Thía Ocean
Mein Wecker klingelte. Eine Woche war vergangen, in der Damian jeden Tag bei uns war. Das heißt, bei meiner Mom und ich, ich habe mich in meinem Zimmer verkrochen. Was sollte ich auch sonst tun? Heute war mein erster Schultag hier in Arizona und ich freute mich riesig – Nicht. Ich rappelte mich auf und ging erst einmal unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut und machte mich wenigstens ein bisschen wacher. Ich zog mir zu allererst Unterwäsche an und stellte mich dann vor den Spiegel. Ich cremte mein Gesicht ein und fing an, meine Augen zu schminken. Dann waren meine Haare dran, die ich auf den Seiten einflechte und hinten ließ ich sie in Locken nach unten Fallen. Das sollte reichen. Ich stellte mich vor meinen Kleiderschrank und entschied mich für eine durchsichtige Strumpfhose, darüber ein enges, schwarzes Kleid und eine Blaue, langärmlige Bluse darüber. Eine Jacke brauchte ich nicht, denn es war jetzt schon ziemlich warm draußen. Ich entschied mich dazu hohe Keilbalerinas anzuziehen und fertig war ich. Es war jetzt sechs Uhr dreißig. Ja, ich musste um fünf aufstehen, da meine Schwester auch noch da war. Ich lief also zu ihr, um sie aufzuwecken, wickelte sie und zog ihr ein hübsches Outfit an. Ja, meine Schwester sollte nur das schönste anhaben. » Na Mia, wollen wir etwas essen gehen? « Sofort antwortete sie mit ihrer süßen Stimme: » Ja, Hunger «, und klatschte dabei in die Hände. In der Küche war natürlich nicht meine Mom. Sie stand später auf, da sie auch später arbeiten musste. Ich machte Mia schnell was zu essen und etwas, das sie im Kindergarten essen konnte und machte mich dann selbst ohne Frühstück auf den Weg. Zum Glück hatte ich gestern meine Schultasche gepackt. Ich hatte wohl die Zeit vergessen. Schnell gab ich auf Google Maps Mias Kindergarten ein und fand somit ohne Probleme hin. » Guten Tag, Sie sind also Mias Mom? «, fragte mich eine der Erzieherinnen freundlich. » Nein, ich bin ihre Schwester, aber ich bringe sie jeden Morgen hierher «, sagte ich genauso freundlich, wie sie eben mir. » Oh, Achso, schön dich kennenzulernen…? « » Thía «, antwortete ich automatisch. » Gut Thía, ich bin Mrs Collins. Du kannst mir Mia gleich geben, wenn du möchtest. « Ich war so dankbar, dass Mia in eine Kindertagesstätte gehen konnte. Sie ist erst eineinhalb und kann nicht in einen Kindergarten gehen, aber Frau Collins war wirklich nett und ich konnte ihr Mia mit gutem Gewissen anvertrauen. » Mia, ich lass dich jetzt alleine, okay, ich hole dich nachher wieder ab. « » Nein «, sagte sie mit traurigem Gesicht. » Schau mal Mia, das ist Mrs Collins. Sie wird mit dir spielen und du brauchst keine Angst haben. Ich bin bald schon wieder da «, versuchte ich ihr zu sagen, doch Mia fing an zu weinen. Was sollte ich also tun? Ich nahm Mia und ging hinter Mrs Collins her. Ein paar Kinder saßen hier in einer Spielecke und spielten mit Bauklötzen, natürlich große, damit sie sie nicht verschlucken konnten. Andere saßen mit einer anderen Erzieherin in einer Kuschelecke und hörten zu, was die Erzieherin vorlas. Mia hatte mittlerweile aufgehört zu weinen. » Mia mein Schatz, was wo willst du denn hingehen? «, fragte ich sie, damit sie sich aussuchen konnte, was sie machen wollte. Mrs Collins hatte mir angeboten, eine Weile zu bleiben. Ich würde einfach bei ihr sitzen und dann gehen. Sie würde nicht einmal bemerken, wenn ich weg war. Mia zeigte auf die Kuschelecke in der vorgelesen wurde. » Schatz, ich muss kurz etwas mit Mrs Collins bereden und dann gehen wir gleich dahin okay? «, fragte ich sie und als Antwort bekam ich ein Nicken. Ich drehte mich also zu Mrs Collins. » Entschuldigen Sie, aber wie sieht Mias Tag denn hier aus? «, fragte ich sie sofort. » Oh, das war unhöflich von mir, es dir nicht gleich zu sagen. Also zuerst dürfen sie eine Weile mit uns spielen. Auch versuchen wir natürlich, den kleinen das Gehen so gut es geht beizubringen, aber es sind natürlich mehrere Kinder, von daher kann das nicht jeden Tag sein. Kann Mia doch schon laufen, oder? «, fragte sie mich. » Ja, aber man sollte bei ihr aufpassen, denn sie läuft immer weg. « Ja, Mia war schnell. Wenn ich mal nicht aufpasste, was sie weg. » Okay, es gibt hier nämlich Kinder, die sich erst sehr spät entwickeln und daher noch das Laufen üben müssen. Dann brauchen wir uns da ja keine Sorgen zu machen «, sagte sie und ich lächelte sie an, was sie erwiderte. » Naja, mittags gibt es immer etwas zu essen. Sie essen ihre Brotzeit und dann legen wir sie zum schlafen. Um drei gehen wir noch eine Stunde mit ihnen nach draußen auf den Spielplatz, damit sie sich ein wenig austoben können. « Okay, das ist wirklich gut. Mia zappelte auf meinem Arm, denn sie wollte nun in die Kuschelecke. Ich sah kurz auf mein Handy, um zu sehen wie viel Uhr es ist. Mist. Schon viertel vor Acht und um viertel nach begann die Schule. Aber Mia musste sich hier wohlfühlen. Ich setzte mich also mit Mia in die Kuschelecke und sie kuschelte sich sofort an mich und hörte der Geschichte zu. Immer wieder sah ich auf mein Handy. Zehn vor Acht. Fünf vor Acht. Ich musste langsam wirklich los. Ich würde jetzt schon zu spät kommen und das an meinem ersten Tag. » Mia Schatz, ich lass dich jetzt mal kurz hier alleine. « Zum Glück nickte sie. » Ich liebe dich «, sagte ich noch zum Abschied und verabschiedete mich dann noch von Mrs Collins.
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Waves of the Ocean
RomanceSie muss ihn loswerden. Den neuen Freund ihrer Mutter. Doch wie stellt eine sechzehnjährige das am besten an? Nach dem Umzug von Kanada nach Arizona fühlt sich Thía Ocean alles andere als wohl. Sie musste ihre Freunde zurücklassen, die Sprache fäll...