II - Hold me tight

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Mika

»Hast du nicht gesagt, sie wäre hier?«, fragte ich genervt und verschränkte meine Arme vor der Brust.
»Das müsste sie doch auch.«
»Wir suchen jetzt schon seit zwei Tagen danach, Aomine. Wir haben jedes Buch durchgesucht, sie ist hier nicht verdammt!«, gab ich zickig von mir.

Ich war verdammt genervt und mein Geduldsfaden riss so langsam.
Diese verdammte Prophezeiung war nicht aufzufinden und ich war kurz davor die gesammte Bibliothek in Brand zu setzen.

»Vielleicht ist sie irgendwo versteckt, ich weiß es doch auch nicht.«, sagte er frustriert und raufte sich die Haare.
»Ich gehe kurz eine Weile meditieren, danach überlegen wir uns was.«, sagte ich und stieg die Treppen hoch, raus an die frische Luft.

Die Sonne ging gerade unter und mit schnellen Schritten lief ich zur Kirche.
Seit einem Monat waren wir nun schon hier, trainierten jeden Tag.
Ausdauer, Geschicklichkeit, Kraft, Schnelligkeit.
Alles Dinge, die im Laufe der Zeit um einiges besser wurden.

Aomine und ich waren uns in der Zeit näher gekommen. Wir erzählten uns viel von uns selbst und unserer Vergangenheit, alberten auch oft rum oder sahen uns einfach nachts zusammen den Sternenhimmel an.

Ich war ihm dankbar, dass er mir half und mich in so einer Zeit nicht alleine ließ. Klar, alleine wäre ich so nie gewesen, weil ich immer die anderen an meiner Seite hatte aber die hätten mir jetzt nicht helfen können.

Wie gewohnt setzte ich mich in der Kirche auf den Felsen und schloss meine Augen.
Ich versuchte jeden Abend zu meditieren, in der Hoffnung es würde etwas bringen, wie Aomine sagte.

„Du musst zuerst die Kunst der Meditation richtig beherrschen, bevor du das eigentliche Ziel erreichst."

Wer weiß schon, was der damit meinte.

Ruhig atmete ich also ein und aus und versuchte mich von jeglichen Gedanken zu befreien, konnte jedoch nicht verhindern, dass meine Gedanken immer wieder zur Prophezeiung glitten, die wie verschwunden schien.

Frustriert fing ich plötzlich unterbewusst an, meinen Vater um Rat zu fragen, in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen.
Das ganze erschien mir aber irgendwann so schwachsinnig, dass ich meine Augen öffnete und aufstand.

Mit dem Unterschied, dass ich mich plötzlich nicht mehr in der Kirche befand.
Sondern in der Hölle.
Hatte Aomine das erreichen wollen?

Fröhlich darüber zurück zu sein, verließ ich mein Schlafzimmer und rannte durch die Gänge.
Der Weg war mir völlig klar und in null Komma nichts stand ich vor der Tür zu meinem Vater.

Voller Enthusiasmus stieß ich die Tür auf.
»Vater, ich -«
Ich stockte und blickte verwirrt, als ich mal wieder die vier Könige der Unterwelt zusammen Tee trinken sah. Aber gewiss, dass Teeservice ist diesmal nicht pink, sondern in einem lila.

Seufzend schloss ich die Augen und schüttelte den Kopf, während ich mir den Nasenrücken massierte.
Ich konnte einfach nicht fassen, dass das die Könige der Unterwelt sein sollten.
Das gibt's doch nicht.

»Oh, du meine Güte, Yuno. Was treibst du denn hier?«, rief mein Vater fröhlich aber gleichzeitig auch ein wenig nervös und beschämt.
Fragend was diese Teeparty hier sollte schaute ich ihn an und seufzte wieder.
»Krieg ich auch einen Tee?«, fragte ich schließlich frustriert und Belial hielt mir eine Tasse hoch.

The angels among demonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt