Der 1. Tag
X|||| ||||| ||||| ||||| ||||| ||||| ||||| ||||| ||||| |||||Erwartungsvoll rieb ich meine Hände aneinander. Ich hatte mich noch nie so sehr auf etwas gefreut. Nein, wirklich nicht.
Viel zu deutlich knirschte der Schnee unter meinen Kampfstiefeln, was mir ein Lächeln auf die durch die Kälte aufgeplatzten Lippen zauberte.
Heute würde ich eine alte Freundin besuchen. Sie wusste zwar noch nichts davon, aber das machte nichts. Sie würde mich, wenn sie es wüsste, wahrscheinlich gar nicht hereinlassen.
Ein paar Minuten später öffnete ich ein quitschendes Gartentor, welches in einem hässlichen Olivgrün gestrichen war. Dann durchquerte ich so leise wie möglich den Garten.
Als ich an der Haustür angekommen war, begutachtete ich die verrostete Klingel vor mir. Das gesamte Haus sah ziemlich schäbig aus, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Elisabeth war schon immer sehr geizig gewesen.
Ich klingelte und genau 32 Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Die Frau die jetzt vor mir stand, unterschied sich kaum von dem Mädchen, welches ich früher meine beste Freundin genannt hatte.
Blonde Locken umrahmten das zartes Gesicht, aus welchem freundliche braune Augen zu mir aufschauten. "Bell?" Fragte sie und ihre schönen Augen weiteten sich überrascht.
Ich war genauso überrascht, weil sie mich nach all der Zeit noch erkannte, doch ich überspielte es gekonnt und nickte. Elisabeth seufzte auf. "Was machst du hier?"
Ein breites Grinsen huschte über mein Gesicht. Jetzt fing der Spaß an. "Mir war langweilig." Erklärte ich unschuldig, doch ich übersah ihren misstrauischen Blick nicht. "Du wohnst aber doch ganz woanders? Und da kommst du einfach mal so vorbei? Außerdem haben wir schon seit Jahren nicht mehr geschrieben, geschweige denn uns getroffen."
Ich musste ein krankes Kichern unterdrücken, als ich ihr verwirrtes Gesicht sah. "Wäre es nicht höflicher mich erst mal hereinzubitten?" "Ähm... ich weißt nicht, was du hier willst. Wir hatten uns gestritten und du hast gesagt, ich soll mich nie wieder blicken lassen. Warum tauchst du hier nach zehn Jahren wieder auf?"
Ich setzte einen reuevollen Blick auf. "Ich bereue das zutiefst." Galle stieg in mir auf, als ich diese Lüge erzählte. Ich bereute nichts davon. Kein einziges verletzendes Wort, dass ich ihr damals an den Kopf geworfen hatte.
Ich wusste es noch ganz genau. Wir standen vor unserer Schule, hatten gerade unsere letzte Abiturarbeit hinter uns gebracht und sie hatte mir gebeichtet, dass sie mit ihrem blöden Ben durchbrennen wollte. Sie hatte mir ganz plötzlich erzählt sie würde mich für einen Jungen verlassen, dabei hatten wir in der fünften Klasse doch auf unsere Krokodilhautarmbänder und, was noch viel wichtiger war, unser Leben geschworen, dass wir einander nie sitzen lassen würden.
Sie hatte das Versprechen gebrochen, dass heißt sie musste sterben.
Manche würden sagen, ich würde übertreiben oder psychisch krank sein, aber das fand ich in keinster Weise. Sie war einer der 50 Gründe, warum ich versuchten Selbstmord begangen hatte. Dafür würde sie büßen.
Elisabeth's Blick wurde bei meinen Worten weicher. "Na gut, komm rein. Ich fand es auch schade, dass wir uns im Streit getrennt haben. Ich habe dich immer wie eine Schwester geliebt."
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50 Tage 50 Menschen
Horor50 Tage lang Zeit. 50 Tage lang. 50 Tage. 50. ************************ 50 Tage lang habe ich Zeit um 50 Menschen umzubringen. Jeden Tag einen. ************************ Dieses Buch kann BRUTALE SZENEN und GEWALT beinhalten. Dieses Buch kann SELBSTVE...