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Ich entschied mich dafür etwas Abstand zu halten.
Nicht weil ich Abstand haben möchte, sondern weil ich denke das Yoongi es braucht. Ich denke wenn er mehr Zeit zum nachdenken hat, kann ich mir etwas Herzschmerz später ersparen.
Ich war so oder so schon viel zu tief drin, viel zu oft denke ich an ihn, an seine Hände und an das Gefühl, welches er mir mit nur einem Lächeln gibt.

Ist es möglich sich so schnell zu verlieben? Oder bilde ich mir das ganze nur ein, weil ich etwas wie das noch nie erlebt habe?

Vielleicht hilft etwas Abstand doch nicht nur Min Yoongi gut, vielleicht brauch ich es auch.

Und doch tat es weh, als er auf dem Schulhof von mir wegguckte. Ich dachte erst ich sag ihm wenigstens Hallo, winke ihm zu, aber er drehte seinen Kopf innerhalb Sekunden von mir weg. Ich musste schlucken, zog mein Kopf ein und ging an ihm und seinen Freunden vorbei.
In der Pause ging ich nicht in die Cafeteria. Dafür habe ich nicht genug Mut. Ich in der Bibliothek, schaute mir Yoongis Blog an. Ich fühle mich etwas armselig, aber dennoch gehe ich tiefer und tiefer in die Posts rein.
Mein Finger blieb stehen, als ich auf eines seiner Zeichnungen stieß. Zu sehen ist ein Junge, der deutlich auf einem Bett liegt, ein Arm under dem Kopf, der andere an die Brust gezogen. Das Gesicht wurde nicht dazu gezeichnet, dafür aber eine weitere Hand die mit den Fingerspitzen über seinen Körper fuhren.

Mir wird heiß und kalt zugleich. Das Bild erinnert mich an vorgestern, kurz bevor Yoongi sich von mir löste und ich aus seinem Zimmer stürmte.
Es war schön gezeichnet, aber schmerzhaft anzusehen.
Schnell speicherte ich das Bild, reblogte es und gab ihm ein like, nicht weil ich es wirklich auf meinem Blog will, sondern weil ich möchte das er Bescheid weiß.
Jetzt liegt es an ihn. Ich habe ihm mehrere Anzeichen gegeben, ob er es nun annimmt ist seine Sache.
Während ich auf dem Nachhauseweg bin, bemerke ich, dass mein Plan mich von ihm fernzuhalten nicht besonders gut gelungen ist. Ich bin wie ein Kleinkind, das Angst hat alleine zu sein.
Aber ich kann nicht anders, ich kann es einfach nicht.
Seufzend schließe ich die Haustür auf, rufe ein „hallo" und bekam auch schnell eins zurück.
„Taehyung, I need your help" sagt Mama, ihre Stimme kommt von der Küche. Mit fragenden Blick gehe ich ihrer Stimme nach.
Sie steht mit dreckigen Händen vor dem Ofen, es riecht unangenehm verbrannt, doch ich sehe kein Essen.
„I can't figure out how to fix this dumb ass oven, first it won't get worm and in the next second it wants to burn down everything" sagt sie mit verzweifelter Miene. Kritisch betrachte ich das Gerät, jedoch hab ich keine Ahnung vom Backofen und weiß auch nicht wie man sowas repariert.
„I don't know anything about ovens. Can't you call someone who knows how to fix that?" frage ich und setzte mich auf den Tresen. Neben mir stand unser Obstkorb, ich begann also an einpaar Weintrauben zu kauen.
„Nope all they want is money, in the end they won't fix it" muffelt sie zu sich selbst, ihre Hände wieder im Ofen. Stumm beobachte ich sie, wie ihre Versuche misslingen, kaue weiter an der süßen Obst. Sie nimmt das Handbuch vom Ofen wieder zu sich.
„This dosen't make any sense" flüstert sie.
„can't we buy a new one? It's so old anyways" versuche ich sie zu beruhigen. Warum weiter über etwas zu stressen, das nicht mehr zu retten ist.
Sie bleibt stumm, schaut nicht zu mir und nun werde ich etwas besorgt. Bis jetzt war dies nie ein Problem, warum muss es jetzt zu einem werden?
„Is everything alright?" frage ich und komme ihr näher, weil ich ein schlechtes Gefühl habe.
Sie setzt ein Lächeln auf, dreht ihren Kopf in meine Richtung.
„Yep everything's fine hun, i'll just keep trying" dann dreht sie sich wieder zum Ofen, lässt mich mit einem schlechten gewissen in mein Zimmer gehen. Hat sie kein Geld mehr ?
Ich wusste es doch, die Scheidung war ein Fehler. Sie hätte warten können, bis ich selbst arbeiten gehen würde. Dann hätte ich sie unterstützen können, soviel wie sie es brauchte.
Schnell bemerke ich, wie wenig ich ihr in letzter Zeit geholfen habe. Weil ich viel zu beschäftigt war  einem Heterosexuelle Jungen hinterher zu laufen.
Mit einem raschen zucken, hole ich mein Handy raus. Ich suche nach einem Nebenjob, etwas kleines was meine Mutter nicht bemerken würde. Dann schreibe ich mir paar Nummern und Adressen rauf, nehme mir vor morgen nachzufragen.
Wenn es nichts wird, dann war es wenigstens ein Versuch wert. Hauptsache Mama bekommt was sie will.

Taxted // V & Suga ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt