»Sky? Bist du soweit?«, fragte Mom ungeduldig. Ich holte meinen Koffer und lief die Treppe hinunter.
»Ja, wir können.«, sagte ich genervt und lief zum Auto. Boah, hatte ich Lust auf ein Internat zu gehen. (Ironie lässt Grüßen!) Ja Mom, entscheide dich einfach dafür, mich in ein Internat zu stecken, nur weil du keine Zeit hast, dich um mich zu kümmern.
Wütend riss ich die Autotür auf und setzte mich rein. Vielleicht könnte mich meine Lieblingsmusik abregen. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und lauschte der Musik. Langsam entspannten sich meine Muskeln und ich lehnte mich ruhig zurück. Hoffentlich komme ich nicht in so ein Zimmer, wo nur Zicken sind.
***
Nach einer einstündigen Autofahrt waren wir da. Gelangweilt stieg ich aus dem Auto und nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum. »Tschü...«, weiter kam ich nicht, denn Mom fuhr mit hohem Tempo aus der Einfahrt. Ich hab dich auch lieb, Mom! Nicht ihr ernst! Erst steckt sie mich hier rein und dann verabschiedet sie sich nicht einmal. Argh.
Ich ging durch ein großes Tor und machte mich auf den Weg ins Internat. Von innen war es wie ein Labyrinth. Überall konnte man abbiegen. Wenn ich mich nicht irrte, gab es sogar ein paar Sackgassen.
Schnaubend lehnte ich mich an eine Wand und rutschte an ihr herunter. Meine Beine waren ausgestreckt und mein Kopf war gegen den Koffer gelehnt. Meine Augen fielen langsam zu und ich war kurz davor ein zu schlafen, als plötzlich jemand über meine Beine stolperte.
Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte in das Gesicht eines Mädchens. »Pass doch mal auf!«, zischte sie und zupfte ihren Rock zurecht. Ah, eine Ziege also. Wütend stand ich auf und ging auf sie zu. »Ich soll aufpassen?! Wer ist denn bitte so behindert und stolpert über meine Beine?«, zickte ich zurück und griff sie am Kragen.
Sie schaute mich ängstlich an. Perfekt, Respekt erlangt. »Und jetzt verschwinde, bevor ich meine Meinung ändere und dich vermöbel.«, flüsterte ich bedrohlich und ließ sie los. Sie sprintete weg und ich sah ihr stolz hinterher. Auf einmal hörte ich ein Klatschen hinter mir. Verwirrt drehte ich mich um und blickte in ozeanblaue Augen.
»Wow«, sagte er und kam ein Stück näher. »Du bist also die Neue? Eine Brutale also. Bestimmt hast du gar nichts drauf.«
Okay, nicht ausrasten... Ich sah ihn lächelnd an. »Ach und woher willst du das wissen? Du kennst mich doch gar nicht.«, meinte ich und wippte mit den Füßen. Der Junge fuhr sich durch die Haare. »Wie heißt du?«, fragte er plötzlich. »Sky. Sky Brown und du?«
Auf einmal wurden seine Augen ganz groß. »Unmöglich...«, murmelte er. »Ich heiße Luke. Luke Brown.« OMG! Ich hatte soeben meinen Bruder wieder gefunden! Das letzte Mal sah ich ihn, als ich 10 Jahre alt war. Er lebte bei meinem Vater, weil unsere Eltern meinten uns trennen zu müssen und nun stand er direkt vor mir. Jetzt wo er es sagte, fiel es mir sofort auf. Er hatte ozeanblaue Augen. Genauso wie ich und genau die gleichen schokoladenbraunen Haare. Wow. Mein Vater hatte meiner Mutter auch einmal geschrieben, dass Luke auf ein Internat ging, weswegen ich bestimmt auf dieses gehen sollte.
Ohne zu zögern sprang ich auf ihn zu und verschränkte meine Füße hinter seinem Rücken. Sehnsüchtig sog ich seinen Duft ein und grinste ununterbrochen. Ein Räuspern ließ mich aufblicken. Ein muskulöser Junge mit schwarzen Haaren sah mich grinsend an. »Ah, Luki. Hast du etwa schon die Neue um den Finger gewickelt?«, fragte er an meinen Bruder gewandt.
Lächelnd ließ ich ihn los und ging zu meinen Koffern. »Um genaus zu sein, bin ich nicht vergeben. Pupi, kannst du mir das Sekretariat zeigen?« Früher hatte ich ihn immer Pupi genannt, weil er dies nie ausstehen konnte. Sein Blick verfinsterte sich, doch dann grinste er.
»Aber gerne doch... Tuti.«, sagte er und lief los. Lachend folgte ich ihm und ließ die Jungsgruppe verdattert stehen. Am Sekretariat an gekommen, klopfte ich und trat ein. »Ich bin Sky Brown.«, stellte ich mich vor.
Die Frau hinter dem Tisch lächelte und übergab mir einen Zettel und einen Schlüssel. »Hier sind deine Kurse und hier dein Schlüssel. Wegen den Grundarbeiten kann ich dir leider nur noch ein vierer Zimmer anbieten. Betten darf man nicht in andere Zimmer schieben, weswegen du nur in dieses kannst.«, sagte sie und ich nahm die Dinge dankend an. Draußen wartete Luke und riss mir sofort den Stundenplan aus der Hand. »Hey!«
»Wir haben Mathe, Physik und Chemie zusammen. Super, denn diese Fächer kann ich perfekt.«, meinte er stolz und gab mir den Zettel wieder. Um genau zu sein konnte ich diese Fächer auch, aber da ich es mochte, wenn jemand glücklich war, hielt ich meinen Mund. »Ich muss jetzt los, bis später.«, verabschiedete er sich und war schon hinter der nächsten Ecke verschwunden.
Na toll, und wie sollte ich jetzt das Zimmer finden? Ich sah auf den Schlüssel. 201. Vielleicht ist es in der zweiten Etage. Voller Hoffnung schlenderte ich die Treppen hoch und suchten nach dem ersten Zimmer. Schon nach kurzer Zeit fand ich es und klopfte mir stolz auf die Schulter. Hoffentlich sind es keine Zicken.
Ich ließ meinen Koffer los und klopfte voller Erwartung an der Tür. Ich hörte Getrampel und kurz darauf wurde sie mit Schwung auf gerissen.
»Was willst du, Süße?«, fragte mich ein muskulöser Junge und lehnte sich gegen den Türrahmen. Vor Schreck ließ ich meine Tasche fallen. Nein, das muss ein Irrtum sein. Bitte nicht.
Erschrocken hielt ich den Türschlüssel hoch. Nun kamen zwei weitere Jungen zur Tür. »Da musst du dir wohl das Zimmer mit uns teilen, Kleine.«, meinte der Eine mit einem breiten Grinsen.
Das ist doch jetzt ein Scherz!
»Das ist doch ein Scherz, oder?«, fragte ich die Drei, obwohl ich keine schlaue Antwort erwartete. Langsam kochte ich vor Wut. Ganz ruhig bleiben, Sky. Wütend schaute ich auf den Boden. Der Junge, der mich am Anfang 'Süße' genannt hatte, wollte mein Kinn hoch drücken, damit ich ihn ansah, doch ich schlug seine Hand entsetzt weg.
»Wag es noch einmal mich an zu fassen, dann hast du keine Kronjuwelen mehr.«, sagte ich bedrohlich, schnappte mir meinen Koffer und bahnte mir einen Weg durch die Jungs. Die Drei lachten, doch ich ignorierte es und schmiss mich auf das letzte freie Bett.
»Sicher, dass du hier in das Zimmer musst?«, fragte mich einer von ihnen und ich setzte mich auf. Stellen hübsche Jungs immer so dumme Fragen? »Ne, ich habe mir den Schlüssel von deinem Kumpel geklaut, um euch rein zu legen. Natürlich bin ich mir sicher!«, schrie ich. Komm wieder runter, Sky. »Okay, fangen wir mit einer simplen Frage an. Wie heißt ihr?«
Der muskulöse Junge, der mir die Tür aufgemacht hatte, kam näher zu mir. »Ich heiße Cole. Der Typ mit den braunen Augen heißt Ryder und der mit den blauen heißt Kyle. Du bist wer?«, stellte er jeden vor.
»Ich heiße Sky und da ich jetzt auch hier wohnen werde, müssen wir Regeln aufstellen. Erstmal dürft ihr nicht an meine Unterwäsche. Wenn ich euch an meinem Schrank sehe, werde ich euch so weh tun, sodass ihr keine Kinder mehr zeugen könnt. Zweitens dürft ihr nicht einfach ins Badezimmer platzen, wenn ich gerade dusche, denn wie ich sehe gibt es keinen Schlüssel. Und drittens, wenn ich eine Freundin finde und sie mit aufs Zimmer nehme, möchte ich nicht, dass ihr sie anmacht.«, sagte ich und ging in Richtung Badezimmer. Nun erst einmal eine schöne, erfrischende, kalte Dusche. Das brauchte ich jetzt!
Und? Wie findet ihr das erste Kapitel von 'drei Badboys ein Zimmer und ich'? Hoffe es gefällt euch :D.
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drei Badboys, ein Zimmer und ich
Teen Fiction(ich war 12-13, als ich das Buch angefangen habe-) GESCHICHTE ABGEBROCHEN Ich dachte, ich komme mit irgendwelchen Zicken in ein Zimmer, aber da es mein Schicksal nicht gut mit mir meint, muss ich mir das letzte Zimmer mit drei oberflächlichen Badbo...