Benommen öffne ich die Augen. Ich spüre den kalten Boden unter mir. Mein Körper zittert. Alles schmerzt. Langsam versuche ich meinen Arm zu heben. So vorsichtig wie möglich taste ich meinen Mund ab. Ich hatte das Blut bereits geschmeckt. Ich schaue mir die rot gefärbte Hand an. Danach fällt sie schon auf den Boden. Ich versuche aufzustehen, doch ich bin zu schwach. Tränen bilden sich in meinen Augen. Das alles hatte mir Manu angetan. Am liebsten würde ich jetzt einfach sterben, so sehr quälten mich die Schmerzen. Gedämpft höre ich Schritte. Auch wenn ich nicht viel erkannte, sah ich wie Manu sich zu mir runterbückte. Ich zittere noch heftiger und bete, dass er es nicht nochmal tut. Ich will flüchten, aber es regt sich nichts. Ich merke wie die Bluttropfen auf dem Boden durch meine Tränen verdünnt werden. Plötzlich werde ich gepackt. Manu greift mich einmal am Rücken und den anderen Arm legt er unter meine Knie. So sehr ich es doch wollte, konnte ich mich nicht befreien. Ich merke wie Manu sich aufrichtet und mich aufhebt. Was hat er vor? Mit letzter Kraft halte ich den Kopf aufrecht und flüstere kaum merkbar: „Lass mich runter!" Manu schaut mich einfach stumpf an und geht dann mit mir auf dem Arm weiter. „Ich ruf die Polizei!", krächze ich. Wie ich das anstellen wollte wusste ich selbst nicht. Er reagiert einfach nicht und stoßt mit seiner Seite eine Tür auf. Es ist sein Zimmer. Ich weiß nicht was er vorhat, aber es wird weh tun. Und wie. Doch da spüre ich wie er mich sanft ablässt und mich mit einer Decke zu deckt. Er hatte mich in sein Bett gelegt. Ich wollte zu ihm schauen doch er war gegangen. Schon im nächsten Moment kommt er mit einem Erste-Hilfe-Koffer wieder rein.
Ich verarztete ihn es so gut es ging. Die ganze Zeit starrte er mich an. Er war zu schwach um in irgendeiner Weise zu reagieren. Doch ich merke, dass er verwirrt ist. Er versteht nicht was ich hier mache. Ich weiß es selber nicht. Es sah so schlimm aus, als er vor Schmerzen sein Bewusstsein verlor und ich endlich von ihm abließ. Ich war so feige und verließ den Flur, doch diese verdammte Stimme wurde auf einmal lauter. Lauter und lauter. Sie schrie. Sie schrie mich an. Sie fragte mich warum ich das getan hätte. Sie zwang mich nachzudenken. Da merkte ich, was ich getan hatte. Ich hatte gerade einen meiner besten Freunde zusammengeschlagen. Nur weil ich zu dumm und unfähig für irgendwas war. Schnell rannte ich in den Flur und brachte ihn hierher in mein Bett.
Jetzt sitze ich hier neben Zombey und sehe ihn mitleidig an, während er gerade dabei ist wegzudösen. Ich schaue ihn an, seine ganze Unterlippe ist aufgeschlagen, sein linkes Auge schmückt ein lila-blauer Schleier und auch an seiner Nase sind die Spuren des Blutes zusehen. Ich stehe auf und renne sogar fast aus der Tür. Im Flur gleite ich die Wand herunter und schluchze wieder. Warum? Warum warst du es Zombey? Warum warst du es der meine Mutter umgebracht hat? Es hätte jeder andere Mensch sein können, warum Zombey? Ich überlege. Hätte ich die Person dann wirklich zu Hause gefoltert? Ich will es mir gar nicht ausmalen, wie es gekommen wäre. Ich schlage mir gegen den Kopf, sodass es weh tut. Ich bin so dumm. Du bist doch sonst kein Fan von Gewalt, also was soll das Ganze? Ich kann es mir nicht erklären, ich will es einfach loswerden. Dieses Gefühl was die anderen aufmischt und mich zum Kampf mit diesen bringt. Ist es die Schuld, ist es die Unsicherheit, ist es die Angst, der Hass? Enttäuscht muss ich feststellen, dass es durch permanentes Schlagen gegen den Kopf nicht verschwinden würde. Ich habe wieder mit den Tränen zu kämpfen. Ich will das alles doch gar nicht! Ich will einfach normal weiterleben, zusammen mit meiner Mutter glücklich sein! Doch das kann ich mir jetzt abschminken, Zombey wird die Polizei rufen. Zombey wird die Polizei rufen... Zombey!
Wütend reiße ich die Tür auf. Dort sehe ich das, was ich bereits erwartet hatte. Zombey stand vor dem Tisch auf dem ich sein Handy abgelegt hatte. „Zombey?", knurre ich. Erschrocken fährt er zusammen und dreht sich blitzartig um, das Smartphone hat er zurückgelegt. Ich frage ihn: „Was soll das werden?" „Nichts!", erwidert er schnell. „Und das soll ich dir glauben?" Ich schmeiße ihn auf das Bett. Langsam wiederhole ich: „Was soll das werden?" „Ich...ich..." „Ja?", es klingt so böse. Ich will das doch eigentlich nicht, ich merke doch wie ich ihm Angst mache! „Ich wollte...", fing er an, „wollte die Polizei rufen...", es war mehr ein Schluchzen als dass ich es verstehen konnte. Ich hole zum Schlag aus, aber lasse dann doch wieder die Hand sinken. Auch Zombey schaut erstaunt auf. Verwirrt blickt er zwischen meiner Hand und mir hin und her. Langsam verringere ich nun auch den Druck meiner anderen Hand auf Zombey und gehe einen Schritt von Zombey. Ich schaue in Zombeys verängstigte Augen. Bestimmt für mehrere Minuten und dann kommen die Tränen. Ich kneife meine Augenlieder zusammen und setze mich auf meinen Stuhl.
+++
"Keine langen Cuts mehr"~ich, 2017
jaa gut xD
DU LIEST GERADE
Er muss büßen! (ZomGer ff)
Fiksi PenggemarSie ist tot. Bei einem Autounfall gestorben. Unschuldig. Meine Mutter ist weg. Puff, verschwunden! Einfach weg. Was soll das? Wer war das? Dieser elendige Bastard soll leiden. Er hat mein Leben zerstört. Jetzt werde ich seines zerstören.