Kapitel 10-

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Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er mir in die Augen sah und sagte: „Sorry Benny!"

Bei diesen Worten erwärmte sich mein Herz und es fühlte sich an, als würde mein Herz explodieren, wenn es noch schneller schlagen würde. Er hatte mich tatsächlich bei meinem Spitznamen genannt und von ihm ausgesprochen klangen die fünf Buchstaben, wie Musik in meinen Ohren.

Dazu noch ein leichtes Lächeln denn, auch wenn es kein breites Lächeln war, war es zumindest ehrlich. Anscheinend schien er zufrieden mit dem Ausgang dieses Streits und auch ich konnte mich nicht beklagen.

Genauso wie Alex ließ er meine Hand schnell los und ich überlegte, ob ich mich jemals gut mit ihm verstehen würde. Doch den Gedanken verwarf ich gleich wieder, da ich mich selbst daran erinnerte, dass ich Elysa noch danken musste.

Diese schaute nun äußerst zufrieden und schaute mich breit grinsend an. „Du bist viel zu goldig, um gemobbt zu werden", behauptete sie und nahm mich von der Seite fest in den Arm. Das Statement brachte mich zum Lächeln und ich erwiederte die Umarmung des fast gleichgroßen Mädchen.

„Du solltest mehr lächeln. Du bist echt süß. Ich glaub wenn ich ein Junge wär, würde ich für dich schwul sein", meinte sie belustigt und ich fing an zu lachen, was wohl ihr Ziel gewesen sein musste, denn sie strahlte zufrieden.

„Ich merks mir Elysa", versprach ich ihr und lächelte sie an. Da fiel mir auf, wie hübsch sie eigentlich war. Die roten Locken gaben ihrer Austrahlung etwas freches und lebendiges. Leichte Sommersprossen zierten ihre Nase, Stirn und Wangen.Es waren lange nicht so viele, wie auf meinem Gesicht, aber auch auf dem Kinn waren sie zu finden. Die grünen Augen sprühten ihre Lebensfreude nur so aus und man sah ihr das Selbstbewusstsein an.

„Wenn ich dich Benny nennen darf, dann darfst du Ely sagen", bot sie mir einen Pakt an und hielt mir ihre Hand hin. Erfreut schlug ich ein. Einen Moment später kam der Junge zu uns, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte.

„Du hast die Jungs echt unter Kontrolle", sagte er belustigt und umarmte sie von hinten, wobei er ihr einen Kuss auf die Wange drückte. Er strahlte eine noch größere Ruhe als Filipe aus, was fast unmöglich war, und doch-

„Genauso wie dich, Babe", antwortete sie wissend und zwinkerte mir zu, während ich tatsächlich glücklich und zufrieden zwischen Alex und Noan stand. Apropos Menschen um mich herum: wohin ist eigentlich Meg mit Filipe verschwunden?

In der ganzen Aufregung hatte ich sie komplett vergessen, doch jetzt fiel mir auf, dass sie fehlte. In dem Moment, in dem ich mich nach ihr umsah entdeckte ich Aline, die besorgt zu uns rüberschaute.

Beruhigend nickte ich ihr zu und sie bildete ein 'okay' mit den Lippen, bevor sie sich zu ihren Freundinnen umwandte. Sie war mir von Megs Freunden am liebsten.

Da entdeckte ich Meghan, die mit geröteten Wangen und verstrubbelten Haaren hinter einer Schulmauer herkam. Auch Filipe kam hinter der Mauer hervor, jedoch einige Momente später. Dieselben geschwollenen Lippen und der zerstreute Ausdruck zierte auch sein Gesicht.

Da fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Wie konnte das sein?! Meghan wusste genau, dass Filipe auf Aline stand und Aline auf Filipe. Nur, dass sie beide nicht in der Lage dazu waren, sich an zu sprechen. Verwirrt runzelte ich die Stirn und warf einen kurzen Blick zu Aline, welche jedoch nichts mitbekommen hatte.

Gott sei Dank!!

Ob das mit Aline und Filipe noch stand? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Meg trotzdem mit Filipe rummachte. Denn das hatten sie offensichtlich getan und jeder, der die beiden jetzt sehen würde, würde mir zu stimmen und zwar ohne zu zögern.

You're gay- that's the problem #platinawards2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt