7 - Luzifer

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Mika

Es war ruhig.
Es war dunkel.
Und unglaublich warm.

Mein Körper fühlte sich schwer an und gleichzeitig extrem energiegeladen. Mit einem flattern öffneten sich meine Augen und ich erhob mich von dem weichen Untergrund.
Mein Blick glitt durch den dunkel gehaltenen Raum und erkannte ein schwarz und grau gehaltenes Zimmer.
Hier und da waren rote Akzente zu finden.

Der Boden schien aus grauen Beton und als ich meine nackten Füße darauf ablegte, war es zu meiner Verwunderung ziemlich warm. An den Wänden waren immer mal wieder Fackeln befestigt, die den Raum erleuchten sollten und trotz der wenigen Fackeln schien der Raum wie durch die Mittagssonne beleuchtet.

Ich stieg endgültig aus dem Bett und kam wackelig zu stehen. Ich schaute mich im Schlafzimmer um, in dem viele Ölbilder von Engel und Dämonen hingen.
Als ich einen Spiegel an der Wand erblickte lief ich auf diesen zu und kam davor zum stehen.

Meine Haare waren komplett schwarz und meine Augen waren zu einem dunkelblau gewechselt. Menschen würden bestimmt denken, dass es Kontaktlinsen sind, da die Farbe für sie unnatürlich wäre.

Mein Körper zeigte sportliche Seiten und schöne Kurven, während die enge Jeans und das enge T-Shirt, die beide in schwarz waren einen Kontrast zu meiner relativ hellen Haut darstellten.

Ich hab mich lange nicht mehr so gesehen. Es war irgendwie ungewohnt.
Neben dem Spiegel standen meine Boots in die ich rein schlüpfte.

Seufzend lief ich auf die einzige Tür im Zimmer zu und riss sie auf, um auf einem langen Gang zu landen.
In regelmäßigen Abständen waren rechts und links Türen, die immer in grauen Holz mit Verzierungen waren. Zwischen den Türen wurde immer eine Fackel befestigt, darunter ein Ölbild.
Die Wände grau, der Boden grau.

An den Enden der Gänge gab es jeweils nach rechts und links Abzweigungen.
Das darf nicht wahr sein. Ich war seit über 10 Jahren nicht mehr hier und kann mich an beinahe nichts erinnern.
Er denkt doch nicht wirklich, dass ich den Weg finde.
Oder?

Genervt schnaubte ich und lief einfach in irgendeine Richtung. Immer wieder musste ich mich für rechts oder links entscheiden, für Treppen die hoch oder runter gingen und verzweifelt raufte ich mir nach 10 Minuten die Haare.

Jetzt reicht's.

»LUZIFEEER!«, schrie ich durch das gesammte Schloss, bekam aber keine Antwort also schrie ich nochmal.
Und nochmal.
Und nochmal.

Gleich reist mir der Geduldsfaden wirklich und dann garantiere ich nicht mehr annähernd dafür, dass hier noch ein Stein auf dem anderen stehen bleibt. Schnaubend war ich kurz davor, mit meiner - nun von blauem Feuer umgebenen - Hand in die Wand zu schlagen mit dem Wissen, dass es nicht nur ein kleines Loch hinterlassen hätte. Doch ich wurde bedauerlicher Weise in meinem Vorhaben gestoppt.

»Miss?«, hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir und ein angebundenes Räuspern. Mit viel Schwung drehte ich mich um und blickte in das Gesicht eines mitte zwanzig jährigen Mannes. Dunkelbraune Haare, braune Augen, sichtbare Wangenknochen, gut gebauter Körper.

»Was?!«, schrie ich ihn wütend an. «Siehst du nicht, dass ich gerade dabei war dieses Schloss zu zertrümmern?!«

»Doch. Ich bin gewiss nicht blind.«, sagte er arrogant und leicht genervt und ich schnalzte mit meiner Zunge um meine Wut unter Kontrolle zu halten und zog anschließend fragend eine Augenbraue hoch.

The angels among demonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt