》Kapitel 20.2《

898 51 30
                                    

AN: Oh. Mein- Es geht los! Kuraiko öffnet sich, ich darf feierlich präsentieren: Den OC / main character dieser Geschichte, den man bis jetzt fast nicht kannte.

Wenn ich euch um etwas bitten dürfte... Vielleicht habt ihr eine Minute Zeit, um mir am Ende des Kapitels zu schreiben, was ihr bis jetzt über Kuraiko denkt. Ist sie euch sympathisch oder eher nicht? Warum?

Das würde mir sehr viel bedeuten! ♡ Danke! Und danke für 9k reads!

(Credit für das Bild an chapped, die dieses Fancover gemacht hat *~*)

~~~~~~~~~~~~~~~~~

Kuraiko seufzte und lehnte sich mit gekreuzten Armen in ihrem Stuhl zurück. Ihre dunklen Augen musterten Itori scharf.

Sie starrte für eine ganze Weile, in der Itori nur verwirrt zwischen der Ghoula und Uta hin und her blickte.

Schließlich drehte Kuraiko ihren Kopf zur Seite und begegnete dort bereits Utas Blick, der Gelassenheit und Zuversicht ausstrahlte.

"Itori...", sagte er sanft und nickte in die andere Ecke der Bar. Sie verstand und beide standen auf und ließen die anderen beiden zurück.

Kuraiko schwenkte den Rest des Weines (AN: Ja, eigentlich Blut, ich weiß xD) in ihrem Glas, während Yomo unbeholfen daneben saß.

Das Gemurmel aus der hinteren Ecke der Bar verschwand, eine Tür schlug zu und Uta begab sich zurück an den kleinen Tisch. Yomo jedoch blickte zu Kuraiko und erhob sich.

Die Ghoula nickte ihm dankbar zu und auch er folgte Itori aus der Bar.

Zurück blieb Stille.

Uta konnte nicht leugnen, dass er erwartungsvoll und neugierig darauf wartete, dass Kuraiko sich öffnen und er etwas über sie erfahren würde. Was wusste er bis jetzt schon über sie? Noch nicht einmal ihren richtigen Namen. Er wusste praktisch gar nichts.

Aber dennoch respektierte er die junge Ghoula neben ihm und würde sie zu nichts zwingen oder von ihr mehr fordern, als sie bereit war zu teilen.

Sie schwieg eine Weile und spielte mit dem Weinglas in ihrer Hand. Das sie sprach, war plötzlich.

"Als ich 14 war, wurden meine Eltern vom CCG gefangen." Die Ghoula stockte. Hektisch sah sie sich um, als wollte sie davon laufen, als hätte sie einen Fehler begangen.

Uta legte seine Hand beruhigend auf ihre, die das Glas inzwischen angespannt umfasste und es fast zersprengte. Kuraiko zuckte zurück und entzog ihre Hand seiner Berührung doch schien sich zu beruhigen.

"Wir hatten normal gelebt. Haben niemanden umgebracht, uns nur von Selbstmördern und anderen schon Toten ernährt. Sie haben mich mit dem Gedanken erzogen, dass uns nichts geschehen würde, wenn wir anderen nichts tun. Die Ghoule, die gefasst wurden, hatten Böses getan, sagten sie immer. Wahrscheinlich, um mich zu beruhigen." Trotz der Betroffenheit, die in ihrer Stimme klar zu hören war, musste sie kurz verzweifelt lächeln, als sie sich daran erinnerte.

Uta war, als hatte er sie noch nie so viel reden gehört. Sie hatten im Laden geredet, aber sie war stets kurz angebunden gewesen, als würde jedes einzelne Wort ihre Schutzwand durchbrechen, ihre Maske verschwinden lassen.

Kuraiko fuhr sich durch die dunklen Haare und seufzte. "Aber dem war nicht so. Sie hatten niemandem etwas getan, aber waren auf einmal nicht mehr da. Ghoule in unserem Bezirk hatten gesehen, wie sie geholt wurden. Wie sie gefoltert wurden. Es war nicht leicht gewesen, an Informationen zu gelangen und ich bin durch viele Bezirke gereist, habe die verschiedensten Organisationen und Lebensweisen gesehen."

Uta nickte ihr zu als sie kurz schwieg und verunsichert zu ihm sah.

"Sie waren tot, ich sah die Quinken, die sie aus ihnen gemacht hatten."

"Du hast Ungerechtigkeit erfahren müssen und dein Vertrauen in Menschen und Ghoule verloren.", sagte Uta sanft. Sie nickte.

"Es ist ohnehin egal, was man tut oder nicht tut. Die Tauben würden so oder so Jagd auf einen machen und nicht damit aufhören. Sie kümmern sich nicht darum, ob man gefährlich ist oder ob wir einfach nur friedlich existieren wollen. Also habe ich angefangen zu töten. All den Hass habe ich an Menschen ausgelassen, die ganze Wut. Und ich habe es genossen."

"Kuraiko, du weißt, dass ich zu den Clowns gehöre? Wir sind nicht anders, wir empfinden, wie du empfunden hast."

Etwas verwundert sah sie zu Uta. "Das Tattoo hier...", er strich mit seiner Hand über seinen Hals. "Es bedeutet: 'Ich kann weder mit dir, noch ohne dich leben'. Es beschreibt-"

"Die Beziehung zwischen Ghoulen und Menschen.", sagte sie betroffen. Unbewusst hatte sie ihre Hand gehoben, um das Tattoo zu berühren, doch erstarrte, als sie es bemerkte. Uta lächelte nur und nickte. Es ist okay, wollte er ihr sagen.

Ihre Fingerspitzen berührten seinen Hals zögerlich und gewöhnten sich an das ungewohnte Gefühl. Dann strichen sie an den Schriftzeichen entlang. Utas Augen ruhten auf Kuraikos Gesicht. Er hatte sie noch nie von Nahem gesehen. Zumindest nicht so nah.

Sie zog ihre Hand zurück, um sich kurz darauf erneut Wein einzuschenken. Uta schob dein Glas dazu, das sich ebenfalls mit dem abgestandenen Blut füllte.

Sie tranken gleichzeitig, dann fuhr sie fort. "Mit 15 haben sie mich gefangen. Für fast drei Jahre hielten sie mich in Cochlea wie ein wildes Tier. Und das habe ich ihnen gegeben."

"Das tut mir leid.", sagte Uta leise. "Du hast dort deinen Namen verloren, richtig?"

Es war seltsam, wie Uta durch sie hindurch sehen konnte. Wie er sie interpretieren konnte.

Ashai...

"Sie nannten mich Sarana. 'Träne des Leidens'. Sie haben es so sehr genossen, mich jeden verdammten Tag zu foltern und an mir zu experimentieren. Und sie sagen, dass die Monster dort draußen die Ghoule sind. Es ist beinahe lächerlich."

Einen weiteren Schluck trank sie. Warum fiel es ihr so leicht, sich ihm zu öffnen? Sie hatte niemandem jemals etwas erzählen können und hier saß sie und hörte nicht damit auf. Wer war Uta?

"Mit 17 bin ich entkommen, irgendeine Fehlfunktion in ihrem System, was weiß ich. Ich habe viele dort umgebracht. Blind vor Rache kann man wohl sagen.", sie lachte traurig auf.

"Ich habe nicht mehr aufgehört. Physische Schmerzen habe ich nicht mehr gespürt, sie hatten mir zu viel angetan. Und jemand, der mir wichtig war? Gab es nicht. Und ich war froh darüber." Kuraiko sah in Utas dunkle Augen.

"Was sagt dir das?"

"Du hast Angst davor, jemanden an dich heranzulassen. Vielleicht, weil du sie nicht gefährden willst. Vielleicht, weil du fürchtest, sie zu verlieren. Oder du hast Angst vor dem psychischen Schmerz, den du erleiden würdest, sollte dir diese Person genommen werden."

Kuraiko schwieg nur. Starrte ihn an.

"Uta."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: May 13, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Ashai | UtaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt