Ankunft

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Die Landschaft zog an mir vorbei und ich schloss die Augen.
Es fühlte sich seltsam an, unter Gleichgesinnten zu sein. Unter Leuten zu sein, die so waren wie man selbst. Wahrscheinlich konnten sie mich nicht wirklich verstehen, da sie wohl nie Kontakt zu Muggeln hatten und wahrscheinlich schon mit Magie aufgewachsen waren, aber dafür hatte ich ja Dudley, der mich perfekt verstand. Er stand immer zu mir und war immer für mich da, wenn ich ihn mal brauchte. Ich fand es immernoch ziemlich schade, dass wir nicht zusammen nach Smeltings gehen konnten. Die Tränen, die mir wegen diesen Gedankens allerdings in die Augen gestiegen waren, blinzlte ich eilig weg. Sonst würde ich noch wie eine Heulsuse dastehen.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die anderen weggegangen waren, bis sie gerade durch die Abteiltür hineinkamen und ich dadurch aufschreckte.
"Ich hatte euch gar nicht bemerkt. Wo wart ihr denn überhaupt?", fragte ich.

"Wir waren bei Potter im Abteil und haben uns vorgestellt", sagte Draco. Mir fiel direkt auf, dass er ihn beim Nachnamen nannte.

"Achso, okay" meinte ich nur.

"Kennst du ihn etwa nicht?", harkte Draco nach.

"Doch, meine Eltern haben mir von ihm erzählt und ich habe ihn auch schon ein paar mal gesehen, aber ich find ihn nicht so besonders."

"Wie jetzt? Er ist doch die Berühmtheit schlechthin. Immerhin hat er als einziger den Todesfluch überlebt."

"Ja, aber da war er ein Jahr alt. Und ich denke nicht, dass er sich in dem Alter schon selbst verteidigen konnte, also hatte er auf jeden Fall Hilfe. Und heute hat er ja sogar vor seinem Muggelcousin Angst."

"Oh Gott, im Ernst? Wie lustig ist das denn?", meinte Draco prustend. "Aber sag mal, woher weißt du das denn?"

Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Oder lieber doch nicht?
"Naja, ab und zu hänge ich mit seinem Cousin rum, a bekommt man schon mal das eine ode andere mit", sagte ich die halbe Wahrheit.
Zum Glück wechselte Draco nun das Thema und fing an, über die Häuserzeremonie zu sprechen. Er war sich erstaunlich sicher, dass er nach Slytherin kommen würde. In dagegen hatte bislang noch keinerlei Vermutungen.
Aber ich würde schon ganz gerne mit Draco in ein Haus kommen.

Wir unterhielten uns noch weiter über verschiedene Dinge und lernten uns somit besser kennen. Gregory und Vincent bindeten sich nur selten in das Gespräch ein, wurden mir aber trotzdem sympathisch, ebenso wie Draco.

Schließlich kam der Zug zum stehen und wir gingen auf den riesigen Mann zu, der nach uns rief. Es war derselbe, der Harry zum Bahnhof gebracht hatte und den ich nicht mochte. Missmutig folgte auch ich ihm zu einigen Booten. Ich stieg allerdings mit meinen neuen Freunden in ein Boot. Wir unterhielten uns einfach weiter und ein paar Augenblicke später bestaunten wir, wie alle anderen, das riesige Schloss - Hogwarts.

Nach einigem Hin und Her kamen wir vor der Großen Halle an und Draco meinte, er wolle noch kurz mit Potter reden, also blieb ich bei Vincent und Gregory. Kurz darauf wurden wir in die Große Halle gelassen.
Der Sprechende Hut sang sein Lied über die Schule und in alphabetischer Reihenfolge wurden wir aufgerufen.

Nervös wie auch meine Vorgänger setzte ich mich auf den Stuhl und spürte, wie mir der alte Lederhut aufgesetzt wurde. Gespannt erwartete ich seine Antwort.
"Slytherin!", rief der Hut und fröhlich setzte ich mich in Bewegung zu dem Tisch mit der grünen Schlange auf silbernem Grund als Hauswappen. Eben dieses Zeichen tauchte nun auch auf meinem Umhang auf.
Ich sah mir gespannt den Rest der Auswahl an und freute mich sehr, als zuerst Vincent, Gregory und schließlich Draco zu mir an den Tisch kamen.

Auch während des vorzüglichen Essens unterhielten wir uns, bis wir schließlich vom Schulleiter, Dumbledore, unterbrochen wurden, da dieser noch einige Worte zu sagen hatte und darauf wurden wir von den Vertrauensschülern in unsere Schlafsäle geführt. Ich belegte einen mit Daphne Greengrass, Millicent Bulstrode und Pansy Parkinson.
Ich öffnete die Tür zum Schlafsaal und sah, dass die drei bereits gemütlich auf ihren Betten saßen. Ich ging zum zweiten Bett, an dem auch mein Gepäck stand und nachdem ich sie alle begrüßt hatte, unterhielten wir uns, während ich auspackte und mich umzog.
Der Reihe nach verschwanden wir im Bad und gingen danach schlafen.

Die Geschichte der Isabelle Jane BristonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt