Doch dann fiel es mir ein. „Mach dir keine Sorgen Sonja. Ich weiß wo er ist. Und dort ist er alleine. Diesen Ort kennen nur er und ich. Mach dir bitte keine Sorgen mehr ja?" „Ich vertraue dir. Ich hab dich lieb Süße." „Ich dich auch." Und so endete unser Gespräch. Ich hoffe nur echt, dass er in dieser Hütte ist. „Schatz? Ist alles okay bei dir? Jetzt habe ich ein komisches Gefühl. Bitte melde dich." Textete ich ihn noch, bevor ich wieder zu den anderen ging. „Alles gut?" fragte mich Kilian, als ich wieder neben ihm Platz nahm. „Ja passt schon." Antwortete ich. Doch diese Gedanken verschwanden nicht. Ich verstehe nicht, wie manche so eine Fernbeziehung aushalten, wenn ich nach vier Tagen schon die Krise bekomme.
Nach dem Mittagessen wollte ich mich ein bisschen ablenken und spielte auf der großen Wiese, die direkt neben den ganzen Camper war, ein bisschen mit dem Fußball herum, bis ich mich verzweifelt auf die Wiese fallen ließ. Ich zupfte ein bisschen in dem Gras herum, bis mir jemand von hinten die Augen zu hielt. „Bitte hör' auf, ich bin jetzt nicht in der Lage auf Späßchen." Sprach ich. Doch die Person ließ nicht locker. Ich atmete tief ein und wieder aus. Dieser Geruch kam mir einfach so bekannt vor. Es muss jemand sein, mit dem ich schon Zeit verbracht habe. Ich tastete die Hände. Also doch ein Junge. Wieder atmete ich ein. Dieser Duft war so wundervoll. Also entweder Kilian oder Tommy. Aber Tommy kann es nicht sein, der will etwas von Alyssa. Dann bleibt doch nur noch eine Person. „Kann ich jetzt wissen wer du bist?" fragte ich bisschen ungeduldig nach. Doch die Person gleich hinter mir lässt immer noch nicht locker. Ich fasste die Hände erneut an. Aber nein, das gibt es nicht. Das wäre doch eine Woche zu früh oder? „Nein oder?" sprach ich mit aufgeregter Stimme. „Hm?" kam plötzlich von hinten. „Oh mein Gott du bist es wirklich." Sprach ich überglücklich. Er nahm die Hände von meinen Augen und ich konnte in das schönste Gesicht blicken. Ich dachte nicht lange nach und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. „Ich habe dich halt vermisst." Sprach er, mit einer schuldbewussten Stimme. „Oh mein Gott, und wie ich dich vermisst habe." „Was machst du so alleine hier auf dieser Wiese?" fragte er gleich nach. „Sonja hat mich angerufen, dass du dich seit gestern Abend nicht mehr gemeldet hast. Ich habe mir Sorgen gemacht." Er nahm mich ganz fest in den Arm und ich kuschelte mich an seine Brust. „Ich liebe dich." Sprach ich, welches er erwiderte. Ich konnte es gerade einfach nicht glauben, dass er den langen Weg extra wegen mir gefahren ist. „Wie lange bleibst du?" fragte ich ihn, während wir hinunter zum See gingen. „Höchstens zwei Tage. Ich fahre dann mit Sonja weg." Sprach er, als er nach meiner Hand griff. Als wir die Hände verschränkten fühlte ich mich so sicher. „Wow ist es hier schön." Sprach er, als wir endlich beim See angelangt waren. „Hier bin ich gesessen, als du mir erzählt hast, dass du mich nur noch einmal die Woche hören willst. Oh Gott, wie verzweifelt ich war." Sprach ich, als ich wieder Tränen in den Augen bekam. „Ich meinte es doch nur gut Liebling. Für uns beide." Ich nickte. Jetzt gerade wollte ich nicht streiten. Wir haben uns jetzt für zwei Tage. Und dann wieder länger nicht, wir müssen die Zeit nützen. Wir setzten uns auf den Boden, und ich legte meinen Kopf auf seinen Oberschenkel. „Jetzt bist du gerade erst fünf Tage weg von Berlin und es fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an." Sprach er traurig. „Und in 27 Tagen hast du mich wieder bei dir. Für immer Liebling." Er schwieg und genoss den Ausblick. Nach einer Weile fragte er mich: „Aber irgendetwas war gestern Liz. Ich habe das gespürt." Jetzt war eigentlich der richtige Zeitpunkt ihm die Wahrheit zu sagen. Doch ich hatte so Angst. Ich hatte keinen Bock auf streiten. „Eigentlich war nichts. Ich habe Film geschaut." „Mit wen?" „Mit Kilian. Er ist ein guter Freund geworden." „Kilian also? Ist er hübsch?" Er rückte zur Seite, damit ich meinen Kopf hebe. „Octa hör mir doch zu. Ich will nichts von ihm. Von keinem hier im Camp." „Warum schaust du dann mit ihm einen Film? Habt ihr auch im selben Bett geschlafen? "Er wurde gerade richtig sauer. Ich hasste es wenn er so ist. „Nein. Wenn du es genau wissen willst, als der Film zu Ende war, hat Kilian schon geschlafen und ich habe mich dann am Boden gelegt. Ich würde nie mit einem anderen in einem Bett schlafen Octa." Auch ich wurde ein bisschen lauter. „Ich wusste genau, dass uns dieses Camp zerstört." Er sagte das so leise, wie wenn gerade sein Herz in 1000 Teilen zersplitterte. „Nein Octa." Eine Träne kullerte über meine Wange. „Und wegen dem bin ich fast 600 Kilometer gefahren? Damit du mir sagenkannst, dass du mich fast betrogen hast?" Ich stand auf und schrie ihn an: „Ich habe dich verdammt nochmal nicht betrogen. Nie in meinem Leben würde ich das schaffen. Aber wahrscheinlich hast du keinen Bock mehr auf mich und suchst Streit. Aber auf sowas habe ich keinen Bock. Mach doch was du willst." Ich wischte mir meine Tränen weg und lief einfach davon.
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Der Sommer der alles verändern soll (Wincent Weiss FF)
FanfictionLarissa hatte ihr Leben und vor allem den Sommer schon geplant. Doch soll das ganze jetzt doch anders ablaufen, als sie es will?