Ich wusste nicht wie lange wir nun schon so hier standen aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Von mir aus konnte das auch so bleiben. »Du riechst gut«, kam es leise von Jin. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Meinte er das ernst? Hat er mir gerade wirklich ein Kompliment gemacht? Ich spürte, wie mein Gesicht etwas wärmer wurde. Jin legte eine Hand an meinen Kopf und begann ihn zu streicheln.
Bitte mach mich doch nicht so verlegen, sonst kann ich den ganzen Abend nicht mehr angucken weil ich mich so schäme...!
Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Ich war gerade einfach nur Glücklich. Jin bemerkte bald, dass etwas nicht stimmte. »Hoseok, weinst du? Oder warum ist mein Pulli nass?«, er drückte mich ein wenig von sich weg. Nun sah er mir in meine mit Tränen gefüllten Augen. »Warum weinst du?«, vorsichtig strich er mir meine Tränen mit seinen Fingern weg. Er ließ seine Hand nun auf meiner Wange ruhen. Sofort umgriff ich sein Handgelenk und hielt es fest. »Lass mich n-nie wieder los!«, schluchzte ich und schmiegte mich gegen seine Hand. Jin schien etwas überfordert. Er stand schweigend, aber mit offenem Mund da. Es schien im alles zu schnell zu gehen. Jin schloss seine Augen, atmete tief durch und sah mich dann wieder an. »Pass auf Hoseok...ich glaube du bist ein bisschen zu voreilig. Ich kann es verstehen, dass du dich freust mich gefunden zu haben...aber....wie kannst du so versessen auf mich sein? Du kennst mich doch gar nicht richtig. Vielleicht gefällt dir meine Persönlichkeit gar nicht.«
Wie konnte er sowas sagen? Ich verstand es nicht. Jin war Perfekt. Er sah gut aus, hatte einen tollen Charakter und schien beliebt zu sein...oder war das alles nur Fassade? Das ganze machte mich nun ziemlich unsicher. Vielleicht war er doch wirklich nicht der, von dem ich dachte, dass er es war.
Jin entfernte seine Hand von meiner Wange. »Hör jetzt bitte auf zu weinen, ok?«, er griff in seine Jackentasche und gab mir eine Packung Taschentücher. Sofort putzte ich mir die Nase, wischte mein nasses Gesicht ab und bat ihn in meine Wohnung. »Willst du etwas trinken..?«, fragte ich leise und sah auf den Boden. Jin nahm mein Angebot an, woraufhin ich ihm dann ein Glas Wasser brachte. Dankend nahm er es an. Ich setzte mich neben ihn, zog meine Beine an mich und legte meinen Kopf drauf.
Die ganze Zeit musste ich darüber nachdenken, was Jin mir gesagt hatte. Vielleicht mochte er mich auch einfach nicht....Warum machte ich nur alles falsch, was man nur falsch machen konnte?!
Schon wieder schossen mir Tränen in die Augen. Ich stand auf und verschwand einfach in mein Schlafzimmer. Jin sah mir kurz hinterher, dachte sich aber nicht viel dabei.Als ich dann nach 10 Minuten noch nicht zurück kam, stand er auf und fing an mich zu suchen. Meine Wohnung war recht klein, weshalb er mich auch recht schnell fand. Ich lag total verheult, müde und fertig im Bett. Er kam langsam kam er auf mich zu. »Hoseok, was ist los?«, er machte die Decke zur Seite und setzte sich neben mich. »Ist es wegen den Sachen, die ich dir an de Tür gesagt hab? Ich hab es nicht böse gemeint, ich bin einfach nur....naja, ein bisschen überfordert. Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen. Du überrumpelst mich mit deiner Art...«, »Du magst mich nicht, oder...?«, fragte ich ihn, mit dem Rücken zu ihm liegend.
»Hoseok, ich kenne dich nicht mal richtig, ich kann noch nicht sagen, ob ich dich mag o-«, »Es ist ok...mich mag so gut wie keiner. Namjoon ist der Einzige der mich mag. Irgendwann wird er mich aber auch nicht mehr mögen, weil ich ihn belaste...Warum bin ich ich? Warum hassen mich alle so sehr?«, ich drehte mich zu ihm um. Meine Augen waren rot, geschwollen. Wie gern wäre ich jetzt allein gewesen, doch ich wollte ihn auch nicht gehen lassen. Wie gern hätte ich jetzt eine Umarmung von ihm bekommen, doch dass würde ihm warscheinlich nicht passen und er würde daraufhin einfach gehen...Langsam rappelte ich mich auf und kroch zu ihm.
»Bitte halt' mich nochmal so fest, wie du es damals getan hast. Bitte beschütz' mich vor schlimmen Sachen die passieren...bitte.« Mein Kopf lag an seinem Oberarm. Stumm verblieb ich in dieser Position. Jin gab keinen einzigen Ton von sich, er bewegte sich nicht mal. Warscheinlich war es ihm wieder zu viel und er würde wirklich gleich gehen.
»Hoseok... Ich —« Jin sah auf mich herab. Er wusste nicht was er tun sollte. Ich wusste aber doch auch nicht, was ich tun sollte. Eine ganze Weile verharrten wir zwei so. Irgendwann setzte ich mich wieder auf und sah Jin beschämt an. »Verzeih mir bitte...d-du kannst ruhig gehen« Ich rückte etwas von ihm weg, um ihm Platz zum aufstehen zu geben. Seokjin erhob sich langsam und ging ein paar Schritte vom Bett weg, dann drehte er sich aber wieder um und sah mich an.
»Du bist so zerbrechlich, dass ich keine andere Wahl habe, als dich kennenzulernen und zu beschützen«, seufzte er und nahm mich fest in den Arm. Genauso, als er mir das Leben gerettet hatte. Zitternd verzog ich das Gesicht und begann laut los zu schluchzen. Dieser Junge, der mir mein Leben gerettet hatte, konnte es mir genauso wieder nehmen, wenn er gehen würde. »Dahnk-k-keh, Hyeoh-Hyeongh! Ihch bihin d-d-dir soh dahan-dankbahahar!« Weinend vergrub ich mein Gesicht in seinen Nacken und sog seinen wundervollen Geruch auf.
»Shh..ist ja gut«, sprach Jin sanft und streichelte meinen Rücken. »B-bitte geh' nie wieder we-weheg...«, stotterte ich und wischte mir über das Gesicht. Vorsichtig platzierte Jin einen Kuss auf meinen Kopf und schloss die Augen. »Ich bleibe, versprochen... Wir lernen uns kennen und dann werden wir unzertrennlich«, »N-niehmand k-kahann uns d-dann auseinander reissen, Hyeong?«
»Nein, niemand. Ich werde dich vor allem bösen beschützen, Dongsaeng...«Erleichtert atmete ich laut aus und löste mich dann von Jin. »Wäre es dir sehr unangnehm, über den Unfall zu reden...?«, fragte ich vorsichtg. »Ja, warum nicht. Was willst du wissen?« Nachdenklich sah ich ihn an. »Welche Schaden hat das ganze bei dir hinterlassen?«, »Ich bin in psychologischer Behandlung und gehe noch ab und zu zur Physiotherapie, weil ich mir beide Beine gebrochen habe. Der schlimmste Schaden jedoch ist mein Auge. Das rechte ist nicht echt. Was ist dir passiert?«
»Ich bin ebenfalls in professioneller Behandlung und war zuletzt vor einem Monat bei der Physio, weil ich mir die Schulter und Arm gebrochen habe. Mein größter Schaden ist mein Gedächtnisschwund und eine echt hässliche Narbe auf meinem Oberkörper.« Ich deutete auf mich. »Willst du...willst du sie sehen?«
Irgendwie bereute ich die Frage. Man fragt doch niemanden, ob jemand seine hässliche Narbe sehen will. Beschämt sah ich auf die Decke. »Ja, lass sie mich sehen« Jin lächelte mich aufmunternd an. Allein schon, dass er hier bei mir war, munterte mich auf. Langsam zog ich mein Shirt hoch und zeigte Jin den tiefen Riss. Ich zuckte etwas zusammen, als er er seinen Finger sanft auf die verdickte Haut legte und drüber strich. »Da haben wir beide nochmal Glück gehabt..«, lachte er leise und entfernte schließlich seine Hand.
Paar unnötige Sekunden verharrte ich noch, bis ich mein Shirt runter zog. »Jetzt bist du dran«, meinte ich fordernd. »Mit was?«, »Dein Auge«, »Du willst wirklich sehen wie ich es rausnehme?«, fragte er mich und bekam von mir ein Nicken. »A-also gut...« Jin sah sich um und stellte sich vor den Spiegel. Aus seiner Jackentasche zog er ein sauberes Paar Handschuhe raus, dass er sich überzog. Neugierig sah ich ihm zu. Ich merkte, dass Jin etwas zitterte. Schwerschluckend griff er sich ins Auge und zog es raus. Unglücklich betrachtete er sich im Spiegel.
Sanft umarmte ich ihn von Hinten. »Du bist immer noch wunderschön, Hyeong« , »Du bist zu süß Hoseok... Wenn ich mein Auge auf dich werfen würde und sagen würde »ich hab'n Auge auf dich geworfen, Honey« würdest du dich dann angemacht fühlen« Verblüfft sah ich ihn an und schüttelte Lachend den Kopf. »Ich hätte Angst, Jin...hast du das denn schon mal gemacht? «, »Ani, bis jetz gab es keine Person, auf die ich mein Auge werfen wollte.«
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Parfum;『2seok/jinhope』
Fiksi PenggemarVor 2 Jahren kam der 18 Jährige Schüler Jeong Hoseok beinahe bei einem Busunglück um. Er überlebte jedoch nur, da ein unbekannter, gut riechender Junge ihn noch rechtzeitig zu sich zog, um ihn zu schützen. Nach dem Unfall fand er sich im Krankenhaus...