Kapitel 6

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Ich drücke meine Zimmertür hinter mir ins Schloss. Mein Lächeln verstummt. Ich presse meinen Körper an das Holz. Ein Außenstehender würde wahrscheinlich denken, ich hätte irgendeinen schlimmen Horrofilm (maudado Anspielung xD) gesehen, genau so würde ich meinen jetzigen Gefühlsausdruck beschreiben. Ich höre Zombey schreien. Er schreit aber nicht nach Hilfe, er schreit nach mir. Er will das ich zu ihm komme. Er wird immer lauter, er weint, bald ist nur noch ein Schluchzen zu hören. Ich warte bis er schließlich komplett verstummt. Ich starre das Poster an meiner Wand an. Meine Sicht verschwimmt(?). Ich denke an die alltäglichen Momente mit Zombey. Zusammen mit Maudado und Paluten geben wir ein echt bekanntes Quartett ab. Es ist einfach ich...ich kann es nicht. Ich kann ihm nicht weh tun. Er ist einer meiner Freunde. Er...er ist...ist doch unschuldig. Was rede ich da? Er hat meine Mutter umgebracht. Ich habe sie geliebt. Er hat den Sinn meines Lebens getötet. Trotzdem kann ich ihm seine Strafe nicht geben. Ich...ich weiß nicht mehr was ich eigentlich mache. Meine Geschwister rufen die ganze Zeit an und im Teamspeak wird nicht nur nach mir gefragt, sondern auch nach Zombey. Er sitzt gefesselt in meinem Badezimmer und erwartet im schlimmstem Fall sein Ende. Er fürchtet sich vor mir. Er hasst mich. Genauso wie gestern rutsche ich wieder an der Wand herunter. Ich ziehe meine Knie zu mir und stütze meinen Kopf mit meinen Händen. Ich erinnere mich an Zombeys Worte: „Was wird das?" Genau Manuel, was wird das? Was soll die Scheiße? Willst du deinen Freund verletzten? Willst du ins Gefängnis, Manuel? Willst du das?


Tränen tropfen auf meine Oberschenkel. Das alles ist zu viel. Das alles hat keinen Sinn mehr. Ich will versinken. Nicht mehr sein. Doch da höre ich einen kleinen Aufschrei. War das Zombey? Sofort springe ich auf, öffne meine Tür ruckartig und sehe ihn die Wohnungstür aufmachen. Ich renne zu ihm, packe ihn hinten am T-Shirt und reiße Zombey von der Tür weg. Ich stoße sie zu und drücke ihn mit dem Rücken gegen die Wand. Schützend hatte Micha seine Arme über seinem Kopf verschränkt. Alles in mir schreit plötzlich nach Rache. Nach seiner Strafe. Doch da ist eine Stimme, die stark genug zu seien scheint, um all diesen Hass in Verunsicherung wandeln zu können. Sie ruft nach Gnade für ihn. Sie sagt ich solle meine Freunde nicht wegwerfen. Nicht so.

Er muss büßen! (ZomGer ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt