I5 - Love is not over

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Mika

Ich hätte mit allem gerechnet.
Mit der Frau vom Blumenladen eine Straße weiter.
Mit der Oma im Bäckerladen, bei der ich mir fünf mal die Woche Brötchen holte.
Ja selbst mit der Direktorin der Schule.

Aber nicht mit ihr.
Mit ihr sogar als letztes.

Zu mal ein ganz anderer Mensch vor mir stand, als ich ihn kannte und nicht nur mich sondern auch die anderen bis auf Aomine und Kiyoshi verwirrt blicken ließ.
Und gerade bei Kiyoshi wunderte es mich, warum er nicht verwundert war.

Denn vor uns stand das einst so arrogante Mädchen, mit ihren langen, schwarzen Haaren und ihren braunen Augen.
Weder war sie stark geschminkt, noch hatte sie nur eine kurze Hose und ein Bauch-freies T-Shirt an.

Im Gegenteil, ich fragte mich nämlich, ob sie überhaupt geschminkt war und seit wann sie eine lange Hose und ein weites T-Shirt besitzt.

Lieb lächelte sie uns an und begrüßte uns freundlich. Das schockierende daran war, dass es nicht einmal gefälscht wirkte.
Es war ein natürliches Auftreten.

»Sayuri?!«, fragte ich und war kurz davor die Fassung zu verlieren.
War das irgendwie ein schlechter Witz?
Sie war ein verdammter Dämon?

Dann würde ihr Verhalten zumindest Sinn machen, doch war sie im Moment ja ein komplett anderer Mensch.
Lächelnd nickte sie.

»Ich glaube ich muss da ein wenig was erklären.«, sagte sie und ihre Stimme hatte weder einen kalten, noch arroganten Ton und es klang ungewohnt.
»Komm doch aber erst mal rein und stell deine Sachen ab.«, sagte Kiyoshi und sie lief zusammen mit ihm und Aomine rein, der sich wirklich freute die Schwarzhaarige zu sehen.

Ich blieb mit offenem Mund an Ort und Stelle stehen, ebenso wie die restlichen meiner Freunde.
»Ist das wirklich Sayuri? Vielleicht hat sie eine Zwillingsschwester.«, sagte Akemi und wirkte beinahe ein wenig verstört.

»Sie ist Einzelkind.«, sagte ich kühl und wunderte mich selbst darüber, dass ich so etwas wusste.
Doch im nächsten Moment leuchtete es mir wieder ein, denn ich war schon immer der Meinung, dass man seinen Feinden näher als die eigene Pulsschlagader sein sollte.

»Gehen wir auch erst einmal rein.«, sagte Miyuki und wir alle stimmten ihm zu und betraten die Höhle.
Schon am Eingang hörte man Sayuris und Aomine lautes Gelächter und kurz darauf kamen sie aus meinem Zimmer raus.

Wieso aus meinem?!

Aomine sah wohl meinen verwirrten und leicht wütenden Blick und lächelte mich sanft an.
»Da wir kein Zimmer mehr frei haben, wird Sayuri in deinem schlafen.«, erklärte er und ich war kurz davor ihn anzuschreien.
»Deine Sachen sind bei mir, du schläfst also bei mir. Ist ja jetzt in Ordnung, stimmt's?«, fragte er und lächelte mich süß an.

Verdattert nickte ich und brachte stotternd ein "Ja" raus, worauf mir ein Kuss auf der Wange platziert wurde.
»Ihr seid ein Paar? Teufel, ist das süß!«, quietschte Sayuri fröhlich und lächelte breit.
Ihre Augen glitzerten aufgeregt und sie wünschte uns viel Glück.

Nichts von all dem wirkte gespielt oder falsch und das ließ mich beinahe den Kopf gegen die Wand schlagen, denn ich war total verwirrt.
»Lasst uns raus gehen, uns irgendwo hinsetzen und ich erzähle euch alles.«, sagte sie anschließend und nickend verließen wir die Höhle, um uns ein schattiges Plätzchen unter einem Baum zu suchen.

The angels among demonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt