Erleichterung

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Klirr!! ... Zu unser aller Überraschung hatte Eric sein Schwert mit einer eleganten Bewegung seiner Hand in die Zimmerecke geschleudert.

"Mach dich bereit dort stehen zu bleiben wie ein Idiot,denn ich setzte mich hin." Lässig setzte sich Eric an den Tisch.  Sein Schwert drehte sich noch ein paar mal um sich selbst und blieb dann still liegen.

  "Komm Schatz, mach uns doch einen Tee. Ich glaube unsere beiden Besucher brauchen ihn um sich zu beruhigen." Er grinste Dirk und mir aufmunternd zu.

Ich stand, mit erhobenem Schwert, da wie ein Trottel, der gerade eine wichtige Schlacht verpasst hatte. Ich errötete sichtlich und drehte mich zu Dirk, um ihm sein Schwert zurückzugeben. Da sah ich, dass Dirk genauso dumm schaute wie ich. Schlimmer noch. Sein Mund stand offen und seine Zunge hing heraus, wie bei einer sterbenden Kuh.

"Dirk?", fragte ich vorsichtig und stupste ihn an. Keine Reaktion.

"Dirk, was ist mit dir?". Oz schaute ihn besorgt an und zupfte an Dirks Hose herum. Diesem entfuhr ein seltsamer Gurgellaut. Erst als Oz und ich anfingen zu lachen wachte er aus seiner Starre aus.

"Ich...Ich bekomme das Kopfgeld?! HA! Ich bekomme das Kopfgeld für mich ganz alleine." Er lachte wahnsinnig und riss mir sein Schwert aus der Hand. Er steckte es an den gewohnten Platz. 

"Glückwunsch", knurrte ich, aber so leise, dass es keiner hören konnte. 

"Na zu, Dirk. Bring es zu Ende. Aber bitte, säubere den Teppich hinterher vom Blut,ja?" Dirk schaute etwas blass hinüber zu Eric. Ich zuckte zusammen.

"Was?!"

"Ich dachte du wolltest sein Kopfgeld? Dafür musst du Aprico töten."

"Ähmm...", machte Dirk verlegen und kratzte sich am Kopf. "Vielleicht später. Ich hab noch genug Geld." Er zog einen großen Lederbeutel hervor und lies die vielen Münzen darin klimpern. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Die Situation schien sich zu entspannen.

"Ehrlich Eric, du hast mich echt erschreckt. Für eine Sekunde habe ich wirklich gedacht, du wolltest mein Kopfgeld klauen." Eric fing an zu lachen. 

"Du enttäuscht mich Dirk. Du müsstest wissen, dass ich nicht die Drecksarbeit des Königs mache. Ich werde immer unser Reich beschützen, aber ich werde nie einen unschuldigen Jungen umbringen. Nicht einmal für Geld." Dirk grinste. "Dafür bin ich ja da." sagte er. 

 Die schwere Kanne krachte auf den Tisch. Ich zuckte wieder leicht zusammen. Angewidert ging Marie zurück zur Küchentheke und machte sich schnaubend daran, Karotten zu zerstückeln.

"Was ist mit ihr?", fragte ich vorsichtig und setzte mich an den Tisch.

"Sie mag keine Kopfgeldjäger.", antwortete Eric leise. Er schenkte mir Tee ein. Dirk starrte trotzig auf Marie. Als sie sich aber nicht umdrehte, setzte er sich auch zu uns. Oz kletterte auch auf einen der Stühle.

"Also Aprico, du erstaunst mich. Deine Eltern, Freunde und dein Zuhause wurden vernichtet und du kannst so ruhig bleiben. Wirklich erstaunlich."

 Es war, als hätte mir Eric mit dieser Frage einen Boxhieb in den Magen verpasst. Durch die ganze Aufregung hatte ich meine Trauer ganz verdrängt. Jetzt ertränkte sie mich fast. Alle meine Gefühle fielen zusammen wie ein Kartenhaus im Wind. Und jetzt fühlte ich mich sogar schuldig. Wie konnte ich sie nur vergessen? Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Dirk.

"Willst du uns erzählen was vorgefallen ist?" Ich seufzte. Lange starrte ich in die Kaminflammen. Dann gab ich mir einen Ruck, nahm meine Teetasse, leerte sie in einem Zug und begann, etwas abgehackt, meine Erlebnisse zu erzählen.

 Dann gab ich mir einen Ruck, nahm meine Teetasse, leerte sie in einem Zug und begann, etwas abgehackt, meine Erlebnisse zu erzählen

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Die Rückkehr des Prinzen #Lichteraward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt