Kapitel 8

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Durch ein Klopfen an der Tür werde ich aus meinen Gedanken gerissen, man, hab ich mich jetzt erschreckt! Mein Herz fängt an zu pochen. Wer kann das jetzt sein? Ich hoffe nicht der, den ich vermute. Ich kann das jetzt nicht gebrauchen, dass er sich mir jetzt vorstellen will.

Ich streiche meine leicht schwitzigen Hände, flach über mein Kleid. Richte mein Rücken auf, hole tief Luft und öffne die Tür ein wenig. In diesem Moment wünschte ich mir, ich hätte einen Spion oder so ein Kettenschloss.

Ein Mann steht vor meiner Tür.
Er steht vor meiner Tür!
Ich habe zuvor nicht bemerkt, wie groß er ist, ich schaue auf die Höhe seiner Brust. Er trägt ein hellblaues Hemd, der Stoff wirkt sehr fein. Dazu trägt er eine schwarze Anzugshose und gleichfarbige Schuhe. Seine Gürtelschnalle ist auf Hochglanz poliert.
Mein Blick wandert rauf zu seinem Gesicht. Seine dunkelblauen Augen fixieren mich. Man ist es auf einmal heiß hier drin. Meine Wangen müssen rot wie reife Tomaten sein.

Er schiebt die Tür etwas weiter auf, ohne den Blick von mir zu wenden. Seine Augenbrauen heben sich leicht. "Warum bist du auf einmal so schüchtern?" Er beugt sich ein wenig vor und scheint mir dadurch sehr nah zu sein. "Wie sieht es aus? Bist du bereit, meine Freundin zu sein?"
Ich weiß nicht, ob meine Augen noch größer werden können, als sie es schon ohne hin sind.

Los! Du musst jetzt was sagen! "Wie bitte?", bekomme ich als einziges raus und klinge auch noch sehr piepsig, warum habe ich aufgehört zu atmen? Reiß dich doch bitte mal zusammen!

Ich räuspere mich und versuche es erneuet. "Das geht mir dann jetzt doch eine Nummer zu schnell!" Ich klammer meine Hände ins Kleid und versuche nicht mit meinen Armen rumzufuchteln.
Er verengt seine Augen ein bisschen und dreht sein Kopf leicht zur Seite. Seine Gesichtszüge werden weicher und er lacht in sich hinein. "Also deinen Humor hast du scheinbar nicht bei mir vergessen letzte Nacht!" Er betont es extra sexy, womöglich bilde ich mir da aber auch nur was ein. Es macht ihm sichtlich Spaß, mit meinem Verstand zu spielen. Ja, letzte Nacht ging wirklich eine Nummer zu schnell, was ein Wortspiel, ich hoffe nach wie vor, dass es jugendfrei geblieben ist.

Lass dir jetzt bloß nichts anmerken, ermahne ich mich. Er fährt fort, ohne eine Antwort von mir zu erwarten. "Du hast mir versprochen, mich zu einer Feier zu begleiten, als meine Freundin. Hast du das schon vergessen?" Er bleibt gelassen und meint es vollkommen ernst. Welche Feier? Soll ich so tun, als ob ich weiß, wovon er da redet? Sicher, bekomme ich hin! "Natürlich nicht! Die Feier ist heute!" Das ist jetzt wirklich die letzte Ermahnung, hör auf die einzelnen Sätze so eigenartig zu betonen. "Ich mache mich mal eben ein wenig zurecht und würde dann zu dir runter kommen, ist das ok?" Ich packe mein schönstes Lächeln aus. Er hält noch ein Moment inne und dreht sich auf dem Absatz langsam um. "Zieh dir eine Hose an, es könnte etwas frisch werden, da wo wir hingehen."

The Master PlanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt