Erschöpfung

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Nach einer Weile kühlte sich alles ganz langsam etwas ab. Die Sonne wurde etwas schwächer. Es musste bald Abend werrden. Wir hatten wenig Weg zurück gelegt, es war einfach zu warm gewesen. Wir hatten kein Wort gesprochen, dafür war mein Mund viel zu trocken und ihrer mit großer Sicherheit auch. Viel getrunken hatten wir auch nicht. Ich hatte ihr immer mehr gegeben als mir. Sie brauchte es viel dringender als ich.
Ich hielt nach wie vor ihre Hand. Ich hatte das Gefühl uns beiden gab es auf diesem Weg Kraft. Kraft dazu weiter zu machen um aufjeden Fall anzukommen. Ich durfte einfach nicht zulassen, dass sie hier grippierte.
Eine Möglichkeit die Nacht zuverbringen war nach wie vor nicht in Sicht. Lange konnten wir nicht mehr weiter gehen, wenn es zu dunkel war, war es viel zu Gefährlich. Und im Freien ein Nachtlager aufzuschlagen war totaler Selbstmord.
Während wir weiter liefen wurde ich nervöser, je weiter die Sonne unterging. Ich sah mich die ganze Zeit um, wollte eine Hölle oder einen Felsvorschprung finden. Im Moment war es aussichtslos. Sie bemerkte, dass ich nervöser wurde. Dadurch wurde auch sie nervöser oder ängstlicher.
Ich vermied es sie anzusehen. Ihr besorgtes Gesicht wollte ich nicht sehen.
Schließlich entschied ich, wir würden weiter laufen, bis wir einen Platz fürs Nachtlager gefunden hatten.

Das erwieß sich nach dem die Sonne schon fast untergegangen war, als noch viel schwerer. Ich hatte zwar eine Taschenlampe eingesteckt und genug Batterien, aber ich wusste auch, dass wir diese in der Stadt mehr brauchten als jetzt. Dort mussten wir uns viel besser verstecken als jetzt.
Plötzlich blieb Julia abrupt stehen, so das auch ich stehen bleiben musste. Verwirrt sah ich sie an. Sie schluckte kurz und sagte dann leise: „Ich kann nicht mehr." Ich atmete tief durch, sah mich dabei noch mal kurz um und sagte dann: „Wir müssen aber weiter." Wir sahen uns an, lange, vielleicht zu lange. Dann sah sie sich auch um und seufzte leicht. „Wenn wir noch ein bisschen weiter gehen, finden wir etwas für die Nacht. Ohne Schutz ist es zugefährlich.", sagte ich mit fester Stimme um ihr unsere Lage noch einmal genau klar zu machen. Als würde sie einwilligen nickte sie und stiefelte so gleich los. Ich ging wieder vorraus, ihre Hand hielt ich dabei gut fest.
Gerade Nachts war es hier, nicht nur wegen der ganzen Tiere, gefährlich, ich wusste das sich auch einige sagen wir Räuber in der Gegendaufhielten. Klingt jetzt wie aus nem Typischen Western, ist aber trotzdem leider die Realität. Viele fuhren lieber diesen, kurzen Weg um in die Stadt zu kommen. Egal wer. Wenn man außen herrum fuhr, brauchte man manchmal fast zwei Tage. Auf diesem Weg, mit einem Fahrbarenuntersatz nicht länger als einen Tag. Nur eben zufuß nicht, da brauchte man nun mal lange.
Mein Bruder hatte dagegen Vorsorge geleistet. Zum einen sicherte er die Tür zum laderaum mit einigen Schlössern und er hatte immer mehr als eine Waffe dabei. Wir sind schon einige Male auf Räuber gestoßen, nach dem mein bruder aber schion zwei von denen angeschossen hatte und seid dem wir die Schlösser hatten, niemand mehr schaffte die Tür zu öffnen, ließen sie uns gewähren. Jetzt aber war ich ohne meinen Bruder und schießen war wirklich nicht gerade da,s was ich am liebsten tat. Ich vermied so etwas lieber, weshalb mein Bruder bei uns der fürs Grobe war. Gefahr zu laufen, dass sie mich weder erkannten noch verschonen würden, konnte ich nicht zu lassen.
Manchmal streiften sie zwar auch am Tag hier herrum, aber bei Nacht kamen sie mit einer viel größeren Truppe. Vermumt waren sie schon schwer zu erkennen, bei Nacht dann noch viel weniger.

Nach dem die Sonne komplet verschwunden war, packte mich allmählich auch etwas Angst und vor allem Zweifel an meiner Tat. Vielleicht war es doch dumm gewesen einfach abzuhauen und zufuß diesen Weg zu gehen. Ich drehte mich etwas um, um sie ansehen zu können. Wahrscheinlich wäre es auch für sie besser gewesen. Hätte ich bloß etwas mehr Zeit gehabt um mir etwas gutes auszudenken, dann wären wir vielleicht schon längst da oder sie schon längst wieder zu hause.
Ich wollte mich gerade wieder umdrehen als sie einen kleinen Stein zu ihren Füßen übersah, stolperte und drohte in den Sand zu fallen. Wahrscheinlich wäre sie auf noch mehr Steinen, die unter dem Sand vergraben lagen, aufgeschlagen, aber ich reagierte. Als ich also merkte wie sie nach vorne zu fliegen drohte, ließ ich hre Ahdn los um ihr blitzschnell näher zu kommne und sie rechtszeitig unter den Armen fasste um sie im nächsten Moment schnell an mich zuziehen. Sie krallte sich schnell an meinen Armen fest. Dadurch, dass ich sie nun mehr oder weniger trug, verhinderte ich auch, dass sie mit den Knien aufschlug.
Als ich sie dann fast schon umarmte, da meine Hände mitlerweile an ihren Rücken gewandert waren und ich sie mehr an mich drückte, atmeten wir beide aus. Wir dachten wohl beide das Gleiche: „Glück im Unglück." Wenn sie sich jetzt auch noch veletzt hätte, hätten wir sicherlich noch Tage länger gebraucht.
Ich stellte sie wieder vorsichtig auf beide Füße und sah sie an. „Ist alles okay? Hast du dir weh getan?"; fragte ich besorgt. Sie nickte schnell und hob meine Jacke vom Boden auf. Die musst wohl runter gefallen sein, als sie stolperte. Ich hatte das erst bemerkt, als sie sich danach gebückt hatte. Sie klopfte den Staub davon ab und legte sie sich wieder über die Schultern. „Müssen wir noch lange laufen? Ich kann nicht mehr." Ich sah sie mitfühnd an nd sagte: „Es tut mir wirklich Leid, aber wir müssen weiter, ein bisschen noch."
Wieder nickte sie kurz und wir gingen gemeinsam weiter. Jetzt wurde es kälter, je dunkler es wurde. Ein neues Problem das uns einholte.

Ich weiß es zieht sich im Moment ein wenig.
Ich hab noch einiges mit der Story vor, es kann sich nur bessern.
Trotzdem hoffe ich das euch die Geschichte bis jetzt gut gefällt:)

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