Türchen 3: Zurücklassen (Joshua Kimmich)

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Einen schönen 1. Advent🤗

Ich hoffe, ihr habt einen entspannten Sonntag. Bei mir in meinem Kaff ist heute Weihnachtsmarkt, aber ich geh nicht hin, weil sowieso nichts los ist 😅

Heute gibt es eine Geschichte zu Joshua. Ich muss gestehen, dass ich mit der Story nicht wirklich zufrieden bin, aber naja...

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Meine Schritte hallten an den grauen Betonwänden wieder. Unerträglich laut wiederholten sie sich in einem schnellen, gleichmäßigen Takt. Das wenige Licht von den schwachen Lampen über den Einfahrtstoren spiegelte sich auf dem noch regennassen Boden wieder. Es war bereits kurz vor Mitternacht und es war eiskalt. Von weiter weg hörte ich das kontinuierliche Wummern des Basses, das von dem nahegelegenen Klub hierher reichte.
Ich hasste diesen Weg, aber es war der kürzeste zu meiner Wohnung. Ich hasste es generell, alleine im Dunkeln zu sein. Aber hier fühlte ich mich beobachtet, hier war ich nicht allein.
Wie automatisch erhöhte ich mein Tempo. Nur noch ein paar Meter, dann kannst du schon den Klub sehen, dachte ich im Stillen. Ich musste dann zwar noch einige hundert Meter weiter zu meiner Wohnung, aber ab da würde ich mich sicherer fühlen.

Ich war bei einer Freundin gewesen und auf die bescheuerte Idee gekommen, zu Fuß zu gehen. Am Tag machte es mir auch nichts aus, aber hier und in diesem Moment packte mich die Panik. Es war, als würde jemand hinter mir laufen. Ich konnte den fremden Atem fast schon im Nacken spüren.

Plötzlich hörte ich ein Klirren auf dem Boden, so als hätte jemand eine Getränkedose auf den Boden fallen lassen. Ich blieb wie erstarrt stehen. Da war ein Lachen. Nein, es waren mindestens zwei. Zwei Männer, die ganz in der Nähe sein mussten.
Ich drehte mich um, doch die Straße hinter mir war völlig verlassen.
Also umklammerte ich meine Handtasche noch fester als vorher und setzte meinen Weg fort. Da war wieder das Lachen und diesmal vernahm ich auch deutliche Schritte. Als ich merkte, dass die Geräusche von vorne kamen, wo die Straße sich gabelte und in einer Sackgasse endete, war es schon zu spät. Für einen kurzen Moment hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, umzukehren und wegzurennen. Doch als drei hochgewachsene Typen um die Hausecke kamen, blieb ich wie in einer Art Schockstarre stehen.

Auch die drei blieben stehen, kamen aber nur Sekundenbruchteile später weiter auf mich zu. Mein Atem beschleunigte sich, mein Herz pochte laut in meinen Ohren, aber ich war noch nicht in der Lage, mich zu bewegen.
"Na, wen haben wir denn da?", grinste der Größte dreckig.
„Hallo, Süße", lachte auch der Zweite. Der Dritte war noch weiter hinten und sagte erst einmal noch nichts. Sie kamen immer näher auf mich zu und blieben schließlich direkt vor mir stehen. Die Angst schnürte mir den Hals zu, als sie sich um mich herum stellten und mich mit diesem wahnsinnigen Grinsen musterten.
„Was machen wir jetzt mit dir?", fragte der eine und nahm eine meiner Haarsträhnen zwischen seine Finger. Ich schluckte schwer und überlegte fieberhaft, wie ich hier raus kam.
„Nimm du sie zuerst, Bro", lachte einer hinter mir laut. Der Typ vor mir begann zu grinsen. Und da machten sich meine Füße plötzlich selbstständig. In meinem Kopf schrien alle Alarmglocken auf einmal und ich rannte so schnell es ging. Meine Absatzschuhe machten es nicht leichter, aber ich rannte trotzdem weiter und fischte dabei mein Handy aus der Hosentasche. Die Typen hinter mir lachten laut auf. Ich schaute kurz zurück. Sie kamen mir hinterher.
Ich geriet ins Straucheln und knickte um. Mein Handy fiel auf den Boden und ich konnte mich gerade noch mit den Händen auffangen. Aber als ich aufstehen und weiterrennen wollte, standen die drei schon wieder um mich herum.
„Na, wo willst du denn hin, Kleine?" Ich rappelte mich auf. Meine Lunge brannte und mein Atem ging stoßweise. Einer der drei stieß mich auf den Boden zurück.
„Schön liegen bleiben", lachte er und es hallte in meinem Kopf wider. Ich schrie wie am Spieß, trat und schlug um mich. Dabei liefen mir die Tränen unaufhörlich übers Gesicht. Ich rappelte mich noch einmal auf. Durch einen Tritt gegen die Wade geriet ich jedoch wieder ins Straucheln. Dann spürte ich den ersten Tritt in den Bauch und schrie vor Schmerz auf. Doch der nächste Tritt kam schon gleich danach. Schließlich verlor ich das Bewusstsein und alles wurde schwarz. Verprügelt auf offener Straße...

Advent Advent (One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt