Kapitel 10

46 4 0
                                    


Pov Zombey:

„Ma...manu?", zitternd und kaum hörbar spreche ich ihn an. Es kommt nur ein Schluchzen zurück. Langsam setze ich mich auf und platziere mich gegen über von ihm auf dem Bett. „Manu, was...", ich wurde unterbrochen. „Los! Geh! Ruf die Polizei! Was machst du hier? Warum haust du nicht ab?", er schaut mir nicht in die Augen, sondern hält seinen Blick immer noch auf dem Boden. „Manu, ich wollte das nicht!" „Was wolltest du nicht?!" „Ich wollte deine Mutter nicht umbringen..." „Und dafür entschuldigst du dich? Hau einfach ab, bevor ich dir wieder weh tue, Zombey! Ich bin ein verdammtes Arschloch!" „Wer sagt das?" „Ich!" Mit einem Ruck steht er auf, schubst mich vom Bett und schiebt mich in Richtung Tür. „Ich werde nicht gehen!", wie ich die riesige Angst vor Manu unterdrücke weiß gerade ich auch nicht. „Geh! Verpiss dich!" „Nein!" Ich lasse mich neben Manu nieder, der mittlerweile in seinen Händen versinkt. „Ich bleibe bei dir, Manu! Du brauchst mich!" „Womit habe ich einen Freund wie dich verdient?" „Pschhhhht.", versuche ich ihn zu beruhigen. Ich nehme ihn in den Arm und streichle vorsichtig seinen Rücken. „Ich sperre dich ein, fessle dich, misshandle dich und du bleibst freiwillig hier...", flüstert er verheult. „Manu, du bist nicht Schuld..." Doch das ist er, Micha, warum tröstest du ihn? Er hat Recht er ist ein riesen Arsch und hat das hier nicht verdient! Er hätte dich umbringen können! Halt's Maul!


Bestimmt weinten wir dort eine halbe Stunde, bis mir blitzartig eine Idee einfiel: Auf Manus Schreibtisch im Arbeitszimmer hatte ich eine Schere erblickt, ich denke den Rest kann man sich erschließen. Ich merke wie Manu in meinen Armen halb eingeschlafen war. Will ich es wirklich tun? Ich war gerade so nett zu ihm. Das wäre hinterhältig und Manu-like, und so wie Manu wollte ich auf keinen Fall sein. Doch irgendwie war es mir doch egal. Er hat mich verprügelt und ich muss ihm Heim zahlen. Irgendwie muss ich ihm das zurückgeben, was er mir körperlich und mental angetan hat. Auch wenn ich dafür so handeln muss wie er.

Ich habe alles geplant. Langsam lege ich den schlummernden Manu auf sein Bett ab. Mit einem mir fremden Lächeln grinse ich Manu an, der anscheinend Alpträume hat. Toll, Manu hat mich nicht nur zerstört, sondern mich zu ihm gemacht. Was ist denn los mit dir, Michael? Warum wehrst du dich nicht gegen dieses Verlangen? Du könntest dir das nie verzeihen. Ich ignoriere meine Gedanken und „gehe" so leise wie möglich ins Arbeitszimmer. Dort sehe ich Manus PC stehen. Ich überlege noch, ob ich meine Pläne ändern soll, aber ließ es dann mit dem Überlegen. Bevor ich mich an die Tastatur setzte, horche ich nochmal nach Manu. Gut, ein Schnarchen. Langsam fahre ich den Rechner hoch und starte sofort Discord. Reden würde jetzt zu viel Aufmerksamkeit erregen, also schreibe ich schnell in den Chat: „Leute, ihr müsst mir helfen!" „Wobei denn?", antwortet Paluten. „Ich werde hier bei Manuel gefangen gehalten, ihr müsst mir helfen, die Polizei kann ich nicht rufen. Ich würde ihm schaden!" „Manu, hast du irgendetwas gesoffen?", kommt es als Antwort. Ich gebe mir innerlich einen Facepalm. „Ich habe es vergessen zu erwähnen, ich bin nicht Manu, sondern Zombey, der von Manu gefangen gehalten wird! Bitte helft mir! Irgendwie!", schnell tippe ich diese Worte ein, will sie gerade abschicken als ich laute Geräusche höre. Ich springe auf, schnappe mir die Schere und drücke mich hinter der offenen Tür an die Wand. Die harten Schritte von Manu hallen im Flur. „Zombey? Bist du gegangen?", höre ihn verschlafen rufen. Ich presse mich an die Wand. Plötzlich gibt Manu ein verdutztes „Nanu?" von sich und kommt daraufhin in den Raum. Er stellt sich vor den Bildschirm und liest konzentriert die noch nicht abgeschickte Nachricht. Schnell stoße ich die Tür zu und laufe auf ihn zu. Ich hole gerade aus, als Manu sich ruckartig umdreht und mich auf den Boden schubst, bevor ich überhaupt nur daran denken konnte zu reagieren. „Denkst du, ich würde es nicht merken?", ich sehe wie ihm Tränen über die Wangen kullern. Er stürzt sich auf mich und entledigt mich mit ein paar einfachen Handgriffen der Schere. Immer noch mich auf dem Boden fixiert, schaut er mir tief in die ängstlichen Augen und hält die Waffe fest in der Hand. Ich weiß, es ist so weit. Mein Ende. Gemordet vom bestem Freund. Ich sage nichts, er sagt nichts. Wir starren uns einfach nur in die Augen, oder in das, was sich hinter den Wasserbergen befindet. Manu schlägt mit der Faust auf dem Boden neben meinem Kopf und schleudert die Schere in die Ecke des Raumes. „Nein, ich kann das nicht!", schreit er eher sich selbst an als mich. Ich erwische mich bei einem dankbaren Lächeln. Auch Manu hatte es bemerkt: „Das heißt nicht, dass ich dir verzeihe!"

Er muss büßen! (ZomGer ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt