Kapitel 4

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Sie sieht mich entschuldigend und gleichzeitig mit einem verschmitzten Blick an und meint: "Ich weiß doch, wie du reagierst wenn ich dich auf hübsche Männer aufmerksam mache."

Ich senke meine Arme und lege mein Kopf schräg, dabei lösen sich Strähnen aus meinen hochgesteckten Haaren und fallen mir ins Gesicht. Nervös streiche ich sie weg und denke daran, wie dringend ich jetzt doch mal nach Hause sollte: "Das ist doch was völlig anderes, es interessiert mich durchaus, dass jemand unter mir eingezogen ist", tadel ich ein wenig. Ich verabschiede mich kurz mit den Worten: "wir sprechen noch darüber!" und zwinkere ihr zu.

Gerti begleitet mich noch zur Tür und ich sehe ihr nach, als ich die Treppe hinauf gehe. "Ach, fast hätte ich es vergessen, hier ist ein Päckchen für dich abgegeben worden." Ich komme ihr ein Stück entgegen und sie reicht es mir. "Hmm, komisch ich hab doch gar nichts bestellt." Kein Absender drauf. Mein Name Nora Hendricks, in einer schönen, schwungvollen Schrift, die durchaus von einer Weiblichen Person kommen kann, ziert das sonst schlichte Päckchen, was vielleicht 30x30 cm misst. "Danke, wir sehen uns", verabschiede ich mich erneut sie winkte mir noch mal zu: "bis bald, Liebes."

Ich wohne im vierten Stock. Das heißt ich muss jetzt erst mal wieder an der Tür von meinem "neuen" Nachbarn vorbei. Zum Glück passiert nichts Auffälliges mehr, so dass ich ungestört in meine Wohnung gehe, die Tür hinter mir schließe und mich dagegen lehne. Was ein Tag! Dabei hat er erst begonnen.

Da wir erst Samstag haben, würde ich noch ein halbwegs langes Wochenende genießen. Ich arbeite nur viermal die Woche und habe somit montags frei. Geplant habe ich den Tag, irgendwo am Rand von einem See oder einem Schwimmbecken zu verbringen. Die Sommerzeit versuche ich voll auszunutzen, um an den warmen Tagen die Sonne auf meiner Haut zu spüren, so verbringe ich die meiste Zeit draußen. Liege unter einem Baum, lese ein Buch oder gehe eben gerne schwimmen.

Ich stoße mich von der Tür weg, leere meine Taschen und lasse den Inhalt zusammen mit dem Paket auf der kleinen Kommode neben der Haustür liegen. Darum kümmere ich mich später.

Ich setze mich in Bewegung und durchquere meinen offen gestalteten Flur und Wohnbereich. Die oberen Wohnungen wurden renoviert bevor ich hier eingezogen bin. Einige Balken, die bei der Modernisierung freigelegt wurden, sind in weiß gehalten so wie auch die übrigen Wände. Ein schöner Dunkler Holzboden geht durch die Räume. Die Möblierung habe ich dem Stil der Wohnung angepasst und es mit den Farben, eher schlicht gehalten. Außer, hier und da ein paar Farbkleckse, die sich im Teppich oder in den Sofakissen finden. Die Küche ist auch offen geschnitten, diese ist moderner mit ihrer Hochglanz Front und der schwarzen Stein Oberfläche. Meine Küche ist in einer großzügigen Nische integriert. Sonst hat die Wohnung noch ein Gäste WC und ein weiteres, größeres Zimmer mit einem kleinen Balkon. Das größere Bad, welches durch mein Schlafzimmer führt, steuere ich gerade an.

Auf dem Weg ins Badezimmer ziehe ich mich schon halb aus. Zum Baden komme ich jetzt nicht mehr, da ich ziemlich am verhungern bin. Ich sehe noch kurz auf mein Handy, ungeachtet dessen, dass meine Freundin mich gezählte 20 Mal versucht hat zu erreichen, tippe ich ihr schnell eine Nachricht: "In einer Stunde im Café?". Ich lasse das Handy auf dem Bett zurück und gehe ins Bad wo ich die Dusche erst mal ganz heiß aufdrehe.

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