⟫아홉⟪

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»Und? Was steht dort?«, »Seine Nummer und eine Entschuldigung...ich werde ihn heute Abend gleich anrufen...oder ist das zu aufdringlich? Was würdest du tun?«, ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Jacke durchs Gesicht. »Ich würde warscheinlich erstmal bis morgen warten. Du kannst ihm natürlich auch nachher schreiben, wenn dir das lieber ist. Überstürze einfach nichts, ok?«, Namjoon hielt mir nun wieder seine Hand hin. Vorsichtig griff ich nach ihr und stand dann auf. »Wollen wir noch bleiben oder willst du heim? Ich würde ja gerne noch ein bisschen bleiben. Ich kann dich auch Heim fahren, wenn du das möchtest?«, »Lass uns noch ein wenig bleiben...aber bitte, lass mich nicht allein irgendwo stehen, OK?«. Kurz kniff er mir in den Arm, bevor er mir versicherte, dass er mich nicht allein lassen würde.

Nach einer Stunde musste er mich dann Heim fahren. Es war mir zu unangenehm. Außerdem war ich mit meinen Gedanken die ganze Zeit über bei Jin. Ich konnte sein Gesicht einfach nicht vergessen. Es stand fest, dass ich ihn später definitiv anrufen oder anschreiben würde.

Namjoon drückte mir vor der Haustür seinen Schlüssel in die Hand. Er meinte noch, dass ich auch jemanden eninladen könnte, er würde warscheinlich erst sehr spät Heim kommen. »Danke«, meinte ich noch, bevor er wieder in sein Auto stieg und zurück zu der Veranstaltung fuhr.
Mir war klar, wen er meinte. Warscheinlich hätte dieser jemand aber keine Zeit für mich. Langsam schloss ich die Tür auf, bevor ich das Treppenhaus betrat und zur Wohnungstür lief. Diese schloss ich nun ebenfalls auf.

Kurz nachdem ich die Wohnung betreten hatte, schmiss ich mich auf die Couch. Laut seufzte ich auf und dachte an meine Wohung. Seitdem ich Seokjin gesehen hatte, kam mir mein ganzer Besitz so unbedeutend vor. Als würde ich nur mehr ihn brauchen und nichts mehr anderes.

Seine Wohung roch sicher genau so wie er...und sein Bett. Bett...
Wie er wohl im Bett ist...?

Schnell schüttelte ich den Kopf und lachte verlegen. An was denke ich da nur. Geht das überhaupt? Kann ein Geruch einen Menschen so...erregen? Kurz kramte ich in meiner Hosentasche rum und zog den Zettel, auf dem Jin's Nummer stand raus. Ein Anruf und es könnte dadurch eine wunderbare Freundschaft entsehen.

Oder mehr...viel mehr. Jetzt habe ich dich endlich gefunden und weiß nicht mehr weiter.

Mein Blick wanderte zur Uhr rüber. Ich sollte ins Bett, da ich morgen wieder einen Kurs hatte. Wie aber sollte man schlafen, wenn man vor kurzem seinem Held und zugleich dem schönsten Mann der Welt begegnet ist?
Es war naiv von mir, zu denken, dass Seokjin etwas mit mir anfangen würde. Zwar kam es in der Liebe meistens nur auf die Inneren Werte an, aber außen muss es doch auch irgendwie passen.

Er war so groß und gutausehend und nett...und perfekt und ich bekomme mein Geld vom Arbeitsamt, bin von meiner Familie abhängig und... - Ich hielt inne. Mein Psychologe sagte mir, dass ich mich nicht selber demütigen sollte. Daran wollte ich mich halten.

Am besten ich gebe mich einfach damit zufrieden, dass ich ihn endlich kennen und fühlen durfte.

Noch einmal sah ich mir die Nummer auf dem Zettel an. Ich holte nun auch mein Handy raus. Langsam entsperrte ich es, öffnete das Tastenfeld, tippte seine Nummer ein und sah sie mir dann an. Ich starrte seine Nummer glatt 10 Minuten lang an. Es drang ein genervtes Stöhnen aus mir. Wieso war ich so? Es nervte mich. Und ihn würde es sicher auch nerven...vielleicht hat er mir seine Nummer nur aus Mitleid gegeben...

Es reichte. Ich musste seine Stimme hören, noch besser ihn bei mir haben. Den Termin morgen würde ich einfach verschieben, er war jetzt wichtiger.
Ich tippte auf den grünen Knopf neben seiner Nummer und hielt mir das Handy ans Ohr.
Es tutete. Verdammt, war ich aufgeregt. Nach 5 oder 6 mal Tuten, hob er auch schon ab.

»Yeoboseyo?«, »H-Hey Jin...hier ist Hoseok«, murmelte ich ins Mikrofon.
»Ah, Hey. Was gibt's?«, fragte er sanft. Mir blieb der Atem stehen, mein Kopf wurde leer und ich wusste einfach nicht, was ich sagen oder tun sollte.
Eine Zeit lang herrschte Stille. »Hoseok? Bist du noch da?«, fragte Jin verwirrt.
»J-Ja...Könntest...Könntest du vielleicht zu mir kommen?«, ich wurde rot. Und wie rot ich wurde. Mein ganzes Gesicht begann zu glühen.
»Ist etwas passiert? Brauchst du einen Arzt?«, «A-Ani! Mir geht es gut, a-aber ich will nicht allein sein...«, meine Stimme wurde zum Ende des Satzes immer leiser.
Es dauerte eine kurze Weile, bis er antwortete. «Mein Abendessen ist jetzt eh vorbei. Wo wohnst du? Schick mir einfach deinen Standort über Whatsapp oder Kakaotalk«, »O-Ok! Mach ich!«, »Dann sehen wir uns nachher«, »Ja!«, kurz darauf legte er auf.

Bleibe ich hier oder gehe ich zu mir nach Hause...? Bei mir muss ich noch aufräumen aber wenn ich hier bleibe und er mich vielleicht irgendwann überraschen will, dann kommt Namjoon an die Tür und nicht ich...Wie dumm bin ich eigentlich? An der Klingel steht doch Kim! Aigoo...

Ich stand auf und rief Namjoon an. Kurz sagte ich ihm, dass ich zu mir gehen würde und das er seinen Schlüssel dann bei mir holen sollte.

Sobald ich dann in meiner Wohnung war, schickte ich Jin meine Adresse.
Ich sah mich in meiner Wohnung um. Sie war verdammt unordentlich. Seufzend begann ich aufzuräumen. Mir war klar, dass ich nicht alles schaffen würde und er dann wahrscheinlich einen schlechten Eindruck von mir hätte.

Nach gefühlt einer Stunde war ich dann fertig. Gerade als ich mich setzen wollte, klingelte es an meiner Tür.
Bevor ich sie jedoch öffnete, zog ich mir schnell etwas anderes an, kämmte meine Haare und Parfümierte mich.

Als ich die Tür öffnete, stand dort Namjoon. »Was machst du hier?«, fragte ich ihn leicht enttäuscht. »Ich hätte gern meinen Schlüssel«, er streckte seine Hand aus und sah mich an. Kurz ging ich von der Tür weg und gab ihm was er wollte. Dann verschwand er. Gerade als ich die Tür wieder schließen wollte, machte jemand seinen Fuß dazwischen. Ich drehte mich um, öffnete sie wieder und sah Jin ins Gesicht. »Wow, du scheinst genervt«, gab er mit einem Lächeln von sich. Er sah wie immer so wunderschön aus.
Ich konnte meine Augen nicht von ihm nehmen. »Bekomme ich als Begrüßung eine Umarmung?«, fragte er grinsend. Zögerlich öffnete ich meine Arme, ging ein Stück auf ihn zu und wurde sofort von ihm liebevoll umarmt.
Ich verlor mich in seinen Armen. Sein Duft benebelte mich. Wie gern wollte ich seine weichen Lippen auf meinen spüren. Wie gern hätte ich von ihm gehört, dass er mich toll findet und nie wieder gehen lässt... Doch bis jetzt war es nur eine Wunschvorstellung.

Vielleicht wird ja noch etwas passieren...bitte lass etwas passieren....

Parfum;『2seok/jinhope』Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt