ausländerfeindlich, dass weiß ich. Und ich hatte von Anfang an Angst, es meiner Mutter zu sagen, dass ich mit ihm zusammen bin. Als ich Octa das erste Mal mit nachhause genommen habe, wurde meine Mama so aggressiv, dass sie ihn gleich hinausgeworfen hat. Ich glaube es wäre jetzt an der Zeit euch mal zu erzählen, wie ich mit Octavian zusammenkam.

Es war der 10. Juni 2016. Wie gesagt, Octa ist zwei Jahre älter als Sonja und ich. Immer wenn ich bei meiner besten Freundin war, sah ich ihn - doch ich habe ihn immer als nervigen großen Bruder gesehen. Und ab der 7. Klasse wurde mir klar, dass Octa wirklich hübsch ist. Ich war dort gerade erst 13. Sonja und ich waren seit Anfang an in der gleichen Klasse. Sowie in der Kindergartengruppe. Wir erzählten uns immer alles. Also beschloss ich ihr auch zu erzählen, dass ich ihren Bruder hübsch finde. Am Anfang sah sie mich geschockt an und fragte: „Brauchst du eine Brille?" Doch ich schüttelte nur den Kopf. In diesem Moment hatte Octavian eine Freundin, die glaub ich auch 15 war, so wie er. Doch ich konnte keinen anderen Jungen mehr als ihn ansehen. Die Zeit verging. Es war Ende Mai 2016, und ich erfuhr von Sonja, dass Octa wieder Single wäre. Und ich war damals so glücklich. Drei Jahre hatte ich auf diesen Moment gewartet und nun war es soweit. Mein Mann der Träume war wieder zu haben. Ich war mittlerweile 16 und er 18. Seit dem ich erfuhr, dass mit seiner Freundin aus ist, wurde mir bewusst wie er mich immer ansah. Plötzlich grüßte er viel freundlicher. Und dann war der Tag gekommen. Der 10. Juni 2016. 

Der Sommer der alles verändern soll (Wincent Weiss FF)Where stories live. Discover now