Teil12

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Es kam zu spät. 

Alles. Egal was es war.

Niemand konnte auch nur eine Sache an dieser Situation ändern.

Ich saß da, zusammen gekauert auf Newt. Ich wollte nicht gehen. Ich würde am liebsten jetzt mit ihm sterben.

Thomas kam von hinten auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter.

"Wenn du ein guter Freund bist, erschieß mich." 

Das stand auf dem Zettel. Sie waren beste Freunde und ich konnte es nicht verhindern. Hätte ich schon aber dann wäre wohl möglich ich tot gewesen. Um ihn zu retten... Aber man hätte ihn nicht retten können.

Alle waren still. Vince kam ebenfalls zu mir. 

"Irina, los wir müssen weiter sonst finden sie uns.." 

"G..geht vor, ich komme sofort.." 

Ich sah, dass Newt meinen Schal noch um den Hals hatte. Ich griff danach, nahm ihn in die Hände, drückte so fest zu das ich gleichzeitig eine Träne verlor. 

Ich hang mir den Schal um meinen Hals, er roch nach ihm. Ich schaute an die Decke.

"Irina!" sagte Thomas aufdringlich während er noch hinter mir stand. "Ich weiß was gerade in dir vorgeht. Newt hat es mir auf dem Weg erzählt. Ich hätte niemals für euch dieses Ende gewünscht.. Es tut mir so leid.." 

Ich seufzte. "Du konntest ja nichts dafür. Es hätte genau so gut dich erwischen können.."

"Das wäre mir lieber gewesen..." sagte er mit zitternder Stimme. 

"Sag sowas nicht. Du wirst nicht sterben. Ich kann das nicht hinnehmen. Nicht nochmal. Ich will endlich das Ende dieses Gebäudes!"

Während alle anderen sich schon auf den Weg machten, schaute ich nochmal zu Newt. Es sah aus als würde er mich angucken... Ich schloss seine Augen mit meinen Fingern. Ich näherte mich ihm langsam und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Bringt zwar nichts mehr dachte ich...

Plötzlich, als ich seine Lippen berührte, spührte ich ein ganz komisches Gefühl. Meine Gedanken wurden erst schwarz, ich konnte nichts mehr denken. Dann auf einmal sah ich ihn. Seine Erinnerungen, alles was er mich gerade hatte von uns beiden. Und auch Dinge die er mir nicht gesagt hatte. 

Es fühlte sich an, als wäre ich gerade live in meinem eigenen Körper als ich klein war. Mit ihm. 

Es verschwamm alles, bis ich in der Realität seine Lippen wieder spührte. 

Ich öffnete meine Augen und ich wischte mir nochmals eine Träne aus meinem Gesicht. Was eine scheiße...

Ich stand auf.. "Auf Wiedersehen, mein Schatz.." flüsterte ich, drehte mich um und ging..

Am Ende des Gangs blieb ich stehen, sah ihn dort liegen und musste schlucken bevor ich endgültig diesen Bereich verließ. 

Dann stand Thomas vor mir. Er weitete seine Arme und ich ging direkt auf ihn zu. Seine Umarmung hab ich gebraucht. Auch wenn er meinen Freund erschossen hatte, es war sein Wunsch.. Schweren Herzens sah ich ihn an und ging ein paar Schritte zurück. 

"Leute, es tut mir leid was gerade geschehen ist. Aber wir müssen etwas tun. Ich kann nicht mehr länger zu sehen dass Menschen vor meinen Augen sterben die es nicht verdient haben. Verdient haben es Ava Paige und Janson, sie sind die die alles hier im Laufen halte. Die anderen machen nur das, was sie sagen also müssen wir sie so schnell es geht aufhalten! Ich werde nicht zulassen das Newt und mein Bruder umsonst gestorben sind und ihr wisst wie der Plan ist. Also wir teilen uns auf. Auch wenn es letztes Mal keine so gute Idee war, aber wir ziehen es durch! Wir zusammen!"

Ich schaute in die Runde. "Also los!" schrie ich und wir rannten alle los. Wir achteten gar nicht mehr drauf was vor uns war. Thomas war neben mir.

"Ich will, dass du sie mit mir tötest." 

Er schaute mir direkt in die Augen. Ich konnte den Ernst in seinen Augen sehen also nickte ich nur und wir rannten weiter. Alle hinter uns. 

Dann kamen wir an de obersten Etage an. Wir versteckten uns alle hinter der Eingangstür. Ich schaute langsam dran vor bei und sah einen weiteren Gang. Ich schlich ein paar Meter weiter und kam an zwei große Fenster.

Auf der linken Seite war wieder eine Art Labor. Der Gang war aber viel zu lang um sicher zu sein, dass sich hier keiner aufhielt. Ich gab meinen Leuten Handzeichen und sie folgten wir leise. Waffen ausgerichtet. Ich schaute mir jeden einzelnen Zentimeter den wir gingen an. Es waren sehr komische Spuren auf dem Boden, dass ich mich hinkniete und es mir genauer ansah. Thomas setzte sich neben mich.

"Das sieht aus wie Fußspuren aber..."

"Irina bitte, das sind keine Fußspuren. Guck sie dir an der Mensch müsste aber wirklich Probleme haben wenn er so läuft." sagte Thomas und fing an zu lachen, doch ich unterbrach ihn.

"Psst! Bist du wohl still! Und ja das sehe ich auch, aber es sind deutlich Fußabdrücke zwischendurch. Und so komische Schleifspuren..." 

Ich strich mit meiner Hand vorsichtig drüber. Ich roch an meinen Fingern und schaute langsam geradeaus. Ich hatte kein gutes Gefühl doch ich stand auf und ging auf die Tür zu. Direkt am Ende des Flures. 

Als wir direkt davor standen, hörte ich etwas, was sich meiner Befürchtung sehr nahe war und ich stockte. 


You look like my next mistake (Newt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt