Kapitel 20

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Masons Sicht:

„Maann, habt ihr schon die Pommes probiert? Die sind der Hammer!! So richtig schön knusprig...", schwärmte Mikey und stopfte sich gleich drei Pommes auf einmal in den Mund. Sofort schossen fünf Hände zu seinem Teller und nahmen ihm die restlichen Pommes weg. „Was...." „Hmm, du hast recht, die sind echt gut!", mampfte Nick mit einem riesen Grinsen und lachte, als Mike ihm die Zunge rausstreckte. „Ach ihr seid doch alle scheiße!", jammerte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Hol dir doch neue, Michael.", mischte sich Betty ein und drehte Nicks Kopf wieder zu ihr, um seine Aufmerksamkeit zurückzuerlangen. Sie hatte sich vorhin einfach auf einen der beiden leeren Plätze neben Nick an unserem Tisch gesetzt, die eigentlich für Emily und Letty gedacht waren. Jetzt saß sie schon fast auf seinem Schoß und versuchte mit ihm zu flirten. Man konnte Nick allerdings deutlich ansehen, dass er gerade überhaupt keine Lust auf sie hatte.

Emily und Letty waren noch in ihrem Zimmer und duschten. Wir, oder besser gesagt Emily, hatten Letty auf der Rückfahrt zum Hotel davon überzeugt, dass sie sich mit an unseren Tisch setzen sollte. Anscheinend hatte sie noch nicht viele Freunde und wusste nicht so recht wo sie hin sollte. Doch keinem von uns machte es etwas aus, sie bei uns zu haben. Im Gegenteil. Sie war wirklich nett und außerdem auch echt hübsch.

Ein Knall riss mich und die anderen aus unseren Gedanken und ich erkannte Em, die sich mit den Händen auf unseren Tisch abstützte und angriffslustig zu Betty sah. Das laute Geräusch stammte anscheinend von ihrem Tablett, das sie auf den Tisch geknallt hatte. Ein leises, erleichtertes Seufzen kam von Nick als er Em sah und langsam drehte sich auch Betty zu ihr um, um ihr überheblich in die Augen zu sehen. Einige Sekunden lang starrten sie sich nur an. Hinter Em stand Letty mit einem Tablett in den Händen und beobachtete mit einem verwirrten und leicht ängstlichen Gesichtsausdruck das Geschehen. Auf Mikes Gesicht lag ein fettes Grinsen. Aus irgendeinem Grund, den ich leider auch irgendwie nachvollziehen kann, liebte er es, wenn sich Em mit Betty anlegte. Jason, Chad und Jake warteten nur ab, was geschehen würde und Nick versuchte Bettys Beine von seinem Schoß zu schubsen.

Es war eben auch meistens ziemlich interessant und spannend. Und wenn es dann manchmal in einer kleinen Schlägerei endet, kann ich nicht leugnen, dass das wirklich heiß ist.

Dann ergriff Em als Erste das Wort: „Sieh einer an. Bethanie Thompson, du sitzt auf meinem Platz." Sie hatte ein provokantes Lächeln aufgesetzt, doch ihre Stimme war eisig. So wie eigentlich immer, wenn sie mit Betty ‚redete'. „Sieh einer an. Emily Larson kann sich keinen Föhn leisten.", versuchte Betty kläglich Emily nachzuäffen und deutete auf ihre Haare, die noch feucht waren vom Duschen.

„Weißt du, was das witzige ist?", entgegnete Em und ohne auf eine Antwort zu warten fuhr sie mit einem eindringlichen und vielsagenden Blick fort, „Du bist die, die sich wirklich keinen Föhn mehr leisten kann." Betty machte den Mund auf um etwas zu erwidern, schloss ihn jedoch wieder und sah ein wenig erschrocken aus. Warte, was meinte Em damit? Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Siegessicher richtete sie sich auf, verschränkte ihre Arme und lächelte Betty von oben herab an. „Wo- ... Wie..." „Oh, deine Freunde sind unter gewissen Umständen sehr gesprächig.", erklärte sie der verwirrten Betty und deutete auf die Gruppe der ganzen Tussis, die man auch die Gefolgsleute von Betty nennen konnte. Mit einem geschockten Blick sprang diese auf, wischte sich tatsächlich eine Träne von der Wange und lief davon. „Oh, wow. Du hast sie sogar zum Heulen gebracht.", mit einem anerkennenden Kopfnicken sah Chad ihr nach. Em zuckte nur mit den Schultern und ließ sich auf den Stuhl fallen, auf dem gerade noch Betty saß. Sie wollte sich gerade eine Gabel von ihrem Essen in den Mund schieben, als sie in der Bewegung stoppte, die Gabel wieder sinken ließ und aufschaute. Erst jetzt fiel mir auch wieder Letty ein, die immer noch neben unserem Tisch stand, mit ihrem Tablett in der Hand und uns komisch ansah. „Was ist los? Setz dich doch hin.", forderte Em. Sie schüttelte ihren Kopf, als wolle sie ein paar Gedanken loswerden und setzte sich langsam auf den noch leeren Stuhl. „Ist irgendwas?", fragte jetzt auch Chad. „Naja, ich meine, es ist schon ein wenig komisch wie viel Einfluss ihr in der Schule habt." „Man gewöhnt sich dran.", erwiderte Mike beiläufig und versuchte, sich einen Mini-Burger von Emilys Teller zu schnappen. Mit einem beleidigten Zischen zog er seine Hand wieder weg, als diese ihm mahnend auf die Finger schlug.


Emilys Sicht:

„Oh mann, Chad. Du bist ja echt richtig schlecht!", lachte Mike und bekam von Chad einen Schlag mit dem Billard-Queue ab. „Halt die Klappe, ich hab mehr Punkte als du!"

Wir hatten uns nach dem Essen ein wenig umgesehen und einen leeren Aufenthaltsraum mit einem Billardtisch, einer großen Couch und einem Flachbildfernseher mit X-Box im Hotel gefunden.

Seit ungefähr einer halben Stunde saß ich jetzt mit Letty auf der Couch und sah zu, wie sich Mike und Chad eine Billardpartie nach der anderen lieferten

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Seit ungefähr einer halben Stunde saß ich jetzt mit Letty auf der Couch und sah zu, wie sich Mike und Chad eine Billardpartie nach der anderen lieferten. Mason und Jason sahen ihnen dabei zu und riefen ihnen immer wieder provokante, ablenkende Kommentare zu. Es war wirklich lustig zuzusehen, wie sich die vier so sehr in das Spiel rein steigerten, dass sie schon mehrere Male kurz vor einer Prügelei standen. Jake war schon seit dem Essen verschwunden und Nick war vor ein paar Minuten losgegangen, um irgendetwas zum Essen aufzutreiben, weil er schon wieder hungrig war.

„Wie hältst du das nur die ganze Zeit aus?", fragte mich Letty lachend und beobachtete amüsiert, wie sich Mike darüber aufregte, dass er eine der Kugeln nicht einlochen konnte. „Was meinst du?" „Naja, ich weiß, wie es ist mit einem Bruder aufzuwachsen, aber der ist schon 23 und wohnt nicht mehr zu Hause. Aber du wohnst mit fünf Jungs zusammen! Wie kommt's, dass du nicht völlig durchdrehst?!" „Oh, ich dreh durch! Manchmal jedenfalls." „Warum tust du dir das dann an?", fragte sie neugierig weiter. „Ist 'ne lange Geschichte, aber ich hab nur sie. Jeder von uns hat seine eigene Geschichte, aber wir sind immer füreinander da. Wir sind eine Familie.", erklärte ich ihr kurz und dachte, dass damit das Thema beendet war. „Wie habt ihr euch alle kennengelernt?" Falsch gedacht. Ich warf ihr einen prüfenden Blick zu. Sie beobachtete die Jungs mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ich kannte sie erst einen Tag, und normalerweise würde ich niemals irgendjemandem sowas erzählen, das war eindeutig privat. Aber aus irgendeinem Grund wollte ich ihr vertrauen und ihr alles erzählen. „Ähm, also...", ich atmete nochmal tief durch, „Chad kenne ich schon am längsten, vor fünf Jahren haben wir uns durch unsere Geschwister kennengelernt. Mason, Nick und Jake habe ich dann kennengelernt, als ich an unsere Schule kam vor drei Jahren und Mike und Jason kamen vor zwei Jahren an unsere Schule." „Sind Mason und Jason eigentlich Brüder? Ich meine, wegen den ähnlichen Namen." „Nein, sind sie nicht. Mason ist eigentlich sein Zweitname, aber er hasst seinen ersten Namen, also nennt ihn jeder nur Mason. Mike und Jason sind Brüder.", erklärte ich ihr lächelnd. „Und wie habt ihr es eigentlich geschafft alle in einem Jahrgang zu sein? Ihr seid doch nicht alle gleich alt." Ich musste lachen. „Stimmt, aber das ist wirklich nur Zufall."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 25, 2017 ⏰

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