PoV: Selfie
"Pepe?!", fragte ich dezent panisch, da er einfach nicht antwortete. Ich ging wieder in den Flur, wo ich meinen besten Freund auf dem Boden sitzen sah. Die Beine hatte er angewinkelt und seine Arme um sie geschlungen. So lehnte er an der Wand und blickte auf einen Punkt auf dem Boden vor sich. Es erinnerte mich an den gestrigen Tag, da saß er ähnlich aufgelöst in meinem Zimmer. Ich lief auf ihn zu, ging in die Hocke. Anschließend legte ich meine Arme um ihn und zog ich leicht an mich. "Irgendwas bedrückt dich, da kannst du dich nich' rausreden, aber egal was es ist, was du mir jez' nich' sagen kannst, ich werde dir so gut wie möglich beistehen. Vielleicht kannst du's mir ja doch irgendwann erzählen", sagte ich leise und strich ihm sanft über den Rücken. Während ich redete hatte er sämtliche Geräusche vermieden, doch ich merkte, wie sein Körper immer wieder bebte und dass ein paar Tränen seine Augen verließen. Es tat weh ihn so zu sehen, ohne zu wissen was denn eigentlich los war. Als ich fertig war mit reden, war noch ein Schniefen zu hören und dann Pepe der schwach "Danke Selfie..." flüsterte. Irgendwie erinnerte mich das etwas an ein Video, wo wir mit Manu eine FanFiction vorgelesen hatten. In dem Kapitel war Pepe krank gewesen und hatte sich ähnlich bedankt. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich drückte ihn noch näher an mich, wobei ich meinen Kopf sachte auf seiner Schulter ablegte und die Augen schloss.
Ich lag auf etwas weichem und öffnete zögerlich die Augen. Das war mein Bett. Wie war ich hier her gekommen? Erneut schloss ich meine Augen wieder, da die Wolken wohl weiterzogen (sagt man das so? XD) und somit die Sonne nicht mehr verdeckten, wodurch sie mir mitten ins Gesicht schien. Ich bemerkte Schritte, jemand kam auf mich zu. Die Matratze senkte sich neben mir und dann spürte ich eine leichte Berührung an meiner Stirn. Die Person strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, welche mir vor den Augen hing. Mein Herz schlug schnell, was meine Annahme, dass die Person Pepe war, bestätigte. Im nächsten Moment handelte ich komplett unüberlegt:
Ich rollte mich zu Taka hinüber, sodass mein gesamter Körper in einer U-Form um ihn lag. Um meiner Rolle als Katze Selbstgespräch gerecht zu werden, begann ich zu "schnurren", als Pepe anfing mich zu "streicheln". Wenn ich ehrlich sein soll, musste ich mich wirklich beherrschen nicht in Gelächter auszubrechen, da ich die Situation einfach zu amüsant fand. "Mein kleines Kätzchen", lachte er dann und stand auf. "Bleib hier...", murrte ich gespielt beleidigt. Ich vermisste die Wärme, die von ihm ausgegangen war, sofort. Er lachte erneut, setzte sich dann aber wieder hin. Sachte schob er mich beiseite, um sich anschließend nach hinten fallen zu lassen. Ich legte mich daneben und kuschelte mich leicht an ihn. Wir lagen da und starrten an die Decke. Keiner traute sich etwas zu sagen, also herrschte Stille. Alles was man hörte waren die Geräusche, die von draußen kamen und unser gleichmäßiges Atmen.
"B-Bin ich auf dir eingeschlafen?", brach ich schüchtern das Schweigen. "Ja. Ich hab' dich dann hochgetragen und hier in dein Bett gelegt. Du musst echt tief geschlafen haben, wenn du dabei nich' aufgewacht bist", meinte er und lachte leicht, was mich ebenfalls zum schmunzeln brachte. Ich wollte gerade etwas sagen, als mich eine weibliche Stimme, die von unten "Michael?!" rief, davon abhielt und ein "Jaaa?" zurückbrüllen ließ. Meine Mutter war also wieder da. "Kommst du bitte mal kurz?", rief sie nach oben. Sie klang freundlich, halt wie eine normale, nette Mutter. Es wäre falsch gewesen zu sagen, sie wäre eine schlechte, gar böse Mutter gewesen, die einen nur schlug und anmaulte. So eine war sie nie, sie gab mir lediglich das Gefühl, dass sie sich nicht sonderlich für mich interessierte. Würde ich entführt werden, oder sonst irgendwas schlimmes mit mir passieren, würde sie sich natürlich Sorgen machen und so, aber wenn ich ihr beispielsweise erzählte, was jemand lustiges in der Schule getan hatte, oder ähnliches, kam es mir so vor, als würde sie keinerlei Interesse daran zeigen.
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Dank Dir... | #Selfishii
Fiksi PenggemarAuszug: "Selfie...", sprach er langsam und beruhigend. "Was war da gerade los?" Ich schwieg und drehte meinen Kopf weg. Er sollte die Tränen, die in meine Augen stiegen nicht sehen. Eine #Selfis...