das Haus Teil 1

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Nach einer halben Ewigkeit hatten wir es geschafft und einen kleinen Felsvorsprung gefunden.
Wir hatten unser Nachtlager aufgeschlagen und uns auf Decken gesetzt. Ein Feuer bekam ich nicht mehr hin, so mussten wir ein bisschen zusammen rutschen und uns eben gegenseitig wärmen.
Vielleicht hätte das ein inniger Moment werden können oder wenigstens einer, bei dem wir uns näher kamen.
Ein suspekter Gedanke in unserer Situation.
Ich bemerkte wie sie sich an mich drückte und als ich runter sah, waren ihre Augen geschlossen. Ich schmunzelte leicht und drückt ihr einen sanften Kuss aufs Haar.
Ich würde sie beschützen. Komme was wolle.

Wir hatten tatsächlich nicht mehr so lange gebraucht. Anderthalb Tage später hatten wir die Stadt erreicht.
Unser Wasser hatte gerade so ausgereicht. Wir waren am Ende unserer Kräfte.
Aber wir konnten uns noch nicht ausruhen. Erst mussten wir es zum Bahnhof schaffen. Da musste sie nur in die nächste große Stadt fahren um ins Flugzeug zu steigen.
So jedenfalls der Plan.
Wäre da nicht der Transporter gewesen.
Der Transporter meines Bruders.
Schnell zog ich sie mit.
Wir mussten weg, uns verstecken. Erst mal.
Das Problem war nur, niemand würde uns einen Platz zum schlafen geben.
Ich lief mit ihr in eine dunklere Straße wo alles geschützter und enger war. Fast wie eine endlose Gasse.
„Wo gehen wir hin?", fragte Julia verunsichert und sah mich verwirrt an. „Mein Bruder ist hier. Wir müssen uns verstecken!", teilte ich ihr mit. Verunsichert sah sie mich an.
„Bitte, vertrau mir.", flüsterte ich.
Sie nickte sanft.
So zog ich sie durch die enge, dunkle Gasse bis wir ein ziemlich altes heruntergekommenes Haus erreichten.
Es war unbewohnt. Jedenfalls hatte ich das mal aufgeschnappt und es sah so aus.
Ich zog sie mit ins Dunkle und atmete zum ersten Mal, seid wir am Transporter vorbei gekommen waren, wieder durch.
Ich hatte recht behalten. Das Haus war unbewohnt. Wenige alte Möbel standen herum. Alles war dunkel und modrig, aber besser als in der Wüste.

Wir blieben hier und ruhten uns aus. Ein bisschen Kraft tanken war für uns beide nicht schlecht. Nach dem wir den Rest ausgetrunken hatten und das letzte gegessen hatten, schlief Julia ein.
Sie musste total erschöpft sein.
Ein bisschen stimmte es mich traurig, dass sie bald wieder zu Hause war und nicht bei mir. Andererseits war ich erleichtert. Bis zum Flughafen würde ihr nichts mehr passieren. Jedenfalls hoffte ich es.
Ich deckte sie vorsichtig zu und strich ihr die Haare etwas aus dem Gesicht. Sie quittierte dies mit einem niedlichen grummeln und kugelte sich mehr zusammen.

Währenddessen sah ich mich im Haus um. Suchte nach essen oder trinken oder anderen nützlichen Dinge.
Ich kam mir dabei etwas so vor wie die bei the walking dead. Auf der Flucht vor Zombies und auf der Suche nach den letzten Resten.
Es war jedoch bloß ein herunter gekommenes Haus und wir waren nur auf der Flucht vor meinem Bruder. Der offenbar mehr als nur die Realität verloren hatte.
Und zum ersten Mal fragte ich mich, was eigentlich aus mir werden würde?
Ich lebte unter dem Radar, war mehr oder weniger nicht mehr existent und nun auch noch Heimatlos. Mein Bruder würde mich nie wieder aufnehmen. Keine Ahnung was er tun würde, würde ich wieder zurück kommen.
Julia wäre bei ihrer Familie und ich allein. Wahrscheinlich auf der Straße unter irgendeiner Brücke.
Ich seufzte tief.
So sollte mein Leben also enden? Auf der Straße?
Vielleicht könnte ich mich mit kleinen Diebstählen über Wasser halten aber es würde niemals für eine Wohnung, geschweige denn für ein Haus reichen.
Ich würde mittellos sein.
Seufzend schüttelte ich den Gedanken ab und sah mich im oberen Stockwerk um.
Wenn ich alles so betrachtete, sah es so aus als wäre jemand überstürzt verschwunden. Hier war vieles noch da.
Und als ich das Bad betrat musste ich sogar Lächeln.
Es gab Shampoo und Duschgel sogar Handtücher. Also nutzte ich diese Chance und gönnte mir eine Dusche. Zwar gab es kein warmes Wasser, aber sauber zu sein war gerade eh mein einziger Gedanke.

Als ich die Dusche verließ war es fast schon dunkel. Ich trocknete mich ab und suchte dann das Schlafzimmer. Vielleicht gab es ja noch ein paar alte Anziehsachen. Saubere Anziehsachen.
Tatsächlich fand ich in einem Schrank passende Hosen und tatsächlich ein annehmbares Shirt. Wenigstens etwas.
Ich ging wieder nach unten.
Julia war wach und sah mich an.
„Oben ist eine funktionierende Dusche. Vielleicht gibt's auch frische Anziehsachen für dich.", sagte ich zu ihr und lächelte sanft. Sie nickte, stand auf und ging nach oben. Kurz sah ich ihr nach.
Sie wirkte immer noch total fertig.

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Hey Leute! Ich bin mit Gemeinsam fallen wieder zurück!
Ich hab neue Ideen wie ich weiter komme und hoffe euch fällt das neue Kapitel!

Ich werde versuchen jede Woche mindestens ein Kapitel hochzuladen!

Neben bei hab ich auch eine neue Story, diesmal eine FanFiction über Cro.
Vielleicht seid ihr ja interessiert;)

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