[•1•] Roseville [•1•]

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|Montag|

Flynn Aequor. Fünfzehn Jahre, gutaussehend und schlau - ein Mädchenschwarm. Er hatte hellbraunes Haar und strahlende blaue Augen. Doch er war insgeheim ein sehr mysteriöser Mensch, von dem man einige Sachen nicht erwartet.

An dem Tag, an dem unsere Geschichte beginnt, scheint alles normal abzulaufen.
Naja. Es scheint so.

Der Wecker klingelt.
Flynn, der immer noch müde ist, da er die halbe Nacht nicht schlafen konnte, steht auf. Für sein Alter hatte er ein erstaunbar sauberes Zimmer. Noch wackelig auf den Beinen, zieht er langsam sein pastellblaues T-Shirt an.
Während er sich eine dunkelblaue Jeans anzieht hört er seine Mutter von unten rufen:
'Flynn, Frühstück ist fertig!'
Flynn, der für sein Alter eine etwas tiefere Stimme hatte, antwortete: 'Einen Moment, ich komme gleich!'

Nachdem Flynn sich fertig gemacht hatte, ging er die Treppe runter und sah seine Mutter, mit ihrem strahlend blonden Haaren, am Frühstückstisch sitzen.
'Guten Morgen', sagte sie und lächelte ihn an. 'Du bist ja schon angezogen.'
'Jaah, man kann schließlich nie früh genug anfangen sich auf den Tag vorzubereiten', antwortete Flynn und lächelte zurück.

'Dein Vater ist schon bei der Arbeit im Blumengeschäft', erzählte Flynn's Mutter darauf. 'Setz dich doch.'
Flynn setzte sich, machte sich ein paar saftige Stücke Bacon auf den Teller und fragte: 'Schon so früh?'
'Wie dein Vater sagen würde: 'Roseville ist nicht umsonst die Stadt der Blumen!'',
antworte sie und lachte. 'Iss schnell auf, Lydia kommt bald.'

Lydia Pruinae war die beste Freundin von Flynn. Sie war die einzige, die immer für ihn da war.

Nachdem Flynn sein Frühstück aufgegessen hatte, verabschiedete er sich von seiner Mutter und begab sich auf den Weg zur Schule.
Er öffnete die Tür und wie seine Mutter schon sagte sah er Lydia auf der anderen Straßenseite  schon die Straße überqueren.

Im Vorgarten von seinem Haus waren riesige Rosenbüsche, in den prächtigsten, verschiedensten Farben, denn in Roseville war es Tradition, viele Blumen zu pflanzen und zu pflegen, denn das sollte für die Schönheit und die Vergänglichkeit des Lebens stehen.
Lydia war da etwas außergewöhnlich. Im Sommer züchtete sie riesige Dahlien, die ihre Köpfe in alle Richtungen streckten. Im Winter dagegen züchtete sie glänzende Eisblumen an den Fenstern ihres Hauses.

'Hey', rief Lydia während sie die Straße überquerte.

Lydia hatte leicht gelocktes Haar. Ihr Haar war pechschwarz, jedoch glänzte es im Licht. Sie hatte sehr helle, silberne Augen. Angezogen hatte sie ein helllilanes Oberteil und einen blauen Rock. Insgesamt ist sie ein nettes Mädchen, doch auch sie hat ihre emotionalen Schwächen.

'Hey', antwortete Flynn. 'Wie war dein Morgen?'
'Ganz okay', sagte Lydia darauf. Flynn merkte, dass sie dabei ein wenig bedrückt klang.
'Mir kannst du's doch erzählen', sagte er einfühlsam.
'Na gut', antworte Lydia und atmete einmal durch. 'Meine Mutter erwartet soviel von mir. Sie möchte, dass ich in allen Prüfungen perfekt abschneide und sie setzt mich unter Druck.
E-es ist eine Katastrophe.'
Bei den letzten Wörtern kamen ihr die Tränen.

Flynn nahm sie sofort in den Arm.
'Das wird schon', sagte Flynn.
Er hörte sie zu sich selbst flüstern: ‚Lydia, reiß dich zusammen!'

Nachdem Lydia wieder halbwegs gute Laune hatte, kamen sie an der Schule an.

Die Roseville High.

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