Teil 14

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PoV: Selfie

Ich lag weiterhin neben Pepe auf meinem Bett, war in meinen Gedanken versunken. Er stupste mich an, um mich daran zu erinnern, dass ich ja nach unten gehen sollte. Seufzend erhob ich mich und ging auf meine Tür zu, welche ich öffnete und kurz darauf wieder hinter mir schloss. Gemütlich lief ich die Treppe hinunter und begab mich in die Küche, wo meine Mutter auf mich wartete. "Hallo Michi", begrüßte sie mich und drehte sich dabei, mit ihrer Kaffetasse in der Hand, zu mir um. "Hi", gab ich monoton zurück. Sie setzte sich an den Küchentisch, hielt ihre Tasse aber weiterhin in beiden Händen und blickte diese an. Scheinbar überlegte sie, wie sie beginnen sollte. Ich wurde zunehmend nervöser, weil ich keinen Plan hatte, was jetzt kommen würde. Schließlich blickte sie auf und begann zu sprechen: "Also... Weißt du, wie lange Pepe noch bleiben wird?" Unwissend zuckte ich mit den Achseln, nuschelte dabei ein "Keine Ahnung" und fügte noch ein "Warum fragts du?" hinzu. Da ich einen Verdacht hatte fuhr ich nach einer kurzen Pause fort: "Magst du ihn nicht?" Sie blickte leicht erschrocken und sprach schnell und entschuldigend: "Nein, nein, er ist ganz nett. Ich hab' auch nichts gegen ihn, es ist nur so, dass..." Ich hob eine Braue und hackte nach: "dass was?" "Michi?", fragte sie ernst und sah mir tief in die Augen, die Kaffetasse weiterhin mit beiden Händen umklammernd. "Mh?", jetzt wurde ich neugierig. Ihr Blick wanderte wieder zu ihrer Tasse und sie zögerte kurz. "Liebst du Pepe?" Diese Worte sprach sie so ernst, fast schon mit einem wissenden Unterton aus und blickte langsam wieder zu mir hoch. Ich jedoch schwieg, starrte nur auf einen wahllosen Punkt auf dem Tisch. Was sollte ich sagen? Wie würde sie reagieren? "Warum fragst du?", meinte ich und fügte noch ein vorsichtiges "Hättest du da ein Problem mit?" hinzu. "Ich hab' bemerkt, wie du ihn beim Essen ansiehst. Deine Augen funkeln seitdem er hier ist", meinte sie. Ich sah ihr ungläubig in die Augen und merkte, wie sich meine Wangen leicht rot färbten. Anschließend blickte ich erneut zum Boden. "Und nein, es macht mir nichts aus. Ich bin schließlich nicht so homophob wie dein Vater", meinte sie dann, den Blick wieder auf ihre Tasse gerichtet. Dann spach sie weiter: "Es tut mir übrigens leid, dass ich mich in letzter Zeit so abweisend und desinteressiert dir gegenüber verhalten habe. Das war falsch. Ich hatte nur... immer wieder Probleme auf der Arbeit und so... Ich weiß, dass das jetzt wahrscheinlich wie 'ne billige Entschuldigung rüberkommt, aber ich möchte mich wirklich dafür entschuldigen und dieses Verhältnis zwischen uns wieder bessern..." "Okay", gab ich etwas perplex zurück. Das hatte mich jetzt überrascht. "Weiß es Pepe eigentlich schon?", brach sie die Stille, die entstanden war. "Ähm, äh, nein", murmelte ich. "Also seid ihr nicht zusammen...? Okay", schlussfolgerte sie. Die Stimmung zwischen uns war irgendwie... merkwürdig. Diesmal brach ich sie, da mich noch eine Sache interessierte: "War das alles? Hast du mich gerufen, um mich zu fragen ob ich mich in meinen besten Freund verliebt habe?" "Eigentlich ging es mir um etwas anderes...", gab sie zu. "Worum geht es denn dann?" "Kannst du mal eben Pepe holen, bitte?", fragte sie, woraufhin ich mich in Bewegung setzte, um ihrer Bitte nachzugehen. Vor der Tür blieb ich kurz stehen, ehe ich meine Hand auf die Türklinke legte und diese hinunterdrückte, um die Tür zu öffnen. Pepe lag immernoch auf meinem Bett, richtete sich aber auf als ich seinen Namen sagte. Fragend sah er mich an. "Du sollst mal eben mit nach unten kommen", erklärte ich ihm. Daraufhin stand er auf, schaute mich weiterhin fragend an. Ich zuckte nur mit den Achseln und gab ein "ich weiß auch nich' wieso" von mir, woraufhin er mit einem Schulterzucken und "Okay" antwortete.

Dank Dir... | #SelfishiiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt