001 - Tisha

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Ich lief gerade von der Schule nach Hause. Ich ging nicht die Strasse entlang. Der Trubel war mir jetzt gerade zu groß. Statt dessen nahm ich den Pfad durch den Stadtpark. Der vermittelte einen leichten Eindruck darüber wie der Planet auf dem wir lebten außerhalb der Städte aussah. Eine Dschungel Welt. Grün und bunt, mit vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen. Einige davon die ungefährlich  waren sind auch hier im Park zu sehen. In den echten Dschungel hingegen sollte man lieber nicht gehen, das könnte gefährlich sein. Ich wusste schon seit einiger Zeit, das es andere Welten gab und jetzt wo ich in der Schule war lernten wir auch vieles darüber. Über  Coruscant zum Beispiel. Eine Welt welche aus einer einzigen Stadt bestehen sollte so weit das Auge reicht. Völlig ohne Pflanzen, ich konnte mir das gar nicht vorstellen so schrecklich fand ich das. Natürlich trödelte ich wieder im Park und kam später nach Hause wie meine Mutter das erwartet hatte.

"Na endlich kommst du auch mal, sie mal dein Bruder ist schon am essen."  Bohh wie mich das langweilte. Mein Bruder hier, mein Bruder da. Er war immer der Beste und Tollste. Das mein dämlicher Bruder viel mehr Blödsinn anstellte wie ich konnte meine Mutter völlig ausblenden. Es spielte auch keine Rolle das ich viel bessere Noten hatte wie mein Bruder. Nein , ich wurde immer für alles an gemosert. Mein Bruder fast nie. Schon schlecht gelaunt von dem netten Empfang setzte ich mich mürrisch an den Tisch. Was macht mein Bruder, ...... er tritt mir unterm Tisch gegen das Schienbein. Immer und immer wieder. Ich versuchte es zu ignorieren aber irgendwann fing es an weh zu tun. "Hör auf damit" fauchte ich ihn an. Doch mein blöder Bruder grinste nur und machte fröhlich weiter. Dann zog ich auf  und trat volle Kanne zurück. Sofort fing mein Bruder das flietschen an. "Mama, Tisha tritt mich unterm Tisch."  und was sagt meine Mutter dazu?  "Tisha hör auf, man tritt andere nicht mit den Füßen."  Ich lief rot an vor Zorn, ich brauchte auch gar nichts mehr sagen. Wenn ich jetzt sagen würde das er angefangen hat, würde meine Mutter das ignorieren oder abtun. Dabei hat sie es ganz genau gesehen das er angefangen hat. Mein Bruder machte wieder ein überlegenes dämlich grinsendes Gesicht, weil unsere Mutter wie immer nur auf ihn hörte. Ich hasste ihn, er war ein verzogener dummer Junge. Ich schaufelte das Essen so schnell ich konnte in mich hinein, damit ich vom Tisch aufstehen durfte. Ich musste schnell hier weg bevor ich böße Schimpfwörter sagen würde. Ich stopfte die Reste in die Backen und ging in mein Zimmer. Ich beschloss heute erst wieder das Zimmer zu verlassen wenn mein Vater von der Arbeit im Laden hoch kommt. Der war niemals ungerecht und behandelte uns beide fair.

Doch auf diese weiße lernte ich schon in sehr jungen Jahren, das unser aller Leben normalerweiße nicht fair und gerecht ist. Doch mein Glaube das es so sein müsste brannte in mir wie ein Feuer und ich hätte Menschen die gemein und selbstherlich waren schon immer gern in die Schranken verwießen. Ich lag in meinem Bett und phantasierte gerade darüber meinen Bruder auch mal zu quälen, als mein Vater ins Zimmer kam. Er sah mich an setzte sich zu mir auf mein Bett und fragte mich. "Warum schon wieder so ein zorniges Gesicht."   "Ich HASSE meinen Bruder." sagte ich zu ihm mit tiefster Überzeugung in meiner Stimme. Mein Vater sah mich mahnend an und reichte mir die Hand. Ich ergriff sie und er zog mich hoch, das ich im Schneidersitz saß. Dann hob er meine Hände über den Kopf. Sanft strich er mir mit den Händen von der Hüfte nach oben zu den Händen und sagte. "Hass führt zu Gewalt und zu unsäglichem Leid, wandele deinen Hass in Liebe um Tisha. Nur die Liebe vermag dir zu geben wonach sich dein Herz sehnt. Hass und Gewalt führen immer nur zu mehr Hass und noch mehr Gewalt. Liebe führt hingegen zu noch mehr Liebe. Wähle deinen Pfad weiße, denn später hängt vieleicht dein Leben davon ab."

Ich konnte fühlen wie meine Seite kribbelte und sich das Gefühl langsam zu meinen Fingerspitzen fortpflanzte. Tatsächlich schwächte sich auch der Hass gegen meinen Bruder ab und es ging mir besser. Langsam senkte ich meine Arme und ließ meine Hände auf meiner Hose liegen. Ich öffnete meine Augen und lächelte meinen Vater an. "Vater, wie kann ich ihn lieben, wenn er mich immer ärgert und mir weh tut?" fragte ich ihn. "Mit Demut mein Kind. Alle Wesen sind durch die Midi-Chlorianer verbunden und nehmen Teil am Leben im Universum. Er wird dich spühren wenn du ihn ehrlich liebst und sich dir öffnen."   "Und was tu ich wenn das nicht funktioniert?"  "Menschen bei denen das nicht funktioniert sind der dunklen Seite der Macht verfallen mein Kind, halte dich von ihnen fern, selbst wenn sie zeitweiße Freunde von dir sind, werden sie dich eines Tages verraten, also entferne sie aus deinem Leben sobald du kannst. Aber erst musst du selbst lernen den Weg des Lichts zu nehmen Tisha."   Ich sah meinen Vater dankbar an aber ich konnte so noch nicht wirklich was mit seinen Worten anfangen.  "Vater ich hab das noch nie gemacht, wie stelle ich das an, Hass in Liebe zu verwandeln?"  "Ich habe dir eben geholfen es bei dir selbst zu tun. Übe das wenn du wieder so fühlst und übe bei deinem Bruder. Gehe zu ihm und Knie dich vor ihn. Wenn du dadurch seine Aufmerksamkeit erregt hast reichst du ihm von unten die Hände. Die Macht hilft euch dann beiden den Hass zu überwinden." erklärte mein Vater.

"Ich habe die Macht?"   fragte ich erstaunt. "Die Macht steckt in uns allen meine hübsche Tisha." Vater streichelte mir sanft über die Backe und lächelte mich liebevoll an. Ich lächelte zurück und umarmte ihn dann ganz fest. Ich liebte ihn dafür das er sich immer wieder Zeit für mich nahm. Es war nicht das erste mal das er mir das erklärt hatte. Aber heute fasste ich den Entschluss es tatsächlich zu tun. Als mein Vater wieder gegangen war begab ich mich ganz langsam zum Zimmer meines Bruders. Ich überwand meinen Ärger betrat sein Zimmer. Kalto übte gerade Schwertkampf. Das sah noch etwas ungeschickt aus, aber mein Bruder war ja auch nur ein Jahr älter wie ich. Langsam aber zielstrebig ging ich auf ihn zu und kniete mich vor meinen Bruder. Es kostete mich erhebliche Überwindung das zu tun. "Tisha was willst du." fragte mein Bruder und sah zu mir herunter. Ich versuchte all die Liebe die ich gerade für meinen Vater empfunden habe in den nächsten Satz zu legen und streckte ihm meine Hände entgegen. "Ich wollte dir nur zeigen das ich dich liebe Kalto." Ganz erstaunt nahm er eine meiner Hände und setzte sich neben mich. Beides würde er normalerweiße nicht tun. Zumindest bisher nicht. Und da wusste ich plötzlich was ich zu tun hatte. Ich umarmte Kalto und drückte ihn sanft an mich. Hoffnung durchströhmte mich und wurde zu Glück, als sich seine Arme langsam um meine Hüfte schlossen.

"Ich dachte du hasst mich" sagte Kalto leise in mein Ohr.  "Ich wäre eine sehr schlechte Schwester wenn ich meinen Bruder hassen würde oder?"  Er sagte dazu nichts verstärkte aber seine Umarmung. Sollte mein Vater mit der Geschichte von der Macht recht haben, dann spührte ich sie genau jetzt. Es war ein großartiges Gefühl und wog die demütige Geste des hin kniens mehr als auf. Ich löste die Umarmung, rutschte von den Knien auf meine 4 Buchstaben und setzte mich lächelnd neben meinen Bruder. Eine Weile saß ich nur neben ihm, bis mir wieder ganz von selbst die richtigen Worte einfielen. "Bringst du mir das Kämpfen bei Kalto?" Ein stolzes Lächeln überzog das Gesicht meines Bruders. Er stand auf und zog mich aus dem Schneidersitz hoch. Er gab mir ein Übungsschwert und sagte wieder etwas, was ich bisher niemals von ihm gehört hatte.  "Das tu ich sehr gern Tisha, aber ich bin erst bei Lektion 3, aber das was ich kann bringe ich dir gern bei." Er gab mir ein Übungsschwert und zeigte mir die Grundhaltung. Früher hätte er niemals zugegeben etwas nicht zu können. Und ich hatte erstaunlicher weiße Spass daran mit ihm zu üben, obwohl ich Kämpfen bisher ziemlich doof  fand.

Star Wars  --  Tagebuch einer Kriegerin  --  FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt