Es waren die ersten beiden Stunden Matheunterricht und ich lehnte mich zu Luke herüber. »Hast du aus allen Toiletten das Klopapier entfernt?«, fragte ich ihn und checkte im Kopf noch einmal meine Racheliste. Er nickte nur, ohne seinen Blick von der Tafel zu wenden.
»Wer hat das Abführmittel besorgt?«, informierte ich mich. Man, warum glotzt er denn die ganze Zeit an die Tafel?! Was stand da denn so spannendes?
Luke drehte sich genervt zu mir. »Kannst du jetzt mal deine Klappe halten? Ich versuche etwas zu lernen. Das Abführmittel hat June besorgt. Kannst ja gleich in der Pause mit ihr darüber reden.«, flüsterte er mit genervtem Unterton.
Ich nickte und drehte mich nun auch zur Tafel »Ja, Streber«, meinte ich leise, aber so, dass er es noch hören konnte.
***
»June? Hast du das Abführmittel?« Sie nickte, kaum merklich, und reichte mir ein kleines Fläschchen. Ich grinste teuflisch und steckte es in meinen Rucksack, damit es niemand sah. »Okay, ich bringe ihnen jetzt die Stücke Kuchen. Luke, geh du mal zum Jungenklo und pass auf, dass es niemand betritt. Auch keine Putzfrauen, klar? June, du kommst mit mir und tust so, als würdest du die Badboys anhimmeln. Dann wirkt es glaubwürdiger. Das Mittel wirkt schon nach 2-3 Minuten. Wenn die drei aufs Klo rennen, sprintest du hinterher und filmst alles. Vor der Toilette wird Luke auf dich warten. Er nimmt dann die Kamera und filmt die Jungs auf dem Klo weiter. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Video im Internet die meisten Klicks haben.«, erklärte ich den Plan und holte aus meinem Rucksack drei frische Kuchenstücke vom Bäcker.
Lächelnd tropfte ich das Abführmittel auf jedes Kuchenstück. Zufrieden steckte ich das Fläschchen wieder weg und überreichte June ein Stück. »Du himmelst Ryder an. Ich schleime mich bei Cole und Kyle ein. Aber bitte June: Tu glaubwürdig. Ich weiß, sie sind Arschlöcher, aber damit können wir es ihnen heimzahlen.«, sagte ich und stand von meinem Platz auf.
Luke sprintete aus der Cafeteria und wir Mädels gingen lächelnd auf den Jungentisch zu. Ich übernahm das Reden. »Hey, dürfen June und ich bei euch sitzen? Ihr seid sooo cool. Und eure Muskeln... Ein Traum.« Ich sah Kyle tief in die Augen. »Das mit dem Pudding und dem Schweiß habe ich schon längst vergessen. Außerdem hatte ich es verdient. Kaum war ich in eurem Zimmer an gekommen, stellte ich schon Regeln auf. Ich hoffe ihr verzeiht mir.«
Die drei Jungs grinsten triumphierend. »Setzt euch.«, sagte Ryder und June setzte sich lachend auf seinen Schoß. Perfekt, June. Ich setzte mich zwischen Kyle und Cole und gab ihnen den Kuchen.
Ohne ein 'Danke' begannen sie zu essen. June und ich lächelten uns an. Alles lief nach Plan. Wir quatschten noch ein paar Minuten, bis Cole auf einmal fragte, was in dem Kuchen drin gewesen sei. »Achso, Schokolade, Karamelsoße und... Ach ja, Abführmittel.«, sagte ich kichernd. Alle drei sahen mich geschockt an.
»Das wirst du noch bereuen, Engel.«, flüsterte Kyle, bevor er mit den anderen beiden aus der Cafeteria verschwand. June und ich starrten uns paar Sekunden an, bis wir gleichzeitig los prusteten, doch mit einem Mal hörte ich auf. »Du musstest mitfilmen!«, rief ich aus.
Sie sprang auf und rannte den Jungs, mit dem Handy in der Hand, hinterher. Ich stand ebenfalls auf und lief ins Zimmer. Dies war noch nicht das Ende des Streiches...
Oben angekommen holte ich einen Eimer aus meinem Koffer, welcher mit Nacktschnecken befüllt war. Jop, richtig gehört. Nacktschnecken. Wir hatten früher Enten zuhause und die fraßen Schnecken. Ich wusste, dass ich sie hier gebrauchen könnte.
Ich stellte mich auf einen Stuhl und machte die Tür einen Spalt breit auf. Den Eimer platzierte ich so, dass wenn man reinkam, alle Schnecken auf einen fielen. Lecker...
Eigentlich waren Tiere im Internat verboten, aber ich konnte mich von meinem Hausfrosch Bibbles nicht trennen. Jup, wieder richtig gehört. Ein Frosch. Ich war halt ein bisschen crazy, sry. Ich nahm ihn auf die Hand und setzte ihn in die Dusche.
Wenn die Jungs Taschentücher dabei hatten, musste ich mich beeilen. Da das Abführmittel am Tag noch öfters am Tag seine Wirkung zeigen könnte, nahm ich mir Frischhaltefolie zur Hand und spannte es auf die Klobrille. Wenn man nun die Toilette benutze, ging alles daneben.
»Sky Brown!«, ertönte die wütende Stimme von Cole. Perfekt. »Ja was ist?«, fragte ich leise. Wenn er mich nicht verstand, müsste er ja reinkommen. Ich setzte mich aufs Bett und wartete darauf, dass die Tür aufging. Getrampel war zu hören und die Tür wurde aufgerissen. Der Eimer drehte sich beim Fall einmal herum und landete mit samt den Schnecken auf Coles Kopf. Nun kamen auch die anderen Jungs und starrten wie gebannt auf Cole. »Was zum...?!« mehr brachte der Schneckenmann nicht hervor.
Ryder ging an seinem Freund vorbei und verschwand im Bad. »Sorry Bro, aber ich kriege bei Schnecken immer Kotzreiz. Ich gehe eben duschen.«, rief er, noch bevor er die Tür schloss. Und 3... 2... 1...
»Scheiße! Was macht diese Kröte in der Dusche?!«, schrie er plötzlich. Ich platzte ins Bad hinein und nahm meinen Frosch auf die Hand. »Ach da bist du Bibbles. Ich habe dich schon gesucht. Du kleiner Racker.«, sagte ich und kraulte ihn mit einem Finger. Ryder sah mich krank an, doch ich blieb ernst und brachte meinen Frosch wieder in eine Kiste. Cole hatte den Eimer vom Kopf bekommen und sah mich finster an.
»Du miese, kleine...«, begann er, doch ich unterbrach ihn. »Schimpfwörter sind nicht erlaubt. Lalala.«, sang ich im Rhythmus und drehte mich im Kreis. »Ich muss jetzt erstmal schön aufs Klo. Ich glaube das Abführmittel zeigt wieder seine Reaktion.«, meinte Kyle plötzlich und warf Ryder aus dem Badezimmer.
»Und 3... 2... 1...«, sagte ich und ein genervter Schrei ertönte. »Yay. Okay das wars.«, meinte ich und griff nach meinem Handy.
»Du bist krank. Sehr krank. Wieso hat man bitte eine Hauskröte und Nacktschnecken dabei?«, fragte Ryder und setzte sich neben mich. »Ach weißt du. Ich dachte mir, dass es hier nervige Jungs gibt, also brachte ich viele Dinge für Streiche mit. Merkt ihr jetzt, dass ihr euch nicht mit mir anlegen sollt?«, murmelte ich vor mich hin und sah Cole und Ryder abwechselnd an.
Ryder nickte heftig, doch Cole sah nur in die Ferne. »Ist ja nur ein Vorgeschmack, was ich alles so drauf habe.«, meinte ich und legte mich hin. Haaach, was ein wunderbarer Tag heute...
Ganz schön crazy dieses Girl, was xD? Was haltet ihr von den Streichen? Lasst es mich wisseeen.
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drei Badboys, ein Zimmer und ich
Jugendliteratur(ich war 12-13, als ich das Buch angefangen habe-) GESCHICHTE ABGEBROCHEN Ich dachte, ich komme mit irgendwelchen Zicken in ein Zimmer, aber da es mein Schicksal nicht gut mit mir meint, muss ich mir das letzte Zimmer mit drei oberflächlichen Badbo...