Destiel - Niemals genug?

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Ich reiße ruckartig meine Schulter unter seiner Hand weg.
Wieder hatte ich es getan, ich hab ihn in Gefahr gebracht, er war verletzt, Engel hin oder her. Ich habe mir geschworen, ihn zu beschützen. Auf ihn aufzupassen, dass ihm nichts geschieht. So wie ich es bei Sammy tue, so solle es auch für Castiel gelten, doch es gelingt mir nicht. Mittlerweile habe ich so viel verloren, ich kann ihn nicht auch noch verlieren.
"Lass' mich in Ruhe!"
Ich werde laut. Er soll einfach gehen, er hat so viel Besseres verdient als mich, nein, das Beste.
Ich halte mir erschöpft meinen Arm, blicke zu Boden und spiele das Ganze, wie einen Film erneut vor meinen Augen ab.
Wie Castiel vor mir zusammenbricht und seine Gnade beinahe, von innen heraus, ausgebrannt wird, nur um mich zu retten.
Mir steigen die Tränen in die Augen. Ich kann ihn nicht nur nicht beschützen, ich muss ihn vor mir beschützen?
"Dean, bitte! Sieh mich an."
Seicht fährt er über meinen Rücken und versucht meinen Kopf zu drehen. Ich lasse es nicht zu, vergrabe meine Tränen im Schatten, doch seine Berührung lässt meine Anspannung schmelzen.
"Cas...", ich beginne nun ruhig, doch der Tonfall ist der selbe, "ich... möchte, dass du dich von uns Winchestern fern hälst, vorallem von mir."
Ich liebe ihn so sehr, dass ich ihn gehen lassen möchte.
Cas weicht entäuscht und geschockt einen Schritt zurück. Ich erkenne den Unglaube in seinem Blick.
"Dean, ich... ich habe beinahe mein Leben für dich gegeben! Ich ha-..."
"Genau das ist das Problem!"
Ich unterbreche ihn energisch und merke wie seine Augen sich mit der klaren Flüssigkeit füllen.
"Genau das ist es ja...", wiederhole ich, "ich möchte, dass du sicher bist. Merkst du nicht, dass ich verflucht bin ?! Überall, wo ich bin, sterben Menschen, die, die ich liebe!"
Ich halte kurz inne.
Los Dean, jetzt oder nie!
"Ja, verdammt ich liebe dich!
Und ich will, dass du glücklich bist in deinem Leben auf Erden, dass du am Leben bist, ausgehen kannst, neue Leute kennenlernst, villeicht sogar irgendwann eine Familie hast. Ich wünsche mir all das für dich, was ich niemals haben konnte.
Und wenn das bedeutet, dass ich dich gehen lassen muss, dann bitte!"
Ich muss erstmal durchatmen, das war gerade alles ganz schön viel. Ich bemerke wie sich warme Tränen auf mein Gesicht legen.
Cas Miene verdunkelt sich.
"Ich werde niemals glücklich sein, niemals."
Ich muss augenblicklich schlucken, das war nicht gerade das, was ich von ihm hören wollte.
"Ich bin ein gefallener Engel, Dean. Von Schuld geplagt. Immer und ständig..."
Er zögert einen Augenblick.
"...aber wenn ich mir vorstelle wie ein glückliches Leben aussehen kann, wie es auch nur sein könnte, dann seh ich da nicht wieder den Himmel oder mich, alleine und in Sicherheit... ich sehe Dich."
Ich atme unendlich tief ein, meine Beine scheinen am Boden angewachsen, wie mit Blei ausgegossen.
Der Engel bewegt sich wieder auf mich zu, umfässt mein Gesicht und legt die Stirn an meine, sodass sich unsere Nasenspitzen berühren. Unsere Augen schließen sich. Ich spüre seinen Atem, wie er sich mit meinem verbindet

" Verflucht oder nicht, ich würde immer dich wählen... " ,
haucht mir mein Engel entgegen,
"...jedes verdammte Mal."

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