Kapitel 5

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"Kommst du endlich, Em? Wir müssen los!", ruft Nick genervt von unten. "Ja ich komme gleich!", rufe ich zurück, werfe noch einen schnellen Blick in den großen Spiegel und richte noch meine Klamotten, indem ich die weiße Bluse in die schwarze Hotpants stecke. Dann nehme ich meine Schultasche und laufe die Treppe runter. Ich nehme mir noch schnell einen Apfel und meine Autoschlüssel und gehe dann raus, wo schon alle auf mich warten. "Na endlich! Wer fährt mit wem?", fängt Mike an.

Normalerweise hat jeder von uns ein Auto, aber Jason und Mike waren gestern während des Auftrags der Meinung, sie bräuchten mal wieder neue Autos und haben ihre zu Schrott gefahren. Ein Wunder, dass wir trotz allem, was gestern passiert ist, alles normal durchziehen konnten.

"Ich fahr bei Em mit!", ruft Jason und geht zu meinem Auto. Na toll, jetzt muss ich auch noch diesen Schwachkopf mitnehmen. Genervt verdrehe ich meine Augen und steige ein. Während sich die anderen auf ihre Autos verteilen, fahre ich schon los und ignoriere den Deppen der neben mir sitzt.

An der Schule angekommen parke ich auf meinem gewohnten Parkplatz und lasse den Motor nochmal laut aufheulen bevor ich schwungvoll aus dem Wagen steige. Ich bin mir der Blicke bewusst, die mir sowohl von Jungs als auch Mädchen zugeworfen werden. "Mal wieder ein gelungener Auftritt von dir!", murmelt mir Jason ins Ohr, als er ums Auto herumgelaufen kommt und neben mir auf die anderen wartet.

Man kann sie schon von weitem hören und als sie dann endlich geparkt haben und ausgestiegen sind, ist es nun sicher, dass wirklich alle Blicke auf uns liegen. So wie immer. Ich frage mich ziemlich oft, was jeden Tag so interessant an uns ist, dass man uns immer anstarren muss, aber mich stört es nicht.

Langsam laufen wir zu unserem Platz, den wir immer auf dem Pausenhof einnehmen. Jake wartet dort schon auf uns.

Jake ist ebenfalls in unserer Gang aber er wohnt nicht bei uns, weil er meint eine WG ist nichts für ihn. Tja, wenn er meint.

Wir begrüßen ihn schnell und stellen uns zu ihm, um eine zu rauchen. Nach einer Weile ertönt dann der Schulgong und wir gehen langsam in die Klassenräume. Da ich jetzt Mathe habe ist Jake mit bei mir im Kurs. "Wie war gestern der Auftrag?", fragt er mich, nachdem wir uns hingesetzt haben. "Erfolgreich abgeschlossen.", erwidere ich mit einem Lächeln. "Also keine Zwischenfälle diesmal?", hakt er weiter nach. "Nein. Naja, bis auf den Autocrash von Jason und Mike." Bei diesen Worten fängt Jake laut an zu lachen und Mrs. Miller sieht uns beide böse an.
"Wo warst du eigentlich?", frage ich ihn, als er sich wieder beruhigt hat und sich die Lehrerin entschieden hat den Unterricht fortzusetzen. Es ging zwar gestern nichts schief ohne ihn, aber trotzdem wäre es sicherer gewesen, wenn er dabei gewesen wäre.

Nervös kratzt er sich im Nacken und setzt ein entschuldigendes Lächeln auf. Genervt verdrehe ich die Augen und widme mich dem Unterricht, da ich genau weiß, was diese Geste bedeutet. Er war mal wieder bei einer von seinen vielen Perlen gewesen. "Wenn das nochmal vorkommt, dann hat das Konsequenzen für dich", flüstere ich ihm zu. Ich bekomme einen ungläubigen Blick zugeworfen. "Ist da wohl jemand eifersüchtig?", scherzt er und wackelt mit den Augenbrauen. "Oh, sicher nicht! Aber wir brauchen bei allen Aufträgen jede Unterstützung die wir kriegen können und wenn du nicht kommst, dann kannst du auch einfach ganz verschwinden", zische ich wütend und merke erst danach, wie eifersüchtig das eigentlich klingt. Schnell drehe ich meinen Kopf so, dass ich nur noch nach vorne schaue und versuche ihn zu ignorieren. Im Augenwinkel sehe ich noch wie er mir einen fassungslosen Blick zuwirft und dann kopfschüttelnd, aber mit einem belustigten Ausdruck auf den Lippen, seinen Kopf ebenfalls nach vorne dreht. Hoffentlich bildet der sich jetzt nichts drauf ein.

Als der Gong zum Stundenwechsel ertönt, bin ich die erste, die aus dem Klassenzimmer läuft und zur nächsten Stunde geht. Was hab ich denn jetzt eigentlich? Achja, Kunst bei Mr. Dillers. Gott sei Dank mit keinem von den Jungs. Für die hab ich jetzt echt keinen Nerv.

Als dann der Pausengong ertönt laufe ich schnell nach draußen auf den Pausenhof. Im vorbeilaufen höre ich die Rufe der Jungs, aber ich ignoriere sie und laufe weiter. Ich gehe um das halbe Schulhaus herum zu einer Bank, auf die ich mich immer setze, wenn ich allein sein will. Ja, solche Momente hab ich des ofteren.

Vielleicht fragen sich manche, warum ich nicht einfach zu meinen Freundinnen gehe um mich mit ihnen zu unterhalten und so. Naja, das liegt daran, dass ich eigentlich keine Freundinnen habe. Ich hab mich schon immer besser mit Jungs verstanden. Das wurde mir so zu sagen in die Wiege gelegt, dank meinen zwei älteren Brüdern, Ed und Brad. Die Geschichte von Ed ist ja bereits bekannt. Brad war der älteste von uns. Er ist mit 18 Jahren in die Army gegangen und nach ungefähr einem Jahr hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich habe keine Ahnung wo er ist oder ob er sogar tot ist. Falls er noch leben sollte, hat er wiederum keine Ahnung davon, dass Ed tot ist. Unsere Eltern sind übrigens vor acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Allerdings habe ich mittlerweile keine Hoffnung mehr, dass mein Bruder, der jetzt eigentlich 22 Jahre alt sein müsste, noch lebt.

Halloo, Erde an Emily! Träum hier nicht so lang rum, die Pause ist aus!
Ok, ok ich geh ja schon.

Hallo, ihr kleinen süßen Marshmallows!! Ihr seid der Wahnsinn! Ich hab jetz schon 500 Reads! *o* Danke♡
Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, dann schreibts in die Kommentare ;) und voten nicht vergessen!

Lisa♥

Another Bad Girl StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt