Kapitel 17

9 1 0
                                    


„So, und seid bitte pünktlich morgen um halb 8 hier an der Schule. Wir haben eine zweistündige Fahrt vor uns und ein strenges Programm in San Diego, das wir einhalten müssen. Alles klar? Dann könnt ihr jetzt in die Pause." Wie eine Horde wild gewordener Nashörner stürmte die Klasse aus dem Klassenzimmer nach draußen. Nur ich lief mit Chad etwas langsamer hinterher.


„Ich hoffe wir haben in den zwei Tagen auch mal Freizeit. Ich hab echt keinen Bock auf elendig lange Besuche in irgendwelchen scheiß Museums." „Museen!" „Gesundheit, Em... aber mal im Ernst! Die wissen doch, dass da keiner Bock drauf hat!", meckerte Mike ununterbrochen herum und ging uns mittlerweile allen richtig auf die Nerven. „Jetzt halt noch endlich mal die Klappe, Michael! Warts doch einfach mal ab, iss den Muffin und beruhig dich, verdammt!", knurrte Nick genervt und sah ihn böse an. Jap, er ging uns wirklich auf die Nerven. Doch jetzt murmelte er nur unverständlich irgendwas vor sich hin und mampfte beleidigt seinen Schokomuffin. „Wie lang habt ihr heute noch?", fragte ich in die Runde um das Thema zu wechseln und nahm einen Schluck von meinem Wasser. „Gott sei Dank nur noch zwei Stunden. Du auch oder?", kam die Gegenfrage von Chad und ich nickte zustimmend. „Maann, ihr habt's gut! Wir haben alle noch vier!", beschwerte sich Mason lauthals und stocherte lustlos in seinem Essen herum. „Oh, ihr Armen! Das ist ja echt voll blöd!", seufzte ich voller gespieltem Mitleid und grinste ihn an. Er streckte mir seine Zunge raus und zeigte mir den Mittelfinger wie ein kleines Kind, worauf ich lachen musste. „Treffen wir uns dann am Auto?", wandte ich mich dann an Chad, der zustimmend nickte. „Okay, bis dann.", verabschiedete ich mich, stand auf und verschwand nach draußen um noch kurz frische Luft zu schnappen, bevor der Unterricht wieder weiter ging.


„Da bist du ja endlich! Ich warte hier schon seit 'ner halben Ewigkeit." „Ja sorry, Em. Bin eingeschlafen und der Wilson hat jetzt voll Stress gemacht.", erklärte mir Chad genervt und verdrehte die Augen. Wir steigen in mein Auto ein, da er am Morgen bei Nick mitgefahren war und fuhren nach Hause. Unterwegs hielten wir noch bei „Denny's" an und holten uns noch was zu Essen.

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, meine Tasche für den Ausflug nach San Diego zu packen, Musik zu hören und zu lesen. Am Abend legte ich mich entspannt ins Bett und schlief, bis der Wecker klingelte, durch. Ausgeruht und gut gelaunt stand ich am nächsten Morgen auf. Bevor ich nach unten ging, um zu frühstücken, duschte ich mich noch schnell und zog mich an. Heute mal ein weißes, lockeres Top mit einer hellen kurzen Hot Pants.

Als ich runterkam saßen schon alle am Esstisch und schlangen ihr Frühstück runter

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Als ich runterkam saßen schon alle am Esstisch und schlangen ihr Frühstück runter. Ich nahm mir eine Schüssel und füllte sie mit Cornflakes und Joghurt. Ich aß mein Müsli immer mit Joghurt, da ich Milch nicht unbedingt mochte. Nach dem Frühstück fuhren wir dieses Mal nur mit zwei Autos zur Schule, wo schon der Bus bereit stand und wir uns die Plätze ganz hinten sicherten. Kaum saß ich auf meinem Platz in der letzten Reihe, rechts, am Fenster, steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und beobachtete lächelnd die Jungs neben und vor mir, die sich gegenseitig ärgerten. Doch die Ruhe währte nicht lange, denn es dauerte nur ein paar Minuten, da kam auch schon Betty und ihr Gefolge. Na toll, die kommen auch noch mit. Und natürlich wären Betty und ihr Gefolge nicht Betty und ihr Gefolge, wenn sie sich nicht sofort an die Jungs ranschmeißen würden. Auf deren Schoß setzen, die Titten fast ins Gesicht drücken und anzügliche Bemerkungen machen, das ist die Devise.... anscheinend. Maann ist das eklig! Angewidert verzog ich das Gesicht und drehte mich weg. Das würde eine lange Fahrt werden.

„In ungefähr zehn Minuten sind wir da, also packt schon mal eure Sachen wieder zusammen und macht euch bereit fürs Aussteigen. Wir holen die Schlüssel für eure Zimmer an der Rezeption, geben sie euch und dann habt ihr zehn Minuten um eure Taschen und Koffer wegzubringen und euch vielleicht nochmal frisch zu machen. Danach treffen wir uns wieder am Eingang. Und bitte beeilt euch, wir haben ein sehr straffes Programm! Es wird keine Trödelei geduldet!", kam die Durchsage von unserem wirklich alten Lehrer Mr. Meyer. „Bei ihm selber ist aber nichts straff..." Wir brachen in schallendes Gelächter aus und ich gab dem grinsenden Mike dafür einen Klaps auf den Hinterkopf.

Ich war wirklich erleichtert, dass die Fahrt endlich vorbei war. Zwar hatten sich die Tussis schon vor ungefähr einer dreiviertel Stunde aus dem Staub gemacht, aber die Jungs wären keine Jungs, wenn sie nicht plötzlich der Meinung gewesen wären, mich aus Langeweile ärgern zu müssen. Deshalb war ich jetzt mittlerweile ein klein wenig genervt, obwohl ich es sogar ziemlich amüsant fand. Aber sie wollten einfach nicht mehr aufhören. Selbst als wir schon längst aus dem Bus ausgestiegen waren und jetzt an der Rezeption auf unsere jeweiligen Zimmerschlüssel warteten, konnten sie es einfach nicht lassen, mir auf den Keks zu gehen. „Leute! Es reicht jetzt!", zischte ich, als es mir dann doch zu bunt wurde, ernst konnte ich aber nicht lange bleiben. Jason war gerade dabei mir mit Papierkügelchen in den Ausschnitt zu werfen und wurde von den anderen angefeuert. Auch wenn es mich immer wieder zum Lachen brachte, nervte es mich mit der Zeit, da er, egal wie weit ich von ihm weglief oder mich wegdrehte, einfach nicht aufgab.

„Emily Larson?" Ich drehte mich um, um zu sehen, wer mich gerufen hatte. Eine Lehrerin, die ich nicht kannte und die anscheinend als Aufsichtsperson mit gefahren war, stand mit einer Liste da und sah sich suchend im Raum um. „Ja?", fragte ich und wartete bis sie mich in der Menge zwischen den Schülern fand. „Die Karte fürs Zimmer.", sagte sie nur freundlich und hielt eine silberne Karte hoch, auf der in kleinen weißen Ziffern meine Zimmernummer stand. Ohne ein Wort zu erwidern ging ich auf sie zu und nahm sie ihr ab. Dann drehte ich mich um und lief den anderen Schülern hinterher, die ebenfalls schon zu ihren Zimmern gingen. 71, 72, da, 73. Schnell schloss ich die Tür auf und gab ihr mit meinem Fuß einen Stoß, damit sie aufschwang. Ich nahm meine Tasche und ging einen Schritt ins Zimmer, um mir alles genau ansehen zu können. Ich war überrascht, dass es so schön eingerichtet war. Modern, mit einem großen Fenster und zwei Betten nebeneinander. Ich war zwar besseres gewohnt, aber für eine Nacht würde es reichen. „Naja, für eine Nacht reicht's.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir und ich musste lächeln. Langsam drehte ich mich um. Direkt hinter mir stand ein schwarzhaariges Mädchen, das mich anlächelte. Als sie jedoch erkannte, wer ich war, verschwand ihr Lächeln, was mich ehrlich gesagt ein bisschen nervte. „Ja, hab ich mir auch gerade gedacht.", sagte ich nur und lächelte sie an. Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas an diesem Mädchen fand ich sympathisch. Sie war nicht nuttig angezogen und auch nicht total überschminkt. Von ihrem Style her erinnerte sie mich an die „Normalen" an unserer Schule und nett wirkte sie auf jeden Fall auch. Trotz meines freundlichen Lächelns wich der zögerliche Ausdruck nicht von ihrem Gesicht. Ich drehte mich einfach wieder um, lief weiter ins Zimmer rein und schmiss meine Tasche auf eines der beiden Betten. 

Another Bad Girl StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt