• Kapitel 8 •

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PoV Jungkook

Ich folgte den beiden, darauf bedacht keine Geräusche zu machen. Wir waren noch recht weit weg von der Siedlung. Da ich noch keine Runner gesehen hatte, haben sie unsere Ankunft wohl nicht gehört. Das war auch besser so, wer will schon freiwillig welchen begegnen?

Wir liefen mit unseren Rucksäcken auf das Gebäude zu, jeder mit einer Waffe in der Hand. Auf dem Parkplatz standen noch Autos, recht viele sogar, deswegen mussten wir sehr vorsichtig sein. Hinter jeden könnte sich ein Runner verstecken.
Jimin lief voraus, dicht gefolgt von Tae. Ich bildete das Schlusslicht.

Als wir über den Supermarktparkplatz schlichen, musste ich an früher denken. Damals war es noch so einfach an Nahrung zu kommen, heute ist es eins unser größten Probleme. Aber ich hatte heute ein gutes Gefühl, das wir fündig werden würden.

Dann standen wir direkt vor dem Gebäude. Jimin sah durch die Schreibe in das Innere. Tae und ich behielten die Umgebung im Auge. Da der Supermarkt an andere Gebäude angrenzte und es somit eine Mauer bildete, konnten wir nicht von der Seite angegriffen werden. Das war ein Vorteil für uns.

Nach ein paar Minuten stupste Jimin uns an, dass war unser stilles Zeichen das die Luft rein war. Gesprochen werden durfte nicht, das wäre vielleicht schon zu laut. Deswegen hatten die anderen eine Zeichensprache entwickelt, welche sie mir beigebracht haben.

Wir vermuteten, dass keine Runner drinnen waren, aber sicher sein konnten wir nicht. Um das zu testen, und um irgendwie rein zu kommen, mussten wir eine Scheibe zerschlagen. Die Türe war natürlich verschlossen. So gingen wir wieder etwas vom Eingang zurück und positionierten uns. Wenn konnten sie nur aus dem Inneren kommen. Zur Sicherheit stellte sich Tae mit dem Rücken zu uns. Falls wir von hinten angegriffen werden sollten.

Ich sollte mit einem Schuss die Scheibe kaputt machen. Uns war klar das es sehr laut sein würde, aber es ging nicht anders.
Da wir keinen Patrone verschwenden wollten, versuchte ich es mit einem Stein und einer Schleuder.
Als eins der Schaufenster mit einem lauten Klirren kaputt ging, hielt ich den Atem an. Keiner bewegte sich und die Welt schien still zu stehen. Gespannt wartete ich, dass Runner auf uns zu stürmten und wir die Flucht ergreifen müssen.

Einige Sekunden später spürte ich wieder den Wind und konnte das leise Singen der Vögel hören. Nichts war passiert und wir waren immer noch alleine auf dem Parkplatz.
Dann wäre der erste Schritt geschafft. Zusammen liefen wir wieder auf das Gebäude zu und konnten mit Glück feststellen, dass die Scheibe komplett kaputt war. Somit konnten wir einfach hinein gehen und uns umsehen. Da wir uns jetzt sicher waren, dass wir alleine sind konnte die Suche nach Essen beginnen. Trotzdem vermieden wir es unnötige Geräusche zu machen oder zu sprechen. 

Ich sah mich im vorderen Teil des Ladens um und musste feststellen, dass ich in der Hygieneabteilung gelandet war. Eigentlich brauchten wir dringend Lebensmittel, aber Klopapier und Seife konnten auch nicht falsch sein wenn ich es mitnehmen würde. So stopfte ich alles mögliche in meinen Rücksack, solange es mir sinnvoll erschien. So wie der Laden von außen aussah, wurde er noch nicht geplündert. Ein Glück für uns, hoffentlich wurden die anderen fündig.
Nachdem ich meinen Rucksack vollgepackt hatte, sah ich mich nach den anderen um. Tae konnte ich ein paar Regale weiter sehen und Jimin betrat gerade wieder den Laden. Er war wohl am Auto gewesen, dorthin würde ich jetzt auch gehen. 

Als ich alleine über den Parkplatz lief, fühlte ich mich beobachtet. Aber als ich mich umsah, konnte ich nichts und niemand ausmachen. Mit einem mulmigen Gefühl legte ich meinen Rucksackinhalt in den Pickup. Mit festen Schritten ging ich wieder auf den Supermark zu, bemüht die bösen Gedanken zu verdrängen. 

Mit einem etwas besseren Gefühl betrat ich zum zweiten mal das Gebäude. Diesmal suchte ich die Lebensmittelabteilung. Zuerst sah ich nur vergammeltes Obst und Gemüse,  nach einer Weile aber auch Konserven. Es gab alles möglich: vom Fertiggericht bis zu Obst und Brei.
Gierig lud ich so viel wie irgendwie möglich in den Rucksack. Ich wollte nichts zurücklassen und so waren auch meine Hände voll mit Dosen. Mehr stolpernd als gehend verließ ich den Laden nochmals um die Beute in Sicherheit zu bringen. Als ich ankam, war Tae gerade dabei seine Sachen einzuladen. Da er gerade fertig wurde als ich ankam, half er mir. Da wir das ganze Auto beladen hatten, wollten wir jetzt los. Nur noch Jimin fehlte. Diesmal würde Tae fahren, somit sollte ich Jimin holen und zusammen die letzten Sachen reinmachen.

Ich ging also nochmal auf das Gebäude zu, diesmal ohne Rucksack. Als ich im Laden war, konnte ich Jimin ganz hinten sehen. Da ich ihn nicht rufen wollte, musste ich wohl zu ihm gehen. Leise lief ich auf ihn zu. Als er mich bemerkte, erschrak er sich. Ich zeigte ihm, dass es Zeit wäre zu gehen, doch er schüttelte den Kopf. Fragend sah ich ihn an. Warum wollte er nich gehen?
Dann trat er näher an mich ran und flüsterte mir etwas ins Ohr: "Siehst du die braune Türe dort? Ich vermute das war ihr Lagerraum. Wenn wir dort reinkommen, können wir noch viel mehr Konserven mitnehmen. Ich versuche die Tür zu öffnen."
Ich sah ihn an und versuchte ihm verständlich zu machen, dass dies keine gute Idee ist. Mein ungutes Bauchgefühl meldete sich wieder.

Ich trat einige Schritte zurück. Ob es sich wirklich lohnte nachzusehen was dort war, hielt ich für fraglich. Wir hatten doch erstmal genug zu essen, warum also nochmal unser Leben riskieren?
Aber Jimin hörte nicht auf mich, er war so dickköpfig und hielt an seiner Idee fest.
Er stellte sich vor die Türe und positionierte sich. Mit viel Kraft schlug er mit einem Feuerlöscher gegen die Klinke. Nach drei sehr lauten Versuchen gab das Schloß nach. Mit einem knarzen ging die Türe auf und Jimin sah neugierig in den dahinterliegende Raum. Nichts war zu hören.

Mit einer Taschenlampe leuchteten wir den Raum ab und stellten fest, dass es kein Lagerraum war.
Es sah eher so aus, als ob es ein Aufenthaltsraum gewesen war. Es gab eine Couch und andere Sitzmöglichkeiten, in einer Ecke stand auf einem Tisch einen Kaffeemaschine und am Ende vom Raum war eine unscheinbare Türe. Alles wirkte alt und heruntergekommen, als ob die Möbel gleich zusammenbrechen würden käme man ihnen zu nahe.

Enttäuscht sah er mich an. Er schien die Türe nicht gesehen zu haben, denn er war bereit zu gehen. Darüber war ich doch ganz glücklich und ich war nur froh, dass nichts passiert war. Mit einem Zeichen gab ich ihm zu verstehen, dass wir jetzt endlich gehen sollten.
Er stimme mir zu und zusammen machten wir und auf den Weg raus. Ich nahm ihm einige Sachen ab damit er nicht alles alleine tragen musste. Als wir fast draußen waren, hörten wir Geräusche. Es klang als würde etwas zusammen brechen oder eingeschlagen werden. Ich konnte es nicht einordnen und sah alarmiert zu Jimin. Auch er sah mich an und wir blieben wie eingefroren stehen. Ein großer Fehler wie sich heraus stellte.

Wenige Sekunden später wussten wir, was diese Geräusche waren. Alles ging so schnell: aus dem Aufenthaltsraum kamen plötzlich unzählige Runner gestürmt. Uns bliebt keine Zeit und so ergriffen wir die Flucht. So schnell es ging rannten wir Richtung Auto. Zum Glück wartete Tae schon auf uns. Als ich über den Parkplatz rannte, hörte ich wie die Runner immer mehr aufholten. Wir mussten ankommen, das war aber viel leichter gesagt als getan.

Ich rannte so schnell ich konnte und ließ auch die Dosen fallen damit ich schneller war. Zurückschauen konnte ich nicht riskieren und so rannte ich um mein Leben. Der Pickup kam immer näher, die Runner aber auch. Jimin hatte ich aus den Augen verloren, ich konnte nur hoffen das er noch lebte.
Mit letzter Kraft setzte ich zum Sprint an und gab nochmal alles. Ich sah, dass Tae den Wagen schon gestartet hatte damit wir sofort los konnten. Ich erreichte den Pickup und sprang irgendwie auf die Ladefläche. Nur noch ein paar Meter trennten mich und die Runner. Ich klopfte auf das Dach damit er losfuhr und uns in Sichelt brachte. Mit Schreck musste ich feststellen, das Jimin nicht direkt hinter mir war und auch aufgesprungen war. Wo war er nur?

Ich sah zurück und konnte zwischen der Horde aus Runnern jemand auf einem Autodach liegen sehen. Das musste er sein! Mit einem einem Funken Hoffnung stellte ich fest, dass er noch lebte. Die Frage ist bloß, wie langen noch?

The survivors {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt