50 Tage 50 Menschen

6. Kai Rempe

Dieses Kapitel ist der lieben @DieEinHornFee gewidmet ^-^ es macht super viel Spaß mich mit dir über das Schreiben zu unterhalten und Danke, dass du mich so bei meiner Geschichte unterstützt *-* <3

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Ich war in einem schicken Restaurant. Mein Halbbruder saß mir gegenüber und strich mir liebevoll über die Hand. Auf Außenstehende wirkten wir wie ein verliebtes Pärchen, aber uns verband etwas anderes als Liebe.

Uns verband Hass. Hass auf die diejenigen die uns zu dem gemacht hatten, was wie jetzt waren. Auftragskillern.

Bei diesen Gedanken versteifte ich mich, aber ich probierte meine Muskeln wieder aufzulockern, denn heute Abend würde ich mich entspannen und genießen. Jonas hatte uns zwei Plätze im 'edlen schwan' reserviert. Dem teuersten und besten Restaurant der Stadt.

Wir konnten es uns leisten. In unserem Beruf verdiente man genügend Geld. Pro Auftrag mindestens 6000€. Und wir bekamen im Monat durchschnittlich jeweils 2 Aufträge.

Endlich kam unser Essen und wir verschlangen es schnell. Dabei erwischte ich mich wie ich immer wieder unauffällig nach rechts und links schaute. Manche Gewohnheiten konnte man eben einfach nicht für nur einen Abend ablegen.

"Du hast mal gesagt, wir werden nicht nur vom Roten Ritter verfolgt?" Fing ich ein Gespräch an und Jonas nickte. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe als ich durch die Straßen gegangen bin einen schwarzhaarigen Typen gesehen, der mir vage bekannt vorkam."

Ich nickte aufmunternd, damit er weiterredete. "Ich glaube er ist einer der Auftragskiller die uns in unserer Ausbildung gezeigt wurden. Ich weiß nicht mehr wie sein Name war, aber er hat mich an ihn erinnert."

Ich überlegte fieberhaft. Uns dreien, Jonas, Joshua und mir, wurden damals während unserer Ausbildung Bilder von bekannten Auftragskillern gezeigt plus ihren Killernamen, natürlich wenn bekannt auch ihren richtigen Namen, ihre Stärken und Schwächen, ihre Waffen und die Einstufung ihrer Gefährlichkeit.

Es gab unter ihnen nur ein paar Schwarzhaarige. Der berühmteste unter ihnen war der Blutgraf. Sein Name rührte daher, dass er, wie er selbst bekannt gegeben hatte, der Urururur-und-noch-viel-mehr-ur-Enkel von der Blutgräfin war. Sie war von 1590 - 1610 selbst aktiv gewesen als Serienmörderin. Ihr richtiger Name war Erzsébet Báthory und sie hatte 80 von der Polzei nachgewiesene Morde verursacht. Vermutet wurden allerdings 650.

Das Gesicht des Blutgrafen war leider nicht bekannt, denn er trug immer eine Maske. Nur seine Haare konnte man auf den Bildern von ihm sehen. Aber ihn konnten wir ausschließen, da Jonas das Gesicht und nicht die Haare bekannt vorgekommen war. Außerdem war dieser anscheinend gerade in Australien unterwegs, soweit wir wussten.

Nachdenklich kniff ich meine Augen zusammen, aber es fiel mir keiner ein, der uns verfolgen könnte. "Ich weiß es nicht, aber wir müssen die Augen offen halten. Unsere Mission ist gefährlich. Es werden viele versuchen uns zu töten."

"Ich wusste worauf ich mich einlasse." Schnaubte Jonas und lehnte sich lässig zurück. Seine Arme verschränkte er demonstrativ. "Lass uns bezahlen und gehen. Ich fühle mich hier nicht sonderlich wohl." Meinte er und schaute sich misstrauisch um. Ich nickte zustimmend.

Wir legten einen 200€ Schein auf den Tisch und gingen einfach. Als ich die kühle Abendluft einatmete wurde ich entspannter. Ich rieb mir über die Arme und legte mir eine dünne Jacke über.