Mit großen Augen sah sie die Mauern von Krediksheim hinauf.
Im Nebel wirkten sie nicht halb so bedrohlich wie am Tage.
Die Nebelschwaden ließen die scharfen Spitzen und harten Ecken weich und verschwommen wirken.
Miva saß da, sah hinauf und seufzte.
Das war der Ort an dem sie geboren wurde und gleichzeitig auch der Ort, von dem sie sich am meisten fernhalten sollte.
Und nun würde sie hier wohnen...
Langsam senkte sie den Blick und verbrannte erst Kupfer und dann Bronze.
Jemand, wahrscheinlich die Inquistoren, verbrannte Kupfer.
Dennoch spürte sie das leichte pulsieren durch das Kupferschild hindurch.
Sie erkannte Atium, Zinn und Weißblech.
Schnell stoppte sie das Bronze und Kupfer und sah auf ihre Füße.
Die Nebel umspielte sie, erhoben Anspruch auf sie.
Sie spürten es, wenn jemand Allomantie nutzte.
In wenigen Stunden würde sie diese Festung betreten müssen, unwissend ob sie jemals wieder hinaus kommen würde.
Sie bezweifelte es.
Wenn er es erkennen würde, würde er ihrem Leben ein Ende setzten.
Es war unausweichlich denn sie war ein Halbblut.
Seufzend zog sie sich den grauen Stoff der Kapuze weiter ins Gesicht und warf dann eine Münze unter sich.
Mit einem letzten Blick auf die Festung ihres Vaters fachte sie ihr Stahl an und drückte sich dann mit viel Kraft von der kleinen Münze ab.
Ihr Körper wurde in die Luft geschleudert und mit einem kleinen Lächeln beobachtete sie, wie die einzelnen Bänder des Nebelgeborenen Umhangs sie umspielten.
Als sie den höchstmöglichen Punkt erreicht hatte, verlor sie die Münze aus ihrer Reichweite und sofort sackte ihr Körper wieder nach unten.
Schnell zog sie mit Eisen an einem der Dächer Krediksheims.
Sanft stieß sie sich gleichzeitig davon ab und landete so etwas sanfter auf dem kalten Dach.
Dennoch spürte sie die harte Landung in ihren Knochen und war sich sicher, dass sie ohne Weißblech gebrochen wären.
Ihr Blick fiel durch eines der Fenster an der Hauptfestung und begegnete dem eines Obligators.
Schnell kauerte sie sich zusammen, auch wenn ihr bewusst war, dass er sie nicht sehen würde.
Sie benutzte Zinn, nur deshalb sah sie ihn.
Seufzend sah sie über die Nacht, genoss für einige Sekunden die Ruhe der Nacht, ehe sie sich wieder das Eisen anfachte und sich feste abstieß.
Ihr Körper schoss nach oben und fiel dann stetig in einem Bogen ab.
Miva warf eine der Münzen und drückte sich sofort von ihr ab, während sie das Eisenbrennen wieder stoppte.
Ihr Flug verlangsamte sich und diesmal landete sie tatsächlich weich auf dem Dach einer Skaa Behausung.
Der Schwung hatte sie fast bis zur Stadtmauer getragen.
Sie würde wieder üben müssen, zur Zeit konnte sie nie vorher sagen wo sie landen würde.
Ein gewissen Ziel zu erreichen gelang ihr Meist nur mit viel Anstrengung und unter großen Schmerzen.
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nameless
FanfictionDas große Reich, wie man es nannte, war groß, mächtig, unzerstörbar. Zumindest dachte man dies, bis schließlich die Zeit kam, in der sie Untergehen sollte. Die anderen Welten wanden sich ab, während die große Welt verschwand, welche sie all die Jahr...