Dank Dir... | #Selfishii

Teil 11

PoV: Selfie

"Und?", fragte Pepe. "Was 'und'?", entgegnete ich. "Was machen wir heute?", vervollständigte er seine Frage. Mit meinem Rucksack rammte ich ihn leicht von der Seite, um ihm zu zeigen, was ich, ob freiwillig oder gezwungenermaßen sei mal dahingestellt, noch vor hatte. Er seufzte. "Ach man, warum musst du jetzt auch noch Hausaufgaben machen?" Mit einem niedergeschlagenen Unterton verließen diese Worte seinen Mund. "Es is' nunmal so Pepe. Ich find's jetzt auch nich' gerade toll, aber wir müssen halt damit leben", sagte ich so monoton wie möglich, zuckte dabei die Achseln und schloss die Haustür auf. "Und was soll ich jetzt so lange machen? Is' ja schon schlimm genug, dass ich die ganze mit im Unterricht sitzen muss", jammerte er. "Keiner zwingt dich mitzukommen, du wolltest das doch", berichtigte ich seine Aussage und schleuderte dabei meinen Rucksack in die nächst beste Ecke. "Jaja... was ich jez' machen soll, weiß ich trotzdem nich'..." Er sah mich an. "Duuuu... könntest mir ja bei meinen Hausaufgaben helfen...", sagte ich gespielt ernst. Er blickte mich weiterhin an und zog eine Braue nach oben. Bei dem Anblick musste ich grinsen. "Ach komm, wir werden schon was finden, was du tun kannst", sagte ich mit einem aufmunternden Unterton und zuckte erneut mit den Achseln.
Da er keine Anstalten machte sich aus dem Türrahmen zu bewegen, griff ich nach seiner Hand, um ihn da weg zu ziehen. Augenblicklich begannen meine Hand und mein Bauch zu kribbeln. Eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus und ich merkte, wie meine Wangen einen leichten rosaton annahmen. Pepe, der sich nicht aus der Tür ziehen ließ, sah auf unsere Hände und grinste mich dann irgendwie merkwürdig an. Leicht legte ich den Kopf schief und ehe ich mir großartig Gedanken machen konnte, was mit ihm los war, zog er mich plötzlich zu sich. Ich stolperte gegen ihn und er legte seine Arme um mich. Die Hitze stieg mir in die Wangen und ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust, damit er es nicht sehen konnte. Ich sah dann schließlich doch irgendwann hoch, direkt in seine blauen Augen. Der Moment war toll und ich wollte nicht, dass er endete. Am liebsten hätte ich ihn einfach geküsst, doch das konnte ich nicht. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Ich war noch nicht bereit um den ersten Schritt zu machen.
Mit seinem Fuß schloss Pepe die Tür und setzte an etwas zu sagen: "Selfie..." Ich sah ihn aufmerksam an. Mein Hirn malte sich schier unzählige Szenarien und Sätze aus, die jetzt hätten kommen können. Mein liebstes Szenario war natürlich, wie er mir seine Liebe gestand, doch damit rechnete ich nicht, auch wenn es ein guter Zeitpunkt gewesen wäre. Erneut überlegte ich, ob ich den Moment nicht doch nutzen sollte, als er etwas sagte: "Ach scheiße... Selfie? Ich sag's dir wann anders... weiß' grad nich', wie ich das am besten formuliern' soll" Damit löste er die Umarmung, schuf wieder ein bisschen Abstand zwischen uns und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Für eine Sekunde sah ich ihn leicht verwirrt an, meinte dann aber, dass es in Ordnung sei und ging in die Küche. "Was willst du essen, Pepe?"