Teil 22 (2/2)

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PoV: Selfie
...Ich sah mir die männliche Person genau an und meine Augen wurden groß, als ich sie erkannte...
Pepe?!
Mir trieb es ganz leicht Tränen in die Augen. Ich war so froh, dass er wieder da war. Er betrat, immer noch so leise wie möglich, das Badezimmer, woraufhin ich hinterher schlich und mich an die Wand neben der Tür stellte. Besagte Tür stand einen Spalt weit offen. Er öffnete etwas, klang wie'n Plastikkasten oder so. Knistern. Ich war leicht verwirrt und lugte durch den Türspalt. Pepe machte sich am Verbandskasten zu schaffen. Warte... Verbandskasten?! "Pepe...?", fragte ich sanft, besorgt und trat ebenfalls ins Bad. Er zuckte zusammen: "Erschreck mich doch nich' so Selfie" "Pepe... was machst du da?" Er schwieg. Ich ging näher an ihn ran und drehte ihn um, sodass er zu mir sah. Er hatte eine Wunde an der Stirn, aufgeschlagene Handknöchel, eine Schramme an der Lippe und Blutspuren an der Nase. Tränen stiegen erneut in meine Augen und verschleierten leicht meine Sicht. "Pepe... Was... Was hast Du gemacht...?", hauchte ich und drückte mich an den größeren. Mein Gesicht vergrub ich in seinem Shirt. Zögerlich legte er seine Arme um mich und erwiderte damit die Umarmung. "Ich- es... Warum bist Du überhaupt schon wach?", fragte er, woraufhin ich mir seufzend Verbandszeug und Pepes Hand schnappte und ihn hinter mir her zog. Ich schleifte ihn in die Küche und machte ihm klar, dass er sich setzen und kurz warten solle. Währenddessen legte ich die Sachen in meiner Hand auf den Tisch und begab mich dann in mein Zimmer, wo ich eine kleine Box unter meinem Bett hervorkramte. Das scharfe Metall glänzte mir entgegen, doch ich interessierte mich nur für das Desinfektionsmittel und nahm es heraus, ehe ich die Schachtel wieder schloss und an ihren Platz zurückschob. Als ich schließlich wieder bei Pepe ankam, verarztete ich ihn. Er biss immer wieder die Zähne zusammen oder sog scharf die Luft ein, wenn ich das Desinfektionsmittel auf eine seiner Wunden auftrug. Sobald ich ihn fertig versorgt hatte, brachte ich alle Gegenstände wieder auf ihren Platz und schmiss den entstandenen Abfall in den Mülleimer, dann setzten ich mich wider zu ihm und überlegte, wie ich anfangen sollte.
"Ich hatte etwas vorbereitet...", begann ich schließlich, woraufhin er mich verwirrt anblickte. "Du hattest gefragt, warum ich schon wach bin", erwiderte ich monoton. "Micha, ich-" "Is' schon okay... S-sag's mir einfach, wenn du kannst, okay?", lächelte ich ihn verständnisvoll an. "D-danke Selfie...", sagte er leise, den Blick gesenkt. Mit einem leisen Seufzer stand ich auf und meinte dann: "Zu schade... Jez' is' die Stimmung dahin... Jez' kann ich meinen Plan ja gar nich' mehr gescheit umsetzen..." Erneut blickte er mich verwirrt an. Er sah ja schon dezent süß aus... "Ich hatte eigentlich ein Frühstück geplant, wollte dir beim Essen noch was erzählen, aber das können wir jez' wohl knicken...", erklärte ich. Erschrocken und dann entschuldigend sah er mich an. "Es tut mir echt leid Michi... hätte ich das gewusst... A-aber ge-gegessen hab' ich noch nichts, wir könnten das ruhig machen...", stotterte er leise, den Blick weiterhin gesenkt. Ich schwieg. "W-was wolltest du mir denn sagen... w-war's was wichtiges...?", fragte er vorsichtig, um keine unangenehme Stille einkehren zu lassen. Ich konnte spüren wie ich rot wurde und senkte den Blick. "Mhhyoaaa...", gab ich von mir, wollte nicht zugeben wie wichtig es mir war. "Dann sag..." Erschrocken blickte ich auf, direkt in seine wunderschönen Augen. Vorsichtig blickte er mich an und für kurze Zeit war es wieder still. "Das is' scheiße so...", lachte ich, verzweifelt versucht die Stimmung etwas aufzulockern. "Die ganze Stimmung is hin Pepe... Das würde jetzt'n bisschen komisch kommen und für mich noch unangenehmer werden...", meinte ich nun deutlich ernster . "Mh...", gab er nur nachdenklich von sich.

Dank Dir... | #SelfishiiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt