I8 - Not today

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Mika

»Bist du bereit?«
»Nein.«

Ein bitteres Lächeln zierte meine Lippen und auch mein Vater musste anfangen zu lachen als ich meine Antwort ehrlich aussprach.

»Ich weiß, dass du das schaffst.«, versuchte er mir Mut zu machen.
Ein letztes mal kontrollierte er, ob die Rüstung auch richtig saß und schaute mir tief in die Augen.

»Yuno, es tut mir leid, dass ich nie für dich da sein konnte. Aber du musst wissen, ich liebe dich.«
»Ich dich auch.«

Mein zuvor bitteres Lächeln wurde zu einem traurigen und mein Vater zog mich in eine Umarmung.
Die Tränen stiegen auf, doch unterdrückte ich sie.
Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um jetzt los zu flennen.

»Ich hab noch was für dich.«, sagte er und ging zu dem großen Glastisch, auf dem schon die ganze Zeit ein Gegenstand lag, das mit einem Tuch überdeckt wurde.

Er nahm das Tuch runter und ein Schwert gab sich zu erkennen. Der Knauf ganz oben am Griff war ein schwarzes Metall, eben so wie die Parierstange.
Die Parierstange hatte ein schönes Muster und um den Griff wurde schwarzes Leder gewickelt.
Die Klinge war in einem dunkelblau, so dunkel, dass es beinahe aussah wie schwarz.

Mein Vater kam damit auf mich zu und drückte mir das Schwert in die Hand.
»Du wirst kein besseres auf diesem Planeten finden. Ich weiß du stehst eher auf Schusswaffen, doch gegen Kaito ist das nützlicher.«

»Danke.«, sagte ich und war gerührt.
Das Schwert war wunderschön und ich spürte eine Macht die von dem Schwert ausging.
Hoffentlich genug Macht um Kaito zu besiegen.

Mein Vater und die anderen Könige, so wie Kami durften nicht am Krieg teilnehmen. Das wussten wir alle von Anfang an und vermutlich jeder fand es idiotisch.
Warum die Kinder?

Doch niemand wagte es, sich der Prophezeiung zu widersetzen.
So nahmen unsere Eltern das alles in Kauf und konnten nur hoffen, dass das richtige Kind als Sieger aus dem Krieg raus tritt.
Immer hin kämpften wir für die Macht unserer Eltern.

•••

»Hast du alles?«, fragte Aomine und schaute mich besorgt an.
Natürlich machte er sich Sorgen.
Auch wenn er glaubte, dass ich da lebend raus komme, es gab keine Garantie dafür und er hatte Angst.

Er würde mit in den Krieg ziehen, eben so wie Sayuri, immer hin waren die beiden Dämonen.
Und Aomine würde sich vermutlich auch vor Kaitos Klinge werfen, wenn das hieße mich zu beschützen.
Also plante ich, mich mit Kaito ein wenig vom eigentlichen Schlachtfeld zu entfernen.

»Nein.«, sagte ich. »Mir fehlt die Kraft und die Prophezeiung.«
»Das eine brauchst du nicht und von dem anderen hast du genug um ihn zu schlagen.«

Auch wenn er es nicht sagte wusste ich, dass er mit seinen Worten versuchte, auch sich selbst davon zu überzeugen, dass alles gut wird.
Er zweifelte an mir und das ließ mich selbst nur noch mehr zweifeln.

»Vergiss nicht die Weltreise! Du musst wieder kommen.«, sagte er und lächelte leicht.
»Denk lieber auch an dich selbst. Ich bin nicht die Einzige, die sterben könnte.«
»Bei dir ist das Risiko aber höher.«

Ich schaute ihm noch einmal in die Augen.
»Ich liebe dich.«, sprach er bevor ich es tun konnte.
»Ich liebe dich auch.«

The angels among demonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt