Until I Met Him

Kapitel 14

Logan und ich sitzen sehr nah nebeneinander. Keiner von uns sagt etwas und es ist trotzdem keine unangenehme Stille. Im Gegenteil. Wir geniessen beide die Stille. Die Sonne geht langsam unter und ich merke, wie es kühler wird. Unglücklicherweise, habe ich meine Jacke im Auto von Logan vergessen. Toll.
Logan muss gemerkt haben, dass mir kalt ist, denn ehe ich mich versehen kann, hat er seine Jacke ausgezogen und sie mir über die Schultern gelegt.
„Danke, aber willst du deine Jacke nicht lieber anbehalten? Dir ist jetzt bestimmt kalt". Gerade will ich ihm seine Jacke zurückgeben, aber er hält mich davon ab.
„Ist schon in Ordnung. Mir geht's gut", sagt er lächelnd. Ich erwidere sein lächeln und kuschle mich in seine Jacke, welche unnormal gut riecht. Die Sonne ist jetzt endgültig vom Himmel verschwunden.
„Wollen wir langsam gehen? Wir haben noch eine längere Autofahrt vor uns und morgen müssen wir wieder in die Schule", sagt Logan mit einem Ton, den ich nicht richtig deuten kann. Es hat sich angehört, als würde er gar nicht zurück wollen und einfach nur hier bleiben.
Ich nicke und wie machen uns auf den Rückweg. Während der Autofahrt unterhalten wir uns die ganze Zeit, hauptsächlich über Kleinigkeiten. Wir haben auch viel zusammen gelacht und ich bin wirklich froh, dass ich ihm nicht abgesagt habe.
Nach einer längeren Autofahrt, sind wir endlich angekommen. Wir beide stehen gerade vor unseren Häusern. Sorgen, dass eine unserer Mütter uns sehen könnte, muss ich mir nicht machen, da beide auf Geschäftsreise sind.
„Vielen Dank für diesen wundervollen Tag. Ich weiss es wirklich zu schätzen". Ich lächle ihn schüchtern an. Ich weiss nicht warum, aber mein Mut hat mich wieder verlassen.
„Nichts zu danken, das habe ich wirklich gerne getan. Wir sehen uns morgen in der Schule. Gute Nacht, Katlyn". Er gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange und lächelt mich dann an. „Gute Nacht", gebe ich leise lächelnd zurück und gehe dann in mein Haus.
Ich liege bereits fertig in meinem Bett, aber ich muss einfach die ganze Zeit am heute denken und kann nicht einschlafen. Es ist schon spät und morgen muss ich in die Schule.
So offen wie heute, bin ich zu keinem mehr, seit diesem grauenvollen Vorfall, gewesen. Ich kenne Logan noch nicht lange und habe ihm trotzdem etwas sehr privates von mir erzählt. Wir haben viel geredet, gelacht und eine Zeitlang die Stille genossen. Es hat sich komisch angefühlt, mit jemand anderem ausser Samy und meiner Mutter etwas zu unternehmen und auch Nahe zu stehen. Aber es hat sich auch gut angefühlt, endlich mal etwas anderes zu tun, ihm private Dinge zu erzählen und offen zu sein. Ich wusste schon die ganze Zeit, dass mich der Vorfall sehr mitgenommen hat, aber erst heute wurde mir bewusst, was mir alles genommen wurde. Früher war ich eine sehr offene Person. Ich hatte ein tolles Leben, tolle Freunde mit denen ich viel zusammen unternommen habe. Ich war die meiste Zeit glücklich, doch dieses Glück wurde mir genommen. Und das von zwei Männern, die ich nicht einmal kannte. Sie haben mir meine Lebensfreude weggenommen. Ich habe alles und jeden komplett vermieden, ausser meine Mutter uns Samy. Sie haben mir geholfen wenigstens einbisschen mit der Situation klarzukommen. Ich habe mich so dreckig gefühlt und immer wieder gefragt, wieso ich? Wieso genau ich? Ich habe nie etwas Schlimmes getan, war immer nett zu den anderen. Wieso tut man überhaupt so etwas Grausames? Haben diese Menschen denn gar kein Gewissen? Einer wildfremden Person das Leben zu zerstören und sie auf Dauer zu verstören. Wie kann man dann überhaupt noch zufrieden weiter leben? Heute noch, habe ich keine Antwort darauf. Mit diesem letzten Gedanken, schweife ich ins Land der Träume ab.