Kapitel 19

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Der Hundepark liegt am ganz anderen Ende, so gehen wir ein Stück gemütlich nebeneinander her. „Es ist echt seltsam, dass ausgerechnet wir beide zusammentreffen."

Ich schaue geradeaus beim reden.

„Ich hab dich hier auch nicht erwartet, bin auch sehr überrascht, aber sehr positiv", erwidert er wie es mir scheint aufrichtig.

„Wohnst du hier in der Gegend?", fragt er mich.

„Ja, tatsächlich wohne ich hier, eine Parallelstraße weiter."

Ich wedle mit meiner Hand, um eine Parallele darzustellen.

„Ach wirklich? Dann wohnst du in derselben Gegend wie Adam", stellt er fest, „jetzt erklärt es sich mir woher ihr euch kennt. Habt ihr euch auch zufällig getroffen?" Er redet wohl nie drum herum, muss ich gerade feststellen. Ich fange an zu stammeln.

„Äh, ja. Nun, im Grunde sind wir Nachbarn."

Ich halte mich an mein Nacken und möchte nicht die ganze Wahrheit verraten, zumal ich sie selbst noch nicht kenne.

„Also seid ihr beide, vielleicht zu meinem Glück, doch kein Paar?"

Er kann es wohl nicht lassen, zumindest schafft er es, dass ich über diese Erkenntnis tatsächlich lachen muss. So antworte ich ihm ehrlich: „Nein, wir sind kein Paar."

Wir sehen uns an und seine Grübchen werden immer tiefer in seine Wangen gepresst. Ich kann nicht anders als einfach nur zurück zu lächeln.

„Übrigens bin ich froh, dass ich dich so schnell wiedersehe. Ich wollte mich für die kleine Attacke in meinem Schlafzimmer entschuldigen, ich werde normalerweise nicht so penetrant, wenn ich was getrunken habe, aber als ich dich gesehen habe, ist es wohl mit mir durchgegangen." Jetzt ist er an der Reihe, verlegen nach unten zu sehen und dabei einen Stein wegzukicken.

„Alles gut, ich hab gar nicht mehr daran gedacht", erwidere ich, „Aber was genau meinst du mit 'als du mich gesehen hast'?"

Da fing er wieder an, zu lächeln aber sieht mich nicht an, sondern schaut etwas in die Ferne.

„Ich möchte nicht kitschig klingen, zu meinem Leidwesen bin ich eine sehr ehrliche Haut", er macht eine kurze, dramatische Pause, „nennen wir es Liebe auf den ersten Blick, aber nicht das du Angst bekommst, ich finde dich verdammt interessant. Ich finde dich wahnsinnig hübsch." er schlägt sich die Hände vor sein Gesicht und wird ein wenig rot. Gut so, denn mir passiert gerade dasselbe. Ich muss stehen bleiben und komme aus dem Staunen über diesen Mann nicht raus.

Nach ein paar Schritten bleibt er stehen, dreht sich um, lässt seine Hände dabei wieder sinken und guckt mich erwartungsvoll an.

„Darauf war ich jetzt nicht vorbereitet. Vielleicht sollten wir eher was stärkeres Trinken gehen als Tee oder Kaffee", versuche ich die Stimmung etwas aufzulockern.

„Nimmst du mein Angebot von vorhin nun doch an?"

„Aber nicht doch! So leicht mache ich es dir nicht, da muss wenigstens ein Essen dabei raus springen", die Worte platzen aus mir heraus, bevor ich darüber nachdenken kann. Aber warum auch nicht, ich würde gerne sehen, was er für ein Mensch ist. Außer ein ehrlicher, das weiß ich ja bereits.

„Die Idee hätte auch von mir sein können, warum solltest du auf eine Tasse Tee hereinfallen? Du verdienst was Besseres."

Er ist sichtlich erfreut und wedelt theatralisch mit seinen Händen.

"Ich möchte aber klar stellen, wenn ich auch mal so ehrlich sein darf, hab ich nicht dasselbe empfunden, als ich dich gesehen habe", das Sticheln muss jetzt sein.

„Was hältst du von heute Abend?", fragt er mich, ohne darauf einzugehen, was ich eben gesagt habe.

„Klar gerne, hol mich um 7 ab, weißt ja, wo ich wohne." Ich fange an, langsam rückwärts zu gehen. Er versteht die Gestik und winkt mir leicht zum Abschied.

„Alles klar, dann bis heute Abend."  

Ich drehe mich um und jogge noch einmal los. Aber diesmal habe ich meine Umgebung im Blick.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 27, 2018 ⏰

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