Epilog

143 7 0
                                    

Mit einem breiten Lächeln lief die Schwarzhaarige die Straßen entlang und atmete tief die frische Luft ein und aus.
Viel zu lange hatte sie das nicht mehr getan.

Ihre Haare wippten im Takt ihrer Schritte mit und ihre Augen hatten dieses Glänzen, wenn jemand wunschlos glücklich war.
Zufrieden mit seinem Leben und im Einklang mit sich selbst.

Eine Gruppe von jungen Erwachsenen saß währenddessen zusammen an einem Tisch, in einem kleinen Café und unterhielten sich.
Die Stimmung war relativ entspannt, es wurde gelacht, Witze gerissen und Geschichten erzählt.

Doch jeder spürte, dass es nicht richtig war.
Es war falsch zusammen zu sitzen, denn es würde nie das gleiche sein, wenn sie fehlte.

Für sie alle brach eine Welt zusammen, als sie erfuhren, dass sie vor fünf Jahren ihr Leben auf dem Schlachtfeld ließ um ihren Zwillingsbruder und ihre Angehörigen zu retten.
Sie wählte den Freitod.
Sie starb im Krieg.

Es verging kein Tag, an dem sie nicht um ihre verstorbene Freundin trauerten und an sie dachten, doch einen jungen Mann hatte es ganz besonders erwischt.
Der wohl Einzige, der an diesem Tisch nicht glücklich wirkte.

Seine grünen Augen waren glanzlos und wirkten stumpf, seine Haare waren matt und seine Haut blass, was einen Kontrast zu seinen dunklen Augenringen darstellte.

»Hast du wieder nicht gut schlafen können, Miyuki?«, fragte eine Frau.
Ihre Haare waren in einem dunklen Blond, sie waren kurz. Ihre Augen strahlten in einem warmen Braun.
Miyuki schüttelte den Kopf.

»Du kannst so nicht weiterleben.«, sagte ein anderer Mann einfühlsam und sah den Grünäugigen besorgt an.
Seine Haare waren braun, eben so wie seine Augen und das auffälligste an ihm, war der Ehering an seinem rechten Ringfinger.

Neben ihm saß eine Frau, bildhübsch, lange, schwarze Haare und blaue Augen. Sie trug Kontaktlinsen. Sie hielt eine Hand des Mannes mit dem Ehering und trug selbst einen.

»Ich weiß Kiyoshi. Es geht nur einfach nicht.«, seufzte der Grünäugige.
»Schwächling.«, lachte ein anderer, dessen Haare zwar braun waren, doch einen gut erkennbaren Rotstich hatten.

Die anderen schauten ihn wütend und mahnend an, doch der Grünäugige machte sich erst garnichts aus der Bemerkung des Taktlosen.
Er schien es gewohnt zu sein.

»Renji, halt die Klappe!«, zischte ein Mädchen neben dem lachenden Mann und schlug ihm auf den Oberarm.
Anschließend strich sie sich eine Strähne ihrer Hellblauen Haare hinter das Ohr.

»Das wird schon Miyuki. Das braucht Zeit.«, sagte sie einfühlsam an den Grünäugigen gewandt.
»Reiji, du bist mittlerweile 24, musst du dir wirklich immer noch die Haare bunt färben?«, fragte der Zwillingsbruder der Blauhaarigen.

»Hat jemand was von Aomine gehört?«, fragte der Mann mit dem Ehering und griff danach zu dem Kaffee, der vor ihm stand und trank einen Schluck daraus.
Alle Anwesenden schüttelten den Kopf.

»Nicht seit dem er zurück in die Hölle ist.«, seufzte die Blondhaarige und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
»Wir erinnern ihn sicher an sie.«, sagte nun zum ersten mal die Schwarzhaarige mit dem Ehering etwas.

Eine Weile saßen die alten Freunde da, wie jede Woche um diese Uhrzeit an einem Freitag.
Sie saßen da, redeten über Gott und die Welt.
Im wahrsten Sinne des Wortes.

The angels among demonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt