Die wahre Königin von Narnia - Peter Pevensie

Jadis

        "Eure Majestät?" Der Zentaur betrat das rote Zelt. „Magorian, wie oft habe ich dir schon erzählt, dass du mich nicht so nennen sollst?", fragte Grace belustigt. Magorian lächelte leicht, doch dieses Lächeln verschwand wieder so schnell es gekommen war. „Was ist los?", fragte das Mädchen besorgt. „Die Hexe verlangt eine Unterredung mit Aslan. Sie ist auf dem Weg hierher", antwortete der Zentaur. Und schon ertönte von draußen eine hässliche Stimme, wie Grace fand, und schrie: „Jadis! Königin von Narnia! Kaiserin der einsamen Inseln!" Grace schritt hinaus zu den vier Geschwistern und sah die Hexe, sitzend mit ihrem weißen Kleid auf einem Thron, welcher von ihren Untertanen getragen wurde. Als diese sie auf den Boden absetzten, stand sie auf und ging selbstsicher und mit kalten Blick auf Aslan zu. Nachdem sie kurz Edmund anschaute, der übrigens ziemlich verängstigt aussah, sagte sie: „Du hast ein Verräter in deinen Reihen, Aslan." Einige blickten den Jungen an, Grace hatte jedoch nur Augen für die grausame Frau. Es war das erste Mal, dass sie sie sah. Aber das war bestimmt nicht so, denn Jadis hatte ja ihr Gedächtnis gelöscht und sie aus Narnia verbannt. „Sein Vergehen hat sich nicht gegen dich gerichtet", meinte der Löwe mit seiner ruhigen Stimme. Oliver starrte sie hasserfüllt an, jederzeit bereit Feuer zu speien. „Hast du etwa die Gesetze vergessen, auf denen Narnia gegründet wurde?", fragte die Hexe, worauf der Löwe ein kurzes Brüllen von sich gab. „Erzähl mir nichts über den tiefen Zauber, Hexe! Ich war dabei, als er seinen Anfang hatte", meinte er leicht wütend. „Dann wirst du dich bestimmt daran erinnern, dass jeder Verräter mir gehört. Sein Blut ist mein Eigentum, Aslan!" „Dann versucht ihn euch zu holen!", sagte Peter und zog sein Schwert. Grace nahm seine andere Hand um ihn zu beruhigen. „Nicht. Noch nicht", flüsterte sie ihm zu. „Ah, die kleine Königin ist auch wieder hier!", spottete die Hexe, „Und du, kleiner König, glaubst du wirklich, dass du mich mit Gewalt davon abhalten kannst, mein Recht einzufordern? Aslan weiß, dass wenn ich mein Recht nicht bekomme, wie das Gesetz es verlangt, dann wird ganz Narnia für immer zerstört und es wird untergehen in Feuer und Wasser! Dieser Junge da wird sterben auf dem steinernen Tisch" Jeder schaute beunruhigt umher und musterte Edmund besorgt. „So will es das Gesetz", sagte sie, „und wage es nicht, ihn mir zu verweigern." „Es reicht. Ich möchte gerne allein mit dir reden", sagte Aslan mit gesenktem Haupt und verschwand im Pavillon, Jadis hinterher.

Da Grace und Philipp die Wartezeit nicht ertragen konnten, beschlossen sie zum See zu gehen. „Ich hoffe, Aslan findet eine Lösung", seufzte Grace. „Du kennst Aslan. Natürlich findet er eine. Alles wird gut", sagte das Erdmännchen zuversichtlich. Doch das Mädchen hatte ein Gefühl. Ein Gefühl, welches ihr sagte, dass nicht alles gut werden würde, doch sie versuchte dieses zu verdrängen. Nachdem sich das Volk langsam aufgelöst hat, kam Magorian zu ihnen galoppiert. „Die Hexe verzichtet auf den Adamssohn!", meinte er freudig. Erleichterung machte sich bei allen breit. Grace und Philipp stiegen auf den Zentauren und sie ritten zu den Geschwistern, wo sie bei Jubelrufen in den Arm genommen wurden.

„Grace", wisperte eine Jungenstimme niedergeschlagen. „Peter?", murmelte sie verschlafen, als sie sich aufsetzte. „Was ist los?", fragte sie. „Aslan er...ist tot", flüsterte er und wurde zum Ende hin immer leiser. Dann fiel ihm ein, was Grace über ihre größte Angst gesagt hatte. Der Verlust von Lebewesen, die ich liebe. Das Mädchen starrte Peter mit einem abweisenden Blick an. Dann, ganz langsam, floss eine Träne aus ihrem rechten Auge. Der Junge setzte sich zu ihr ans Bett, wischte ihre Träne mit seinem Daumen weg und umarmte sie. Gemeinsam weinten sie um Aslan, den Löwen, der sein Leben gegeben hat, um einen Jungen vor dem Tod zu bewahren.

Heyy! Endlich geht es weiter, sorry das das so lange gedauert hat. Ich widme dieses Kapitel @-flame-angel- Danke, für deine Kommentare! Noch ein schönen Tag und bis irgendwann!