17 Spuren und Halbwahrheiten

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Saskias p.o.v.

Ich schaute meiner besten Freundin hinter her, als sie um die Ecke verschwand.

Ich war ihr wirklich nicht böse. Ich hatte es sogar fast erwartet, immerhin hatte ich einige Zeit mit ihr unter einem Dach gelebt und wusste nur zu gut, dass sie ihr Finger nicht von Geheimnissen lassen konnte.

Trotzdem war ich etwas enttäuscht, dass sie mich nicht früher eingeweiht hatte oder mich hatte mithelfen lassen.

Ich musste später darüber nachdenken. Jetzt musste ich erst einmal ein paar Beweise für Gibbs suchen.

Eine halbe Stunde später, als ich gerade aus der dritten durchsuchten Gasse trat, klingelte mein Handy.

"Specialagent Jager, NCIS.", meldete ich mich.

"Jager, wie lange brauchst du noch?", fragte Gibbs am anderen Ende der Leitung.

"Ich hab' nur noch eine Gasse.", antwortete ich und betrat die Gasse. Sofort wanderte mein Blick die Wände entlang und blieb an einem Grafiti hängen.

"Gut. Wenn du fertig bist komm wieder zum Tatort. Wir warten auf dich."

"Boss. Ich habe was gefunden. Das solltet ihr euch ansehen."

"Wo bist du?"

"Ich bin rechts vom Wagen in der etwas breiteren Gasse.", beschrieb ich ihm den Weg.

Bevor die anderen eintrafen schoss ich schnell noch Fotos von der Gasse, darauf bedacht auf nichts drauf zu treten.

Dann kamen auch schon die anderen um die Ecke gestürmt.

Mit einer schwungvollen Geste deutete ich auf das Graffiti, bevor ich fortfuhr eine Spraydose zu suchen. Doch ich konnte keine finden.

"Fotos?", fragte Gibbs.

"Sind im Kasten.", gab ich zurück und klopfte auf die Kamera, die noch immer um meinen Hals hing.

Noch während ich sprach drehte Gibbs sich um und ging zum Wagen zurück.

Verwirrt sah ich ihm hinterher. Doch dann kam mir irgendwann in den Sinn, dass Gibbs eben Gibbs war und lief ihm schulterzucked hinterher.

Dinozzo, der noch eine Weile beim Graffiti gestanden hatte holte mich kurz darauf ein.

"Was hältst du davon?", fragte ich ihn.

"Bei mir kommt der amerikanische Geist an die Oberfläche, Bambina. 'Let's take the U.S. down!' weckt den Patrioten in wohl jeden Amerikaner.", philosophierte er inbrünstig.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. "Ist das dein Ernst?"

"Aber ja doch, Bambina. Jeder Amerikaner würde das fühlen, was ich jetzt fühle. Du bist zwar nur eine zugezogenen Amerikanerin, aber auch dir sollte dein amerikanischer Geist aufzwingen wollen, diesen Dreckssack für seine Schmierereien zu bestrafen.", fuhr er mit seiner Rede fort.

"Du hast recht.", sagte ich, während ich die Beifahrertür öffnete "Graffiti sind hässliche Angelegenheiten." Dann stieg ich ein und schloss die Tür.

"Wann ist eigentlich diese Erneuerung für die Lizenz, dass wir eine Waffe tragen dürfen?", fragte Dinozzo als er sich neben mich fallen ließ.

"Ähm.... morgen um....10:00 Uhr. Wir wollten uns alle um 09:00  Uhr vorm Navy Yard treffen und dann zusammen zum Schießplatz fahren.", gab ich ihm bereitwillig Auskunft.

Danach fuhren wir, ob mans glaubt oder nicht, eine Weile schweigend, bis Dinozzo plötzlich auf den Radioknopf drückte und laute Musik aus den Lautsprechern tönte.

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