Kapitel 16

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Nachdem ich mich letztendlich doch noch entscheiden konnte, stand jetzt vor jedem von uns eine große, dampfende Portion von den köstlichen Speisen. Wie auf Kommando stürzten wir uns auf unser Essen und bis auf das Klirren des Bestecks auf den Tellern war für ein paar Minuten nichts mehr zu hören.

„Und? Wie sieht's mit euren Autos aus?", unterbrach Mason die Stille und sah die beiden Brüder Mike und Jason mit einem Grinsen an. „Ouh ... ähm ... naja, also bei meinem ist eigentlich gar nicht mal so viel zu reparieren ... aber der Audi von Mikey sieht nicht so gut aus.", antwortete Jason und sah zu Mike, dem auf einmal ein riesiges Grinsen im Gesicht klebte, zur Verwunderung von uns allen. „Jaa, aber ich werd' meins nicht reparieren lassen.", fügte dieser hinzu und bekam nur fragende Blicke zugeworfen.

Was hat dem denn den Schädel eingeschlagen? Er liebte seinen Audi. Jeder der sich auch nur seinem Auto genähert hatte, den er nicht kannte, wurde von ihm regelrecht attackiert. Und jetzt ist es ihm scheiß egal, dass es Schrott ist?

Als er bemerkte, dass wir ihn einfach nur fassungslos anstarrten, wurde sein Grinsen noch breiter. „Naja, ... ich hatte so die Idee, dass ich es verkaufe und mir dann ein Motorrad kaufe. Schließlich haben Em, Chad und Nick auch welche und Autos haben wir eigentlich eh genug." „Achsoo, sag's doch gleich. Ich hab mich schon gefragt, wo du dir dein Hirn gestoßen hast.", lachte Nick und wir stimmten mit ein. „Und du?", fragte ich dann an Jason gewandt. „Ich fand seine Idee eigentlich ganz gut. Hab mich schon nach ein paar Maschinen umgeschaut.", erwiderte er und schob sich lächelnd die letzte Gabel seiner Pasta in den Mund. Ich war wirklich überrascht von den beiden. Ich wusste zwar, dass sie einen Führerschein hatten, aber ich hatte immer gedacht sie würden Autos bevorzugen. „Wundert mich zwar, aber ich find's cool.", sprach Chad meine Gedanken aus und schlug Mike brüderlich auf die Schulter.

„Wie wäre es noch mit einem Nachtisch?", unterbrach uns die Bedienung von vorhin und sah zögerlich in die Runde. Sofort lag die Aufmerksamkeit auf ihr, nur die von Mike bekam sie nicht. Der drehte gerade mal wieder voll am Rad. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her und seine funkelnden Augen waren auf mich gerichtet. Mit einem flehenden Blick und einem großen Grinsen sah er mich an und wippte vor und zurück. „Oh, bitte, bitte, bitte, Em! Ich will Eis!", quengelte er und ich verdrehte nur lachend die Augen. „Mann Mike, wieso fragst du mich denn. Sag doch einfach selber, dass du was willst. Und iss erst mal deine Nudeln auf." Er sah verwundert auf seinen Teller, als ob er gar nicht wusste, dass dieser noch nicht leer war, schnappte sich seine Gabel und schlang blitzschnell den Rest runter. Erwartungsvoll sah er daraufhin die Bedienung an, die versuchte, sich ein kleines Lächeln zu verkneifen. „Ich hätte gerne noch einen Nachtisch, wie siehts bei euch aus?", sagte er dann gespielt ganz lässig und lehnte sich cool in seinem Stuhl zurück. Wir lachten und stimmten ihm dann einstimmig zu. „Ok, ich bringe Ihnen die Karten.", sagte das Mädchen freundlich und verschwand wieder. „Mann, die is echt heiß.", murmelte Jason neben mir und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.


„... und dann hat er ihr ohne Scheiß einfach auf den Arsch gehauen!", erzählte uns gerade Jason die Geschichte, wie Jake eine Lehrerin im Unterricht geärgert hat, worauf wir in schallendes Gelächter ausbrachen. „Und was hat sie dann gemacht?", fragte Nick, als er sich wieder etwas beruhigt hatte und wir sahen erwartungsvoll zu Jason. Er lachte und antwortete dann grinsend: „Sie ist rot geworden und hat weiter ihren Unterricht gemacht, als ob nichts gewesen wäre." Ich konnte mich einfach nicht mehr zurück halten und musste mir letztendlich die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen.

Es war schon echt spät und der Nachtisch war schon längst verputzt worden. Eigentlich wollte ich schon seit einer halben Stunde nach Hause, aber die Jungs hatten mich überredet noch zu bleiben. Wahrscheinlich, weil die Schicht der hübschen Bedienung noch nicht vorbei war. Kaum hatte ich das gedacht, sah ich wie die Brünette sich eine Jacke überwarf und, mit einem Winken Richtung Küche, aus der Tür verschwand. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis sich die anderen dazu entschlossen endlich nach Hause zu fahren und wir aufbrechen konnten.

„Mann, das Essen ist einfach so geil hier, ich will hier gar nicht weg!", hörte ich Mike jammern während er ins Auto stieg.

Die Fahrt verlief wieder ziemlich ruhig und ich spürte plötzlich die Müdigkeit, die ich bisher verdrängen konnte. Ein herzhaftes Gähnen entwich mir und ich kuschelte mich tiefer in den Sitz hinein. Tief in Gedanken an den heutigen Abend versunken, sah ich lächelnd aus dem Fenster und ließ meinen Blick über die beleuchteten Gebäude am Straßenrand schweifen. Ein lautes, verzweifeltes Seufzen neben mir riss mich aus meinen Gedanken und ich sah zu Chad, der mir einen leicht genervten Blick zuwarf. Ich sah ihn nur fragend an, woraufhin er nur „Morgen ist wieder Schule" murmelte und dann genervt die Augen schloss. Auch meine Laune sank, als ich diese Erkenntnis realisierte und auch mir entwich ein Seufzen, was Chad ein kleines Lächeln entlockte.

Zu Hause angekommen stieg ich aus und zog noch in der Einfahrt meine Schuhe aus. Müde tapste ich den Weg zu Haustür entlang und wartete bis jemand die Tür aufschloss. Dann setzte ich langsam meinen Weg fort. Durch den Flur und die Treppe nach oben zu meinem Zimmer. Kurz bevor ich in meinem Zimmer verschwand liefen die Jungs an mir vorbei zu ihren Zimmern und murmelten mir ein „Gute Nacht" zu. Chad gab mir noch einen Kuss auf meine Haare, Mike klammerte sich kurz lächelnd an meinen Arm und Nick lächelte mich an und strich mir beim Vorbeigehen sanft über meinen Arm. Dann waren alle in ihren Zimmern verschwunden und ich schmiss mich erschöpft auf mein Bett.


„Wow, du siehst echt schrecklich aus..." „Oh danke, wie nett!" Das ist ja mal eine tolle Begrüßung am Morgen. Gerade erst aufgestanden und in die Küche geschleppt und schon wird man von Komplimenten überhäuft. „Hör nicht auf Jason, du bist wunderschön.", mischte sich Mike ein, der gerade die Treppe runter gelaufen kam und mich von hinten umarmte. Ich musste lächeln und drehte meinen Kopf leicht zu ihm. „Danke Mikey, aber hör auf mich anzulügen.", erwiderte ich und löste mich von ihm. „Ich hab heute schon in den Spiegel geschaut, ich weiß, dass ich schrecklich aussehe.", fügte ich noch an und schnappte mir ein Marmeladenbrot von Jasons Teller. „Ey!" „Was?! Ich hab Hunger!" „Dann mach dir doch selber was!" „Äh... nö." Genüsslich biss ich von dem Brot ab während Jason sich ein neues schmierte. „Mmh, was is'n des für 'ne Marmelade?", nuschelte ich mit halb vollem Mund. „Aprikose oder so glaub ich.", erwiderte er und legte sein Messer wieder hin. „Die is voll gut!", sagt ich, nachdem ich den Bissen runtergeschluckt hatte und schnappte mir jetzt auch noch das andere Brot auf seinem Teller. „Ma-... Emily!! Ich glaub's nicht!", schrie er mir nach, als ich schnell das Weite suchte und die Treppen nach oben stürmte. „Danke Jason!", schrie ich zurück und musste einem verschlafenen Mason ausweichen, der mich fragend musterte. „Guten Morgen!", lachte ich und verschwand in meinem Zimmer. Nachdem ich die Brote gegessen hatte sprang ich noch schnell unter die Dusche, machte mich fertig und zog mich an. Heute war es ziemlich warm, also entschied ich mich für eine helle, kurze Jeans-Hot-Pants, ein rosanes, bauchfreies Shirt und weiße Sneakers. 

Ich schnappte mir noch schnell meine Tasche und schmiss meinen Geldbeutel und mein Handy rein

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Ich schnappte mir noch schnell meine Tasche und schmiss meinen Geldbeutel und mein Handy rein. Meine Sonnenbrille setzte ich gleich auf und dann sprintete ich die Treppe nach unten, wo ich auf die anderen traf, die ebenfalls auf dem Weg zu ihren Autos waren.

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