13. Ein Moment von Freiheit

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Ich war auf dem Weg zur letzten Stunde am Montag. Plötzlich nahm jemand meine Hand und zog mich zu sich. »Lass uns was Verbotenes tun!«, hörte ich Carters verschwörerisch tiefe Stimme. Ich stutzte: »Was hast du vor?« »Vertrau mir!« Wie konnte ich ihm vertrauen, wenn ich ihn überhaupt nicht kannte? Er setzte auf Leichtgläubigkeit und hatte damit meinen wunden Punkt getroffen. »Ich vertraue dir!« Er lächelte. Er sah so schön aus. Er legte den Arm um mich. Ich fühlte mich so geborgen. »Du weißt, dass ich jetzt eigentlich Unterricht habe?« »Ist doch egal! Ich verspreche dir, es wird sich lohnen!« Angekommen an seinem Auto hielt er mir die Tür auf. Ich zögerte. »Komm schon, steig ein! Was denkst du denn, was ich mit dir anstelle?« Da würden mir viele Dinge einfallen. Er lachte wieder. »Du hast gesagt du vertraust mir. Bitte!« Noch nie hatte ich von ihm einen so ehrlichen Satz gehört. Ich stieg ein und er lies sich auf den Sitz neben mir gleiten. Er fuhr verdammt schnell und meine Haare wehten im Wind als wir das Dach seines Autos öffneten. Ein herrliches Gefühl von Freiheit. Verträumt schaute ich in den Himmel. Ich spürte Carters Blicke und, dass er mich beobachtete. Ich schloss die Augen für einen Moment und spürte das Leben. Es war wie der letzte Löffel Eiscreme, der Moment zerging mir auf der Zunge. Ein wohlig warmes Gefühl. Er schmeckte salzig und knisterte im Mund. Glück durchströmte meinen Körper und die Sonnenstrahlen küssten mein Gesicht. »Wir sind da!« Ich öffnete die Augen und staunte.

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