• Kapitel 1 •

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PoV Namjoon

Nun stand, besser gesagt saß, ich vor dem Zimmer und musste den Fremden bewachen. Wir wussten nicht wie er auf uns reagieren würde, wenn er wieder aufwachte. Jin konnte keine Biss- oder Kratzwunden finden, aber wir mussten trotzdem vorsichtig sein.

In der letzten Zeit hatten wir gelernt, dass Menschen noch grausamere Dinge tun als bloß zu töten wie die Zombies. Als Jin und ich noch alleine unterwegs waren, sind wir einmal nur knapp einer Gruppe Plünderer entkommen. Sie hatten unser Lager gefunden und nahmen alle unsere Vorräte mit. Hätten sie uns damals entdeckt, hätten sie uns sicher umgebracht. Das war kurz bevor wir die anderen trafen. Sobald es keine Regeln mehr gibt, gilt das Gesetzt des Stärkeren. Nur in einer Gruppe hat man in diesen Tagen die Chance zu überleben.

Was mich aber schon die ganze Zeit beschäftigte war, wie so ein kleiner Junge alleine überleben konnte? Er war sehr dünn und als wir ihn durchsuchten fanden wir nichts. Weder eine Waffe, noch Nahrung oder Wasser. Lange kann er also noch nicht alleine unterwegs gewesen sein, aber was war passiert?

Während ich mir den Kopf über den Fremden zerbrach, bemerkte ich nicht wie Jin sich zu mir setzte. "Hey über was denkst du so angestrengt nach? Du starrst bestimmt schon seit fünf Minuten an die Wand." Damit riss er mich aus meinen Gedanken und ich sah ihn an. "Über den Fremden. Warum war er alleine und ohne Sachen unterwegs? Er hätte sich nicht mal wehren können, egal ob gegen Menschen oder die Toten.", antwortete ich ihm.

Er machte ein nachdenkliches Gesicht und sah mich danach an. "Fragen wir ihn wenn er wach ist. Ich muss dann auch nochmal mit ihm reden, nicht das er eine Wunde versteckt hat oder er einfach ungünstig getroffen wurde. Ich hoffe er wacht bald auf. Ich muss nochmal kurz weg, aber ich komm später wieder und leiste dir Gesellschaft." Er lächelte mich kurz an und stand danach auch schon auf und ging.

Es war so süß wie er sich immer um alle kümmerte... . Früher hat er sich um unsere Freunde gekümmert, aber seit dem Virus ist alles anders. Vielleicht leben sie heute nicht mehr. Ich will gar nicht darüber nachdenken, sonst fange ich wider an zu weinen. Spurlos ist der Weltuntergang an keinem von uns vorbeigegangen. Jeder muss damit klar kommen, und das auf seine eigene Weise.

Ich weiß nicht wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, schließlich hatte ich keine Uhr. Meinem Bauch nach zufolge war es schon Nachmittag. Die anderen müssten bald wieder zurückkommen von ihrer Tour. Nachdem sie den Fremden her brachten, brachen sie auch schon wieder auf. Hoffentlich haben sie Erfolg und finden genug zu Essen für die nächsten Tage.

Kurz darauf hörte ich ein Stimmengewirr das immer lauter wurde. Ich sah wie die ganze Gruppe auf mich zukam und sprang fröhlich auf. Es ist alles gut gegangen und alle waren noch am Leben, zum Glück.
"Hey und wart ihr erfolgreich?", fragend sah ich J-Hope an. Dieser nickte: "Ja, wir haben eine alte Lagerhalle gefunden in der noch mehrere Kartons Dosenmais waren. Etwas eintönig, aber es reicht für mindestens eine Woche." Das waren gute Nachrichten, endlich konnten wir mal wieder mal richtig satt sein. Ich freute mich schon auf das Abendessen.

"Gibts was Neues von dem Fremden?", fragte Tae mich aufgeregt. "Leider nicht, er schläft immer noch.", ich sah ihn entschuldigend an.
"Seine Körpertemperatur ist mittlerweile wieder normal und er ist auch nicht mehr so blass. Er wird es ziemlich sicher überleben.", hörten wir Jin sagen. Dieser kam gerade, mit seiner provisorisch zusammengestellten Arzttasche, aus dem Zimmer. "Dann müssen wir warten. Yoongi kannst du Namjoon als Wache ablösen? Sag dann sofort bescheid falls er aufwacht oder etwas anderes passiert ist, okay?", verteilte J-Hope die Anweisungen und sah Yoongi an. Dieser nickte, stellte sich vor den Eingang und nahm ein Messer in die Hand. Man weiß nie was Menschen tun, wenn sie sich bedroht fühlen.

Jetzt heißt es warten.

The survivors {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt