"DIIIIRRRK!" Oz sprang ihm an den Hals. Dieser wäre bei dem Schwung beinahe umgefallen. Keuchend hielt er sich mit den Armen herumfuchtelnd aufrecht.
"Uff...Hallo Oz". Oz wandte sich mir zu.
"Oh,und der Dings ist auch da!"
"Ja,genau...Der Dings...", murrte ich leise.
Aber ehrlich. Was hatte ich bitte schön erwartet? Das Oz PLÖTZLICH meinen Namen weiss?
"Was ist los Dirk?". Oz' Mutter stand in der Tür.
"Der König ist los", antwortete Dirk knapp. "Jetzt hat er völlig den Verstand verloren. Er hat versucht IHN umzubringen." Er stieß mich leicht an.
"Wieso?",fragte die Mutter entsetzt.
"Ich habe es dir doch schon einmal erzählt", sagte Dirk verbittert. "Der König kam völlig verwirrt von Alpoko zurück. Und er murmelte immer die gleichen Worte. "Ich muss ihn töten...Ich muss ihn töten" Es dauerte eine ganze Weile, bis der König endlich ausspuckte was in Alpoko genau passiert war. Er sagte, dass er dem "Teufel" begegnet sei und er das Leben des Prinzen gegen das Leben der Königin von Alpoko tauschen könnte."
Dirk schüttelte den Kopf. "Stuss wenn ihr mich fragt. Dem Teufel...Pah! Aber der König hatte geplant, blind vor Liebeskummer, Aprico hier zu töten."
"Waaaaass?! Du bist der Prinz?!" Oz starrte mich ungläubig an. Dann verbeugte er sich und sagte grinsend: "Oh,willkommen Prinz Aprico in unserem bescheidenem Reich Okopla."
Ich errötete etwas und lachte unsicher.
"Ach du meine Güte", sagte die Mutter blass und hielt sich die Hände vor den Mund. "Und wie konntest du ihn vor dem Tod bewahren?"
Dirk fing an zu lachen. " Der übliche Grund".
"Aber...Er wird doch bestimmt trotzdem versuchen, Aprico zu töten", sagte die Mutter besorgt.
"Vielleicht", antwortete Dirk gelassen.
"Dann...Dann darf Aprico auf keinen Fall hierbleiben", sagte die Mutter aufgeregt und eilte ins Haus.
"Warte doch Marie", sagte Dirk rasch und folgte ihr. "Der König wird Aprico sofort verfolgen,wenn er hört, dass er diesen Ort verlassen hat. Aprico hat keine Chance gegen ihn."
Langsam regte es mich auf, dass alle über mich redeten, als wäre ich nicht da. Oder... als wäre ich ein Tier oder sowas. Ich habe doch auch meine eigene Meinung. Verärgert folgte ich ihnen ins Haus. Oz kam bald hinterher und schloss hinter uns die Tür.
"Und wenn du ihn begleitest?"
Dirk lachte verbittert. "Wohin sollen wir bitteschön gehen? Und außerdem bekomme ich solange kein Geld vom König."
"Dich interessiert nur Geld", zischte Marie.
"Hey,ich hab ihn immerhin gerettet. ZWEI MAL!",fauchte Dirk.
"Du hattest bestimmt deine Gründe." ,entgegnete ihm Marie gereizt.
"Ähm... um ehrlich zu sein..."
Marie funkelte ihn wütend an.
"Naja er sah sehr reich aus und... er ist immerhin ein Prinz..."
Vor Wut begann Marie anzuschwellen.
"Ähm, aber danke, dass du mich erinnerst." Dirk streckte mir lässig seine Hand hin. "Einmal Lebenretten inclusive Flucht macht 2.000 Bol."
Als ich nicht reagierte, setzte er sich rasch an den Tisch, packte die Teetasse , die auf dem Tisch stand und wollte einen Schluck aus ihr nehmen. "Oh, sie ist leer", sagte Dirk leicht überrascht.
Maries Geduldsfaden riss. Sie platzte fast vor Wut. "Du...", doch Dirk unterbrach sie."Hey, lasst uns doch lieber eine Runde Tee trinken. Komm Aprico."
Bevor sie irgendetwas darauf antworten konnte, hielt Dirk ihr die Kanne hin."Marie,mach uns doch Tee. Sei so lieb."
"Du hast mir nichts zu sagen, Bengel".
"Gegen einen Tee,hätte ich auch nichts einzuwenden".
Wir alle wirbelten herum. Ein großer Mann, der in einer nassen Rüstung steckte, stand in der Tür.
"PAPA!", rief Oz erleichtert und sprang auf seinen Vater zu.
"Hallo, mein Großer", begrüßte er ihn lachend und hob Oz hoch. Als er ihn wieder absetzte, wandte sich der Mann an mich. "Du bist also der Prinz", sagte er ernst. "Der König rast vor Wut. Er hat es nicht geschafft dich zu töten."
"Offenbar" ,antwortete ich knapp.
Dirk kicherte verdruckst. "Tjaa...Woran das nur liegt?"
Der Vater schaute Dirk streng an. "Du müsstest wissen Dirk ,wenn der König es nicht persönlich schafft jemanden zu töten", der Vater zog langsam sein Schwert. "Wird er seinen Soldaten befehlen, ihn auszumerzen."
"ERIC!", schrie Marie entsetzt, doch ihr Mann achtete nicht auf sie. Mein Blick huschte schnell zu der Tür, doch der Mann versperrte mir den Weg. Entsetzt wich ich zur Wand zurück. Langsam kam er auf mich zu.
"Papa,was machst du da?", fragte Oz vorsichtig und stellte sich vor mich.
"Geh zur Seite Oz", sagte sein Vater kalt.
Dirk sprang auf. Schützend stellte er sich vor Oz und mich. "Ich lass nicht zu,dass du sein Kopfgeld bekommst. Das bekomme ich bereits! Er hat mir kein Geld gebracht, also werde ich dich zu erst töten und dann ihn!"
Eric grinste. "Das glaubst auch wirklich nur du."
Auch Dirk zog langsam sein Schwert.
"Na schön, wenn du nicht zur Seite gehen willst..." Eric hob sein Schwert. Er war so fest entschlossen mich zu töten, dass er sogar seinen Sohn in Gefahr brachte. Diese Entschlossenheit lies mich erschaudern. Und dann war da noch Dirk. Er beschützte mich nicht aus Freundschaft. Er beschütze mich nur, weil ER mein Kopfgeld kassieren wollte. Das war auch keine schöne Zukunft. Aber...Oz beschütze mich einfach so... Entweder kapierte Oz wirklich nicht, was sein Vater vor hatte oder er war einfach verdammt mutig. Scham kam in mir hoch. Warum war ich nicht so mutig? Warum war ICH immer derjenige der gerettet werden musste? Ich fühlte mich einfach wie ein Versager. Einer, um den man sich ständig kümmern musste. Ich war immer abgehauen anstatt zu kämpfen. Doch damit sollte endlich Schluss sein.
"Dirk, gib mir dein Schwert", sagte ich mit fester Stimme." Ich möchte mit ihm kämpfen."
Dirk lies Eric nicht aus den Augen. "Du kannst mit meinem Schwert nicht umgehen",sagte er ruhig. "Du bist zu schwach."
Wut kochte in mir hoch. Zu-schwach... Diese zwei Wörter brachten das Fass zum überlaufen. "Ich bin zwar ein verwöhnter Prinz...", ich sprang nach vorne, rempelte den verdutzen Dirk, der sein Griff um das Schwert etwas lockerte an und riss ihm geschickt sein Schwert aus der Hand. "Aber ich kann dennoch kämpfen!"
Eric lachte kalt. "Gut... Dann mach dich bereit..."
Ich schaute in fest an. Ich war bereit...
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Die Rückkehr des Prinzen #Lichteraward2017
Fanfiction"VERRAAAAT!"tönte es durch die Straßen des einst so mächtigen Königreichs Alpoko. Der 15-Jährige Aprico ist der einzige Überlebende des einst so stolzen Volkes. Er schwor seine Eltern und die anderen Toten zu rächen und den Verräter zu finden. Da se...